[Klönstunde] Von dicken Büchern und dem #dickebüchercamp

Hallo ihr Lieben,

regelmäßig stehe ich vor meinem Bücherregal und da blicken sie mich an: dicke Bücher. Sie sind wirklich dick, mehrere hundert Seiten, vemutlich tolle Geschichten und Protagonisten,  warten auf mich. Dann seufze ich, nehme eins davon in die Hand, lese den Klappentext durch, schüttele den Kopf und sage: “Tut mir Leid, aber du wirst noch eine Weile im Regal stehen! Im Moment ist mir nicht nach einer langen Geschichte.” Dann höre ich sie traurig mit den Seiten rascheln und bekomme ein schlechtes Gewissen. Denn sie warten schon lange auf mich ihre Besitzerin und Leserin.

Dennoch greife ich dann zu einem der dünnen Bücher, denn die sind schneller weggelesen und fesseln mich nicht so lange an sie. Bin ich in der heutigen immer schneller werdenden Gesellschaft, nicht mehr in der Lage lange an einem Buch zu verweilen? Die Frage stelle ich mir immer wieder. Denn in Buchhandlungen suche ich speziell nach dicken Büchern und freue mich auf die vielen Seiten. Früher konnten die Bücher mir nicht dick genug sein. Da waren 1000 Seiten für mich ein Klacks. Da habe ich sie nur so weggeschmökert. Und heute?

Klar die Zeiten haben sich geändert, ich habe nicht mehr endlos Zeit zum Lesen, die Privatbibliothek gibt genug Stoff her und sie vermehrt sich ja auch immer, dann sind da noch andere Interessen (Sport, Garten, Musik) und natürlich auch noch der Brotjob und die Familie. Da fällt das Lesen schon mal hinten rüber. Wenn ich dann lese, dann halt die kurzen Bücher mit bis vier- bzw. fünfhundert Seiten,  in der Regel auch gut gemacht und sie unterhalten mich. Aber dann höre ich es wieder rascheln und freudig noch lauter, wenn ich vor dem Regal stehe. Sie rascheln und warten darauf, dass ich sie nicht nur in die Hand nehme, sondern auch sie aufschlage und mich mit ihnen in meine Leseecke verziehe. Sei es im Wohnzimmer oder auf dem Balkon. Wieso tue ich es nicht einfach? Schnappe mir einen tausend Seiten Roman, okay, wenn ich es nicht übertreiben will, tun es auch siebenhundert und setze mich hin. Früher ging es doch auch.

So waren meine Gedanken am Anfang der Woche und dann kam Marina von Nordbreeze, die Tage auf einmal auf Instagram, um die Ecke gebogen mit dem #dickeBüchercamp. Ich fasse es nicht, Marina hat auch die Idee! Wieso nun nicht die Möglichkeit beim Schopf packen und mitmachen.  Als ich dann endlich mal wieder freie Minuten hatte, habe ich mich vor mein Bücherregal gestellt und meine dicken Bücher durchgeschaut. Da waren so einige, die gelesen werden wollen, letztendlich habe ich mich dann für die acht auf dem Titelbild entschieden. Teilweise stehen sie seit mehr als einem Jahr in meinem Regal und haben nun endlich ein Recht darauf gelesen zu werden.  So werden jetzt im Juli und August dicke Bücher gelesen, ich freue mich darauf an langen warmen Sommerabenden auf dem Balkon zu sitzen und literarisch nach Irland, Litauen, Georgien, Belgien oder in die USA zu reisen. Wieso gerade diese Länder fragt ihr euch? Es sind die Handlungsorte meiner ausgesuchten Bücher, die ich euch hier unten auch noch mal aufzähle.

Im einzelnen sind es:

  1. Garth Risk Hallberg – City on fire (1080 Seiten)
  2. Frank Schätzing – Die Tyrannei des Schmetterlings (736 Seiten)
  3. John Boyne – Cyril Avery (736 Seiten)
  4. Nino Haratischwili – Das achte Leben (für Brilka) (1280 Seiten)
  5. Hanya Yanagihara – A little life (736 Seiten)
  6. Paul Auster – 4 3 2 1 (1264 Seiten)
  7. Chris Kraus – Das kalte Blut (1200 Seiten)
  8. Lize Spit – Und es schmilzt (512 Seiten)

Jede Menge Seiten, ausgerechnet sind es 7.544, geballter Lesestoff. Eine bunte Mischung aus vielen Ländern. Ich bin gespannt, wie es werden wird und wie viele ich davon lesen werde. Ich werde euch auf den laufenden halten.

Wie ist es bei Euch, lest ihr lieber dicke oder dünne Bücher?
Habt ihr von Nordbrezes Aktion gehört? Macht ihr mit?

Eure

Kerstin

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5 Antworten auf „[Klönstunde] Von dicken Büchern und dem #dickebüchercamp“

  1. Hallo Kerstin,
    mir geht es ähnlich, auch ich lese öfter dünne Bücher, ob lieber kann ich gar nicht so sagen, aber man ist nun mal schneller fertig, kann schneller wieder was anderes lesen bei dem ganzen guten Lesestoff, der auf einen wartet. Bei mir spielt es auch eine große Rolle, dass ich unterwegs lese und da eigentlich keine dicken Bücher mitschleppen will. Nur selten, wenn ich ein dickes schon zu einem guten Teil gelesen habe und unbedingt wissen will wie es weiter geht oder es beenden möchte, nehme ich es auch mit.
    Aber auch ich habe mir unabhängig von deinem Beitrag überlegt dein dickes Buch zu lesen und zwar “Winter der Welt” von Ken Follett. Mal sehen, ob das klappt. Aber ich dachte, für drei Wochen Urlaub könnte ich es mitnehmen statt mehrerer dünner Bücher.

    Lieben Gruß,
    Sandra

    1. Hallo Sandra,
      Ich nehme mir jetzt vor zwischen dünnen und dicken Büchern zu wechseln. Klappt gut.
      Und ich gebe dir Recht dünnere führen zu schnellerem lesen.
      Liebe Grüße
      Kerstin

    1. Hallo Astrid,
      Sorry erst heute gesehen. Es war “Cyril Avery” von John Boyne.
      Liebe Grüße
      Kerstin

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