Anne Holt – Das letzte Mahl

Klappentext:
Hanne Wilhelmsen kehrt nach einer schweren persönlichen Tragödie nach Oslo zurück. Nur zögernd wird sie von ihren Kollegen wieder akzeptiert, doch muss der Mord an Brede Ziegler aufgeklärt werden. Billy T., Hanne Wilhelmsens Kollege, glaubt bald, die Schuldige gefunden zu haben. Doch ein entscheidendes Detail ist ihm entgangen…

Inhalt:
Brede Ziegler ein wohlhabender und renommierter Restaurantchef liegt ermordet auf der Hintertreppe der Osloer Kriminalpolizeigebäude. In seinem Rücken befindet sich ein japanisches Tranchiermesser und neben ihm eine Drogenspritze. Billy T. der die Leitung der Ermittlung übernimmt, erfährt bei den ersten Befragungen, dass Brede Ziegler ein beliebter und erfolgreicher Mann gewesen sein muss, denn er erfährt nur positives. Wer sollte eigentlich einen so beliebten Menschen umbringen? War es doch eine Drogengeschichte? Nach den ersten Recherchen erhält das tadellose Bild Bredes Risse. Die ersten Feinde tauchen auf, nicht nur seine junge Ehefrau, sondern auch sein Kompagnon geraten in Verdacht. Vor allem ist der Mordfall eigenartig, er muss zwei Mörder gehabt haben, denn er wurde vergiftet und anschließend von einem zweiten Mörder erstochen.
Hanne, die sich nach dem Tode Ceciles in ein Kloster nahe Verona zurückgezogen hat, kehrt nach Oslo zurück und möchte wieder als Hauptkommissarin arbeiten. Zunächst wird sie Billy T. unterstellt, der sie aus Enttäuschung über ihr verschwinden, aufs Abstellgleis stellt und auch ihr keine Informationen über den Fall gibt. Und so muss sich Hanne erst wieder einen Platz im Team erkämpfen, um so Licht in das Dunkel der Ermittlungen zu bringen.

Meinung:
Anne Holts sechster Fall mit Hanne Wilhelmsen und Billy T. beinhaltet für Hanne einen Neubeginn, den beschreibt die Autorin sehr gut und genau. Vor allem die Gefühle der Kollegen und Freunde Hanne gegenüber und auch ihr Misstrauen. Sowohl der Fall als auch das berufliche Umfeld der Charaktere ist sehr psychologisch dieses Mal. Neid, Misstrauen, Hass, Liebe, Gier und Angst werden dieses Mal charakterisiert. Vielleicht ist es nicht der spannendste Krimi, aber sicherlich der psychologistische.

Buchinfo:
Anne Holt – Das letzte Mahl (Uten ekko)
Taschenbuch 432 Seiten
Piper 2004
ISBN-13: 978-3492242738

Bewertung:

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Anne Holt – Gotteszahl

Klappentext:
Eine bis zur Unkenntlichkeit verweste Leiche und eine angesehene Bischöfin, die auf heimtückische Weise erstochen wird.
“Gotteszahl”, eine Mordserie, der ein teufliches Muster zugrunde liegt. Kommissar Yngvar Stubo ist schnell klar, dass beten nicht der Schlüssel zur Lösung sein wird.

Inhalt:
Am Heiligabend wird die sympathische Bischöfin Eva Karin Lysgaard in Bergen ermordet. Wieso wurde sie ermordet fragen sich auch Yngvar Stubo, Kommissar in Oslo und seine Frau Inger Johanne, Psychologin und Wissenschaftlerin und gelegentlich für die Polizei in Oslo tätig. Denn etwas ist eigenartig in dem Mordfall, da der Ehemann nicht mit der Polizei kooperiert. Während sich Stubo darüber noch Gedanken macht, werden in Oslo weitere Menschen ermordet. Auf den ersten Blick haben die Morde an einem Künstler und einer Australienreisenden nichts mit der Ermordung der Bischöfin zu tun. Aber mit der Hilfe einer amerikanischen Freundin von Inger Johanne stoßen die Ermittler um Yngvar Stubo einer christlich-fundamentalistischen Bewegung von Zahlenmystiker. Aber was hat die Gruppe mit der Tat zu tun und worin sollte ihr Motiv liegen? Fragen über Fragen, die sich Yngvar Stubo stellen muss um den Mord an der beliebten Bischöfin und den anderen Toten aufzuklären.

