[Buchbesprechung] Hunter Biden – Beautiful Things. Meine wahre Geschichte

Moin Moin,

Biografien lese ich sehr gerne und so musste auch die Biografie von Hunter Biden bei mir einziehen. Ich danke  Netgalley und Hoffmann und Campe für die Möglichkeit “Beautiful Things” lesen und besprechen zu dürfen. Meine Meinung zum Buch erfahrt ihr, wenn ihr weiter liest.

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Klappentext von der Verlagsseite

Hunter Biden, der Sohn des US-Präsidenten, enthüllt die Wahrheit über sein Leben: Er erzählt von der bedingungslosen Liebe zwischen zwei Brüdern, die ein viel zu früher Tod trennte; von seinem Sturz in eine Hölle aus Drogen und Alkohol – und von der rettenden Kraft einer Liebe in letzter Sekunde.
Ungeschönt und schonungslos gegenüber sich selbst erzählt Hunter Biden in Beautiful Things von seinem Leben am Abgrund, während sein Vater aufbricht, Präsident der USA zu werden. Hunter Bidens Buch ist das bestürzende Dokument seiner unentrinnbaren Sucht, eine unvergessliche Liebeserklärung an seinen verstorbenen Bruder und eine Feier der Hoffnung, dass es auch dann noch Rettung gibt, wenn alles verloren scheint.

Übersetzt von Bernhard Robben, Kirsten Riesselmann und Gregor Hens.

Autoreninfo von der Verlagsseite:

Hunter Biden, geboren 1970, ist das zweite Kind des Präsidenten der USA aus erster Ehe. Seine Mutter Neilia und Schwester Naomi starben 1972 bei einem Verkehrsunfall, sein Bruder Beau 2015 an einem Hirntumor. Hunter Biden studierte in Yale und arbeitet hauptsächlich als Rechtsanwalt. Nach jahrelanger Drogenabhängigkeit lebt Hunter Biden heute zusammen mit seiner Frau Melissa und dem gemeinsamen Sohn Beau in Kalifornien, wo er sich unter anderem der Malerei widmet.

Erster Satz:

Als ich dieses Buch im November 2019 in der relativen Ruhe meines Arbeitszimmers zu schreiben begann, befand ich mich im Zentrum eines politischen Feuersturms, dessen Folgen den Lauf der Geschichte verändern konnte.

Meinung:

Biografien haben mich schon immer fasziniert und als ich dann sah, dass der zweite Sohn des US-Präsidenten Joe Biden, seine Biographie herausbrachte, musste ich sie einfach lesen. Hunter Biden war mir vor allem durch den unheimlich nervenden Wahlkampf-Slogan von Donald Trump ein Begriff “Wo ist Hunter?” Ein Slogan unter der Gürtellinie, ein Slogan der Stimmung gegen Joe Biden machen sollte und sich auf die angebliche Korruption von Hunter und Joe Biden bezog.

Meine ersten Fragen zu Beginn des Lesens waren, wird seine Biografie eine Rechtfertigung für seine Arbeit in der Ukraine oder wird es eine Klarstellung der Behauptungen von Trump. Diese Fragestellung war für mich Grund genug die Biografie zu lesen und ich war mir sicher, dass es ein stückweit Selbstbeweihräucherung und im Glanz darstellen sein würde, aber weit gefehlt. Hunter Biden geht mit sich hart ins Gericht, härter als ich erwartet habe und sicherlich härter als manch anderer mit sich machen wird.

Er berichtet schonungslos von seiner Drogen- und Alkoholsucht, von seinen Versuchen davon loszukommen und dem ewigen Scheitern. Es tat schon weh, davon zu lesen, denn man merkt auch in seinen Aufzeichnungen wie schwer es seine Familie nahm. Sein Bruder Beau, sein Vater Joe und seine Mutter Jill. Geschweige denn von seiner Frau und seinen Kindern. Aber Hunter stürzte immer wieder ab, bis hin zum Crack. Sein Leben war ein wilder Ritt mit Drogen und Alkohol und es ist erstaunlich und bewundernswert, dass er es jetzt im Griff hat.

