Hallo ihr Lieben,
lange ist es her, dass eine Buchbesprechung auf dem Blog veröffentlicht wurde. Aber nun ist es wieder soweit und ich stelle euch den Kriminalroman “Anne, rette mich” von Mia Bruckmann vor. Zugegeben ich war zu erst skeptisch, denn mit Selfpublisher-Bücher habe ich allzu oft schlechte Erfahrungen gemacht. Wie es dieses Mal war, wollt ihr nun sicher wissen, tja, dann lest mal schön die Besprechung. ;-)
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Klappentext von der Autorenseite
„Ein Anruf am frühen Morgen reißt Hauptkommissarin Anne von Hohenstedt aus dem Bett. Eine junge Frau wurde im Rosensteinpark in Stuttgart tot aufgefunden. Was anfänglich für die Mordkommission in der Hahnemannstraße 1 nach einem Routinefall aussieht, entwickelt sich rasch zum Wettlauf gegen die Zeit. Eine weitere Frau, die der Toten verblüffend ähnlich sieht, wird als vermisst gemeldet. Anne arbeitet fieberhaft mit ihrem Team daran, das Leben der alleinerziehenden Mutter, Leoni Kettler, zu retten. Eine nahende Lösung erweist sich als Sackgasse. Der Fall gerät ins Stocken. Nun ist es Zeit für das so genannte Ritual, das Hauptkommissarin Anne von Hohenstedt und ihre eineiige Zwillingsschwester Eva in ausweglosen Situationen praktizieren. Kurz danach steckt Anne in einem brisanten Interessenkonflikt. Ist nun alles verloren?“
Erster Satz:
Obwohl es bereits 9 Uhr war, wollte es nicht hell werden.
Meinung:
“Anne, rette mich” ist ein Kriminalroman, der mich überrascht hat. In vielen Dingen her, ich werde jeden einzelnen Punkt erläutern und ich habe schon lange nicht mehr ein so gelungenes Debut gelesen. Dies Mal vorweg, ehe ich ans eingemachte gehe.
Gut gefallen haben mir die Protagonisten allen voran Anne von Hohenstedt, die Hauptkommissarin des Fall, die sich mit ihrem bayerischen Kollegen Berti einer Mordserie gegenüber sieht. Sie ist Teil eines eineigigen Zwillingspaares und hat eine sehr enge Verbindung zu ihrer Schwester Eva. Diese Verbindung wird im Laufe der Handlung näher beleuchtet, aber ich werde aufgrund der Spoilergefahr nicht darauf eingehen, denn die Spannung soll euch erhalten bleiben.
Überhaupt gelingt es Mia Bruckmann ihre Charaktere lebendig zu gestalten, so nimmt man an Annes Familien- und Arbeitsleben teil. Erfährt von ihren Stärken und Schwächen, ebenso von denen der Kollegen. Amüsiert habe ich mich immer wieder über die Dialoge zwischen Anne und Berti, vor allem, wenn sie in ihren jeweiligen Dialekt verfallen sind, und den anderen damit wahnsinnig gemacht haben. Wie es wohl in jeden Krimi üblich ist, gibt es einen anstrengenden Chef hier in Form von Dr. Radegund Schwarz. Eine leicht anstrengende Person, die aber auch zu seinem Team steht und ihnen Rückendeckung gibt.
Ach ja, und bevor ich ihn vergesse. Es gibt ja auch noch Pollux, eine Bordeauxdogge und der tierische Partner des Teams. Auch wenn ich Katzenfan bin und mir ein Leben mit einem Hund nicht vorstellen kann, aber Pollux ist einfach genial. Die Szenen mit ihm waren einfach genial.
Zu einem guten Krimi gehört natürlich auch immer noch ein Antagonist. Kliff, ist ein eigenwilliger Charakter und hat einen Hang zur Esoterik. Der Charakter war mir von Anfang an suspekt und irgendwie zu verquert, als dass ich ihn irgendeiner Form sympathisch finden konnte, daher ist er auch einfach gelungen.