Meinung:
“Gotteszahl” von der norwegischen Krimi-Autorin Anne Holt ist der vierte Teil um Kommissar Yngvar Stubo aus Oslo. Neben den bekannt düsteren, wohl auch typisch nordischen Schreibstil ist der Krimi sehr episodenlastig geschrieben. Dem Leser werden immer wieder verschiedene Handlungsstränge hingeworfen und man fragt sich sehr oft, was soll das. Allerdings wer den typischen Stil von Anne Holt gewohnt ist, weiß, dass sich diese vermeintlich völlig voneinander losgelösten Handlungsstränge, die Perspektivwechsel und Wechsel der Handlungsorte, nachher zu einem logischen Ganzen formen. Leicht ist es dieses Mal nicht den einzelnen Handlungssträngen zu folgen, denn dafür packt die Autorin viel in die jeweiligen Episoden hinein. Eigenwillig sind die Übergänge die Anne Holt in ihrem Krimi macht, als Beispiel kann man direkt den Beginn des Buches heranziehen: Von der Bergung der aufgedunsenen Wasserleiche im Oslofjord aus dessen Augen ein Fisch in den Mund des Zeugen fällt, wechselt sie zu dem Weihnachtsessen der Familie Stubo, bei dem Stubo genüsslich die Kabeljau-Augen des Weihnachtsfisches verspeist. Man weiß nun nicht ob dies eine besondere Art des holtschen Humors ist oder was man sonst davon halten soll. Aber gerade von diesen Überleitungen und Wandlungen in der Handlungsfolge lebt dieser Krimi. Der Leser muss sich immer wieder gefasst machen, dass etwas passiert, ein ruhiger Krimi für zwischendurch ist er nicht. Erst recht dann nicht, wenn sich die verschiedenen Handlungsstränge zusammenfügen und man sich ein genaues Bild machen kann.
Sicherlich ist das Buch nicht für jedermann geeignet. Man muss schon eine Vorliebe für düstere nordische Krimis haben und ich würde sagen, auch ein stückweit mit den holtschen Krimipersonen und ihrem Schreibstil vertraut sein. Wer sich an Anne Holt und ihren Krimis versuchen will, empfehle ich dieses Buch nicht als Einstiegslektüre, dafür sind dann eher jeweils die ersten Bände der jeweiligen Reihe geeignet, denn vieles in ihren Büchern baut aufeinander auf und manches erkennt und versteht man nur durch die Vorgängerromane. Wer allerdings Anne Holt und ihren Schreibstil kennt und mag, dem kann ich auch getrost den vierten Fall um Yngvar Stubo empfehlen.

Buchinfo:
Anne Holt: Gotteszahl (Pengemannen)
Hardcover 464 Seiten
Piper 2010
ISBN-13: 978-3492053952

Bewertung:

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Anne Holt – Im Zeichen des Löwen


Klappentext:
Die norwegische Ministerpräsidentin Birgitte Volter wird erschossen in ihrem Büro aufgefunden. Ein Rätsel, denn es fehlt jedes Motiv, und die Indizien sind höchst unklar. Man hofft auf Benjamin Grinde, Richter und Freund von Birgitte Volter aus Kindertagen, der sie zuletzt lebend gesehen haben soll. Doch der nimmt sich das Leben. – Ein Fall für die charismatische Hauptkommissarin Hanne Wilhelmsen, die im Spannungsfeld von Politik, Intrigen und Macht ermittelt und der Wahrheit mit Intuition und Fingerspitzengefühl näher kommt.