So schonungslos wie er mit sich in Gericht geht, so liebevoll und besser stellt er seine Familie dar. Denn er sagt selbst, dass nicht die Familie Schuld an seiner Sucht war, sondern er selbst sein stärkster Feind und Gegner war. Berührt hat mich weniger seine Drogenkarriere, die hat mich oft fassungslos zurückgelassen, sondern vielmehr seine liebevolle Beschreibung seiner Familie. Wie er von dem Tod seiner Mutter und seiner Schwester berichtet, die er im Alter von zwei Jahren durch einen Autounfall verlor, hat mich zutiefst berührt. Auch sein liebevolles Verhältnis zu seinem Bruder Beau, der ihn immer wieder durch die tiefen Täler der Sucht begleitete und versuchte ihm vor dem Abgrund wegzuziehen hat mich berührt. Die Seiten, auf denen Hunter Biden, von der Krankheit und Tod von Beau, erzählt, haben noch einmal deutlich gezeigt, wie wichtig ihm sein ein Jahr älterer Bruder war. Er war nicht nur sein Bruder, sondern auch sein bester Freund.  So ein Tod kann einen aus der Bahn werfen und dies passierte dann auch wieder

Hunter Bidens Geschichte zeigt, dass es egal ist welcher gesellschaftlicher Status man in der Welt, niemand ist vor so einen Absturz gefeit. Da nützt auch alles Geld, Reichtum, Macht und Familie nicht, all dies ist  kein Hindernisgrund, um auf die schiefe Bahn zu geraten.

Neben seiner Drogen- und Alkoholsucht wird auch Politik und die Präsidentschaftskandidatur seines Vaters thematisiert.  Es war schön einen Einblick in den politischen Werdegang seines Vaters zu bekommen, von dem Weg über den Senator, zum Vize-Präsidenten bis hin zum Präsidenten Joe Biden und auch etwas hinter die Kulissen der Macht zu blicken. Aber um mehr über Joe Biden zu erfahren, empfiehlt sich es sich seine Biographie zu lesen.  Ebenso wurde die Ukraine-Affäre erwähnt, die Trump als Aufhänger zu seiner politischen Schlammschlacht gegen Joe Biden macht. Sicherlich war es nicht der klügste Schachzug als Berater dort tätig zu sein und Hunter Biden gibt in seinem Buch selber zu, dass er es heute nicht mehr so machen würde, aber mit dem dort verdienten Geld konnte er seine Drogensucht finanzieren.

Stilistisch und vom Schreibstil her hat mich das Buch mit der ersten Zeile gepackt. Es ist schonungslos geschrieben, wenn es um ihn geht, liebevoll, wenn es um seine Familie geht und läuternd, wenn es um seine Zukunft geht. Das Buch hat mich von Beginn an gepackt. Wenn ich es aus der Hand legen musste, dann nie wegen dem Schreibstil, sondern weil ich um Fassung ringen musste, wenn er von seinem Lebensweg erzählte.

Ich hoffe für ihn und seiner Familie, dass er es geschafft hat und nicht mehr rückfällig wird.

Fazit

“Beautiful Things. Meine wahre Geschichte” ist ein berührendes, schonungsloses und offenes Werk über die Drogen- und Alkoholsucht von Hunter Biden und keine Rechtfertigung seines Lebensweges, sondern eine Klarstellung. Es beschönigt nichts und lässt einen oft fassungslos zurück.

 

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Bibliografische Angaben
Autor: Biden, Hunter Übersetzer: Robben, Bernhard; Riesselmann, Kirsten; Hens, Gregor  Titel: Beautiful Things. Meine wahre Geschichte Originaltitel: Beautiful Things. A memoir Reihe: —  Band:  —  Seiten: 272 ISBN9783455011883 Preis: 22,00 € (Hardcover); 16,99 (E-Book) Erschienen: 13.04.2021 bei Hoffmann und Campe

 

Für die Bereitstellung des Besprechungsexemplars bedanke ich mich herzlichst bei

und

Eure

Kerstin

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