Die Handlung ist von Beginn an spannend. Man fällt direkt in die Geschichte hinein und sie ist wie ein Sog. Sobald man die ersten Seiten gelesen hat, ist man gefangen und man möchte am liebsten ununterbrochen lesen. Ein richtiger Pageturner. Durch die stetigen Zeitangaben über den Abschnitten, das Buch hat keinerlei Kapiteleinteilung, kommt es einem so vor als ob man live dabei wäre.
Insgesamt ist der Schreibstil ausufernd und sie erzählt auch sehr detailreich, sei es die Beschreibung der Ermittlungen oder auch die Taten von Kliff. Es kommt einen vor als würde man einen Tatort oder eine Krimifolge im Fernsehen sehen und nicht einen Kriminalroman lesen. Stets habe ich gedacht, dass ich ein Teil der Handlung wäre:
Mit erlebe wie Kliff Tarotkarten legt, Anne mit Pollux auf den Parkplatz ankommt, Berti die Verhöre führt oder Radegund Schwarz versucht bei der Staatsanwältin etwas zu erreichen.
Für manche wird es vielleicht zu detailreich, zu ausufernd sein, aber ich liebe so etwas. Gerade dieser Detailreichtum hat es für mich ausgemacht.
Wobei dies in keinem Maße die Handlung negativ beeinflusst, sondern ihn mehr und mehr verdeutlicht.
Spannend ist der stetige Perspektivenwechsel, auch wenn das meiste aus Annes Sicht erzählt wird. Gerade die Kapitel mit Kliff sind immer wieder erschreckend und da musste ich schon öfters mal schlucken. Vor allen, wenn er seine Mord plant oder man seinen Weg durch Stuttgart verfolgt. Da liefen mir so einige Schauer über den Rücken.
Die Spannung lebt vom rasanten Stil des Falls und weil es so detailreich beschrieben ist. Auch gelingt es ihr bis zum Schluss offen zu halten, wer der Mörder ist, ja es ist so. Man meint ihn zwar zu kennen, aber tja es ist eine Überraschung.
Etwas Negatives hat die ganze Geschichte auch für mich und das war dieser esoterische Teil. Das liegt aber auch an meinen persönlichen Empfinden. Ich kann einfach nichts damit anfangen und der stetige Bezug auf den Esoterikkram hat zwar seine Begründung und war auch notwendig, war aber für mich persönlich zu viel des Guten.
Ebenso finde ich das Cover nicht besonders gelungen, aber das macht der spannende Klappentext wieder weg.
Fazit
Mia Bruckmann hat mit “Anne, rette mich” ein sehr gelungenes Debut vorgelegt, dass ich sehr gerne weiterempfehle. Wer gut ausgestaltete Charaktere, einen spannenden Plot und Spannung bis zum Schluss mag, der ist mit diesem Buch gut beraten.
Bibliografische Angaben
Autor: Bruckmann, Mia Übersetzer: — Titel: Anne, rette mich Originaltitel: — Reihe: Stuttgart Band: 1 Seiten: 484 ISBN: 978-1973170976 Preis: 13,90 € (Taschenbuch)/ 2,99 € (Kindle Edition) Erschienen: 03.11.2017 im Selbstverlag
Für die Bereitstellung des Besprechungsexemplars bedanke ich mich herzlichst bei Mia Bruckmann.
Eine super Rezension! Vielen lieben Dank!
Sehr gern geschehen. Das Buch hat mich ja auch begeistert.
Ab und zu lese ich schon mal Bücher von Selfpublishern und damit ich diese Experimente nicht bereue, sammele ich immer vorher gerne Meinungen anderer. Dein Leseeindruck hat mich überzeugt, dass es sich lohnt, zu diesem Krimi zu greifen und er ist gleich mal auf meine (zugegeben lange) Leseliste gewandert.
Vielen Dank für die Buchvorstellung.
LG Gabi
Hallo Gabi,
So geht es mir auch. Dank dir habe ” Crossroads” von Jürgen Albers gelesen und war begeistert. Ach je, den will ich ja auch noch besprechen. Muss ich mich die Woche mal ran setzen.
Aber den Bruckmann Krimi kann ich nur empfehlen.
Liebe Grüße
Kerstin