RuB-Zuwachs XXII/2012

Heute war mal wieder Bücherflohmarkt unserer Kirche und die von mir sehr geschätzte Verkäuferin hatte auch tatsächlich wieder tolle Bücher da. Ganz glücklich darüber war ich, dass ich einen Teil der fehlenden Inspektor Jury Bücher von Martha Grimes gefunden habe. Hinzu kamen dann noch diverse andere Funde, die man soll es nicht glauben auf meiner Wunschliste standen. So ist mein lieber RuB wieder um einige Bücher angewachsen, auch wenn es mich zur Zeit einfach nicht stört. Ich freue mich auf all die Geschichten, die noch auf mich warten.

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RuB-Zuwachs XXI/2012

Heute gab es mal wieder neue Bücher für den RuB. Ich konnte einfach nicht widerstehen in die kleine Buchhandlung rein zu gehen und mal zu stöbern. Und wie es sein sollte fand ich auch noch zwei Bücher von meiner ellenlangen Wunschliste. Zum einen Micaela Jary “Sehnsucht nach Sansibar” – passend zur Weltenbummler-Challenge – und dann noch den dritten Band der Reihe um Sören Henning/Lisa Santos von Andreas Franz. Unterschiedlicher kann meine Auswahl mal wieder nicht ausfallen: Ein historischer Roman und dann noch ein Krimi.

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Astrid Seehaus – Tod im Eichsfeld

Klappentext:
Gewinner des Thüringer Krimipreises 2012
Während eines heftigen Sommergewitters wird Georg Stahlmann auf seinem Hof im beschaulichen Böseckendorf brutal mit der Mistgabel erstochen. Schnell ist klar, dass der Tod des wohlhabenden Großbauern, der 1991 aus dem Westen zurückgekehrt ist, so manchem in dem ehemaligen Grenzdorf gelegen kommt.
Kriminalkommissar Frank Rothe, frisch von Erfurt nach Heiligenstadt versetzt, hätte sich nie träumen lassen, welche Abgründe sich hinter der friedlichen Fassade des Dörfchens auftun. Hass, Neid und Gier brodeln hier seit langem unter der Oberfläche. Fast jeder hat ein Motiv, doch wer ist der Täter? Wie tief in der Vergangenheit muss Rothe graben?

Inhalt:
Kommissar Rothe gerade von Erfurt nach Heiligenstadt versetzt, muss sich nicht nur mit einem tragischen Verlust und der Behinderung seiner Tochter Jessi auseinandersetzen, sondern auch noch einen Mord im Eichsfeld aufklären. Der Großbauer Stahlmann ist in Böseckendorf mit einer Mistgabel erstochen worden. Ein grausamer Mord und ein sehr schweigsames Dorf mit einem Geheimnis.
Wer hat ein Interesse Stahlmann umzubringen? Rothe ermittelt und findet mehr als ein Motiv für den Mord. Denn Stahlmann war herrschsüchtig, sei es in der Familie oder im Dorf. Eigentlich genug  Motive, oder liegt das Motiv doch in der Vergangenheit, denn Stahlmann kam erst nach der Wiedervereinigung zurück ins Eichsfeld.

