[Wörterkatze liest…] James Joyce – Ulysses – Nestor

AnzeigeUlysses von James JoyceKlappentext von der Verlagsseite:

Der 16. Juni 1904 war ein ganz gewöhnlicher Tag, und dennoch ist er in die Geschichte der Weltliteratur eingegangen. An diesem Tag von acht Uhr früh bis drei Uhr morgens erlebt Leopold Bloom die Großstadt Dublin, und der Leser lernt mit ihm seine Handlungen, Begegnungen und Gedanken kennen: ›Ulysses‹, der Roman des Jahrhunderts.

Bibliografische Angaben:

Autor: Joyce, James Übersetzer: Wollschläger, Hans Titel: Ulysses Originaltitel: Ulysses Reihe:Seiten: 987 ISBN: 978-3-518-45816-7 Preis: 16,00 € (Hardcover) Erschienen: 30.10.2006 bei Suhrkamp

 

Aufgegeben habe ich noch nicht und davon hält mich auch zum Glück die gemeinsame Leserunde ab. Und das zweite Kapitel war angenehmer zu lesen.

Nestor

Ein Kapitel, dass sich wesentlich leichter lesen lässt, und auch sehr schön geschrieben.
Wir begleiten wieder Stephen Dedalus, der nun in einer Schule unterrichtet. Er versucht den Schülern römische Schlachten bei zubringen und ist damit nicht wirklich erfolgreich. Ein Schüler kann mit Pyrrhus nichts anfangen und versteht Pier, dadurch kommen sie auf Kingstown Pier. Nach einigem Nachschlagen habe ich herausgefunden, dass es eine Brücke ist bei der sich Liebespaare treffen, aber sie hat auch die Bedeutung, dass dort die Auswanderer zusammentrafen.
Das anschließende Gedicht “Lycidas” stammt von John Milton, der Junge rezitiert dies sehr schön, aber Dedalus ist nicht bei der Sache und schweift in Gedanken ab zu den Römern.
Gerade diese Wechsel finde ich immer wieder interessant, aber manchmal auch anstrengend. Wie das Telemachos Kapitel habe ich auch dieses hier zweimal lesen müssen und ich hoffe, so sehr, dass ich es nicht bei jedem Kapitel machen muss, dann werde ich ja nie fertig. ;-)

Mal weiter im Kapitel. Dedalus kommt immer wieder auf die Mutter zurück, so auch bei dem kleinen Jungen, der ihn um Rat wegen der Mathematik fragt. Der Tod seiner Mutter scheint ihn sehr zu bewegen und er denkt viel darüber nach.

Danach gibt es einen Wechsel und wir lernen nun auch Deasy, den Direktor der Schule und Dedalus Arbeitgeber kennen. Bei ihm bin ich bald wahnsinnig geworden, wegen seinem Gedankengut. Er ist wirklich ein Antisemit allererster Güte und ich musste immer wieder mit dem Kopf schütteln. Dedalus ging es da nicht anders. Aber er bekommt sein Gehalt. Dabei dreht sich das Gespräch um Geld, dass Dedalus nur so durch die Finger rinnt. Aber auch um irische Geschichte, die Maul-und Klauenseuche und natürlich über die Juden.

Der Teil mit der irischen Geschichte ist sehr interessant und hat mich fasziniert. Darüber muss ich unbedingt noch mehr lesen und werde mir wohl da die beiden historischen Romane von Edward Rutherfurd zu Gemüte führen.
Thematisiert wird dies alles über Deasy zum einen über den irischen Freiheitskampf, den Orangen Logen (Protestanten), Torys, den Rebellen und den Anhängern der Unabhängigkeit.
Laut Wikipedia wurde Irland, dass immer noch sehr selbstbewusst ist, oft mit einem Embargo belegt, wenn England es mal wieder kleinhalten wollte. Irland war auf den Export nach England angewiesen und so wollte Deasy mit seinem Schreiben an die Zeitungen erreichen, dass der Viehkrankheit mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird.
Erstaunt war ich das Irland nie Juden im Land gehabt haben sollen. Ich weiß zwar, dass Irland im Zweiten Weltkrieg neutral war, aber nicht, dass sie den flüchtenden deutschen Juden, die Aufnahme verweigerten. Wieder etwas dazu gelernt. Einen interessanten dazu gibt es hier.

In den nächsten Tagen wird dann noch Proteus folgen und dann ist auch schon der erste von drei Teilen geschafft.

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