Inhalt:
Hanne Wilhelmsen ist für ein Jahr in die USA gegangen und Billy T. leitet nun die Mordkommission. Damit hat er natürlich auch den Tod der Ministerpräsidentin aufzuklären. Er ermittelt und es kommen immer mehr Spuren hinzu. Als dann auch noch Benjamin Grinde, Richter am Obersten Gerichtshof und Leiter einer von der Regierung eingesetzten Kommission zur Untersuchung von Todesfällen bei Kindern in den sechziger Jahren, Selbstmord begeht, steht er wieder am Anfang seiner Ermittlungen. Lediglich die Arbeit der Untersuchungskommission scheint eine Spur zu sein? Sind die Ministerpräsidentin und Benjamin Grinde einem Pharmaskandal auf die Spur gekommen?

Meinung:
Anne Holt ist ein spannender Politikkrimi gelungen. Ich war von der ersten Seite an gefesselt und habe auch jede Spur mitverfolgt. Dementsprechend überrascht war ich vom Ende des Krimis, der für mich überraschend war. Sehr lustig fand ich das Geplänkel zwischen Billy T. und Tone-Marit, die Billy T. partout nicht beim vollen Namen nennen will. Detailliert beschrieben war mal wieder die Polizeiarbeit, die in diesem Krimi noch durch den Staatsschutz angereichert wurde. Einen sehr guten Einblick hat man in das Geschacher bei den Ministerposten der Regierung erhalten. Fazit bis auf das, nicht so erwartete Ende, ein toller Krimi.

Buchinfo:
Anne Holt: Im Zeichen des Löwen (Løvens gap)
Taschenbuch 416 Seiten
Piper 2010
ISBN-13: 978-3492232166

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Anne Holt – Das einzige Kind


Klappentext:
Weil seine Mutter mit ihm nicht mehr zurechtkommt, ist der verhaltensgestörte Olav im Kinderheim. Doch der Zwölfjährige kann sich nicht in die Gemeinschaft einfügen und reagiert mit Aggressionen. Als die Heimleiterin tot aufgefunden wird, ist Olav verschwunden, und ein furchtbarer Verdacht drängt sich auf…

Inhalt:
Olav, der mit seiner Mutter in einer engen Sozialwohnung wohnt muss in ein Kinderheim. Denn seine Mutter kommt mit ihm nicht mehr zurecht. In dem Kinderheim “Frühlingssonne” wird er mit sieben weiteren schwer erziehbaren Kindern leben, aber fühlt sich da nicht wohl. Vor allem Agnes, die Heimleiterin, ist sehr streng mit ihm. So darf er nicht essen,was er will und wann er es will. So ist es nicht verwunderlich, dass er mit ihr öfters aneinander gerät. Aber nicht nur mit ihr, denn er kommt auch nicht mit den anderen Kindern zu Recht, denn diese haben Angst vor seiner aufbrausenden Art. Eines Tages wird Agnes, dann Tod an ihrem Schreibtisch aufgefunden und Olav ist einer der Tatverdächtigen. Aber haben nicht noch andere ein Motiv Agnes zu ermorden? Was ist mit den anderen Heimangestellten und mit ihrem Ehemann? Hanne Wilhelmsen und Billy T. machen sich auf die Suche nach dem Täter…

Meinung:
Der dritte Teil der Hanne-Wilhelmsen Reihe beschäftigt sich mit der Vernachlässigung von Kindern und den unterschiedlichen Scheiterungen im Leben. Das Buch ist sehr schön zu lesen und man kann gut die einzelnen Spuren von Billy T und Hanne Wilhelmsen verfolgen. Lediglich das Ende hat mich überrascht.

Buchinfo:
Anne Holt: Das einzige Kind (Demonens dod)
Taschenbuch 304 Seiten
Piper 2010
ISBN-13:978-3492230797

Bewertung:

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