[Buchbesprechung] #femtember Catherine Strefford – Nur kurz leben

Moin Moin,

mit “Nur kurz leben” hat Catherine Strefford im vergangenen Jahr den Tolino Media Newcomer-Preis gewonnen und nun wurde es langsam Zeit das ich ihr Debüt über Richie lese. Wie mir das Buch gefallen hat, erfahrt ihr, wenn ihr weiterliest,


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Klappentext von der Autorenseite

Richie hat genug und klaut vierzehntausend Euro und ein Auto. Zu spät bemerkt er, dass er in dem Auto nicht alleine ist und ein ungeplanter Road Trip beginnt.

Richie hat die Schnauze voll.
Immer hat er sich an die Regeln gehalten, das Leben gab ihm trotzdem nichts. Er beschließt, es selbst in die Hand zu nehmen und seinem Leben ein bisschen auf die Sprünge zu helfen: er beklaut eine Tankstelle und flüchtet mit gut vierzehntausend Euro sowie einem geklauten Auto Richtung Süden.
Dumm nur, dass auf der Rückbank des Autos Leon schläft …

Eine Geschichte über Selbstliebe und Freundschaft und darüber, dass es manchmal auch okay ist, wenn es nicht so läuft, wie man immer dachte, dass es laufen würde.

Autoreninfo von der Autorenseite:

Catherine Strefford, 1987er Dorfkind, lebt mit ihrem Mann, unter der Herrschaft zweier Katzen, in Schwerte.

Sie liest, gestaltet und schreibt Bücher. Am liebsten schreibt sie über das Menschsein und die Entwicklung dieser Menschen. Sie verabscheut Happy Ends und mischt Genres wie andere die Zutaten für Cocktails.

Tee ist ihr Kaffee, Twitter ihr Pausenhof und Kekse durchaus ein angemessenes Hauptnahrungsmittel.

Erster Satz:

Von Kopf bis Sohle durchschnittlich.

Meinung:

Zunächst Catherine Strefford hat den Preis im vergangenen Jahr verdient gewonnen. Über die knapp 150 Seiten ist mir der selbstzweiflerische und liebe Chaot Richie richtig ans Herz gewachsen. Ich war ja erst noch zweifelnd, wird mir ein Roman über einen jungen Mann gefallen, aber schon die ersten Seiten haben mich gefangenen genommen und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Ein echter Pageturner, den ich sicherlich nicht das letzte Mal gelesen habe.

Richie berührt einen direkt. Mit seiner Vergangenheit, die alles andere als einfach war und seiner Angst vor Nähe. Er geht unter die Haut und auch heute noch, drei Wochen nach dem Lesen, denke ich noch über Richie nach. Alleine auf die Idee zukommen einen Tankstellenraub zu begehen und dann noch direkt ein an der Tankstelle stehendes Auto als Fluchtwagen zu nutzen, ist schon irre und weiß Gott nicht durchdacht. Aber etwas durchdenken tut Richie selten, nur wenn es um seine verkorkste Beziehung geht. Da ist es auch nicht verwunderlich, dass er den Teenager auf der Rückbank nicht sieht. Ein wahnwitziges Roadmovie beginnt.

Oft musste ich über Richie den Kopf schütteln. Aber immer wieder sieht man, dass er nicht so ich ich-bezogen ist, sondern ein selbstloser junger Mann, der einfach zu viel Mist in seinem Leben erlebt hat. Gerade die Reise, die er mit Leon unternimmt, obwohl er einfach nur abhauen will und seine Schulden begleichen will, ist so toll, dass man ihn einfach lieb haben muss.

Catherine Strefford stellt Richie zunächst als Versager dar, abgebrochenes Studium, mehrere Jobs gleichzeitig um über die Runden zu kommen und in einer Bruchbude wohnend, dazu chronisch pleite. Aber ich sehe ihn nicht so, er hat viel Pech gehabt und steht sich auch oft selbst im Weg, aber er hat ein gutes Herz. Dann ist da noch Leon, der Junge auf dem Rücksitz und seine Reaktion fand ich im ersten Moment irritierend, als er erkennt, dass er entführt wurde. Aber nach einer Weile wurde mir sein Grund für die Reaktion da und da habe ich mich gefragt, würde ich auch so reagieren.

Ihr gelang es immer wieder während der ganzen Handlung mich zum Nachdenken anzuregen und je mehr die Seiten dahinflogen, hoffte ich, dass die beiden, das finden, was sie suchen. Auch das Ende war für mich stimmig, auch wenn sich manche, wohl ein anderes gewünscht hätten. Aber es wäre einfach zu kitschig gewesen.

Fazit

Ein rundum tolles Debüt über einen aberwitzigen Roadtrip, der mich sehr gut unterhalten hat, mit Charakteren, von denen ich gerne auch in Zukunft noch mehr lesen würde.

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Bibliografische Angaben
Autor: Strefford, Catherine Übersetzer: Titel: Nur kurz leben Originaltitel:Reihe: Nur kurz leben  Band:  1 Seiten: 152  ISBN: 978-3966988759 Preis: 10,00 € (Taschenbuch), 2,49 (e-book) Erschienen: 01.09.2020 bei Catherine Strefford

 

Eure

Kerstin

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3 Antworten auf „[Buchbesprechung] #femtember Catherine Strefford – Nur kurz leben“

  1. Hallo Kerstin,

    Bücher über Road Trips finde ich meistens gut. Hast du “Marianengraben” von Jasmin Schreiber gelesen? Das war auch ein cooler Road Trip =) Das Buch hört sich auf jeden Fall prima an und kommt direkt auf meine Leseliste. Vielen Dank fürs Vorstellen!

    Liebe Grüße,
    Nico

    1. Hallo Nico,
      oh ja. “Marianengraben” gehört zu meinen Lieblingsbüchern und ich muss es unbedingt noch einmal lesen im nächsten Jahr.
      Sehr gerne geschehen.
      Liebe Grüße
      Kerstin

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