Meinung:
Mit ihrem ersten Krimi “Tod im Eichsfeld” um Kommissar Frank Rothe gewann Astrid Seehaus den “Thüringer Krimipreis 2012”. Vorweg zu Recht. Denn dieser Krimi lebt von der Spannung, dem eigentümlichen Mord, den Charakteren und den Wechseln in der Erzählperspektive.
Die Mordwaffe ist schon einmal außergewöhnlich und schon nach wenigen Seiten wird einem klar, dass der Tote auch kein Unschuldslamm war. Astrid Seehaus schafft es einfach ihren Charakteren Konturen mit zu geben und man erkennt, es gibt nicht nur schwarz und weiß, sondern auch viele Grautöne. Neben den Dorfbewohnern stechen vor allem die beiden Hauptprotagonisten Frank Rothe und seine Tochter Jessi heraus.
Rothe wechselt nach dem Tod seiner Frau den Arbeitsort und die im Rollstuhlsitzende Tochter Jessi zieht mit um. Gerade dieser Umzug ist ein Gewinn für Jessi, da sie an ihrer alten Schule in Erfurt gemobbt wurde und sie sich immer mehr zurückzog. In Heiligenstadt wird sie direkt freundlich aufgenommen, ein Mitschüler kümmert sich sehr um sie, und auch die Ermittlungen im Mordfall machen sie neugierig, so vollzieht sich langsam bei ihr ein Wandel und sie wird wieder zugänglicher. Ihr Vater Frank Rothe ist ein ruhiger und sachlicher Ermittler, der sich auch nicht durch die vielen unterschiedlichen Darstellungsweisen und Meinungen der Bewohner Böseckedorfs aus der Fassung bringen lässt. Stück für Stück kommt er hinter das Geheimnis des Dorfes.
Gerade der Wechsel zwischen der spannenden Ermittlungsarbeit im Eichsfeld und der privaten Seite nimmt ein bisschen Spannung raus ist aber dennoch unterhaltsam.
Ein großes Plus ist auch der Wechsel in den Erzählperspektiven, dadurch dass die Bewohner des Ortes aus ihrer Sicht erzählen, kam es mir so vor, als ob ich selber in die Geschichte involviert wäre und somit ein Teil der Handlung gewesen bin.
Wenn ich einen Ort nicht kenne und dies ist bei der Region Eichsfeld, die im südöstlichen Niedersachsen, im nordöstlichen Hessen und im nordwestlichen Thüringen liegt, freue ich mich immer über eine Karte in dem Buch. Daher ist gerade diese, die sowohl auf den vorderen Innenseite als auch auf der hinteren Innenseite gedruckt ist, ein Highlight für mich gewesen. So konnte ich immer die Fahrt von Rothe nachverfolgen und zwar egal, ob zu Beginn oder zum Ende hin.
Fazit: Spannende Handlung, Charaktere mit Ecken und Kanten sowie eine mir noch unbekannte Region. Ein rundum gelungener Krimi-Auftakt um Kommissar Rothe, der Lust auf weitere Eichsfeld-Krimis macht.

Buchinfos:
Astrid Seehaus – Tod im Eichsfeld
Taschenbuch 203 Seiten
Sutton 2012
ISBN-13: 978-3866809925
Preis: 12,00 €

Bewertung:

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Helene Tursten – Tod im Pfarrhaus

Klappentext:
Ein neuer Fall für Irene Huss, Kriminalinspektorin aus Göteborg!
Drei Leichen geben der Polizei Rätsel auf – ein Pfarrer und seine Frau wurden im Schlaf erschossen, der gemeinsame Sohn liegt tot im Sommerhaus. Hat man es mit einer Familientragödie zu tun? Sind die Täter gar in kirchlichen Kreisen zu suchen? Die Recherchen führen Irene Huss bis nach England – zu einem Abgrund aus verwirrter Liebe und falsch verstandener Solidarität.

Erste Meinung:
Es wurde mal wieder Zeit für einen Schweden-Krimi und ganz speziell für einen weiteren Irene-Huss-Krimi von Helene Tursten. Schwedische Krimis sind ja oft düster, die Kriminalkommissare sind geschieden und haben irgendwelche privaten Probleme. Das ist normalerweise fast der Standard und ich sage fast, denn Irene Huss, die Protagonistin in Helene Turstens Krimi-Reihe ist da anders. Sie ist glücklich verheiratet, hat zwei Töchter und einen Hund. Außerdem ist sie in ihrem Team integriert.
Im vorliegenden Fall hat sie es dieses Mal mit einem Dreifach-Mord zu tun. Bei den Ermittlungen werden auch wieder die zwischenmenschlichen Beziehungen im Kommissariat deutlich. So ist Hannu mittlerweile Vater und plant demnächst in Elternzeit zu gehen, dass zu Erheiterung bei seinen männlichen Kollegen führt. Natürlich darf auch der eigenwillige Johnny Blom, Tommi Persson und der junge Frederick Stridh nicht fehlen. Dieses Mal wird auch ein bisschen der Hintergrund des Chefs Sven Andersson beleuchtet, der die drei Toten gekannt hat.
Gerade die zwischenmenschlichen Beziehungen mit ihren Frozzeleien und der Schreibstil von Helene Tursten, der prägnant und sehr schön beschreibend ist, lassen mich immer wieder zu einen Irene Huss-Krimi greifen.

Erster Satz: “Alles hatte perfekt gewirkt.”

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