[Buchbesprechung] Juliana Weinberg – Josephine Baker und der Tanz des Lebens

Moin Moin,

ich liebe Romanbiographien und so war mir klar, dass ich auch Juliana Weinbergs Romanbiographie über Josephine Baker lesen möchte. Daher danke ich  Netgalley und Ullstein Buchverlage für die Möglichkeit “Josephine Baker und der Tanz des Lebens” lesen und besprechen zu dürfen. Meine Meinung zum Buch erfahrt ihr, wenn ihr weiter liest.

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Klappentext von der Verlagsseite

Ein Einziger Tanz macht sie zur berühmtesten schwarzen Frau der Welt   

New York, 1924. Mit kleineren Auftritten als Tänzerin versucht Josephine ihre Familie zu unterstützen, als sie nach Paris eingeladen wird. Bei der »Revue Nègre« tanzt sie in vorderster Reihe. Schon bald ist Josephine ein gefeierter und erfolgreicher Star. Sie besitzt einen eigenen Klub in Paris, nimmt Songs auf, spielt in Filmen mit und tritt auf der ganzen Welt auf. Doch egal wo sie hinkommt, ihre Darbietungen bringen ihr Anbetung und Missachtung zugleich ein. Schließlich wird Josephine vor die schwierigste Entscheidung ihres Lebens gestellt. Kämpft sie für ihre Überzeugung oder ihre Liebe?

 

Autoreninfo von der Verlagsseite:

Juliana Weinberg wurde in Neustadt an der Weinstraße geboren. Heute lebt sie mit ihrem Mann und ihren Kindern im Pfälzer Wald. Neben dem Schreiben ist ihr Beruf als Lehrerin ihre große Erfüllung.

Erster Satz:

Obwohl sie todmüde war, konnte Josephine nicht einschlafen.

Meinung:

Wenn ich an Josephine Baker denke, denke ich zuerst an das kesse Revue-Girl der Zwanziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Das Josephine Baker so viel mehr war, hat mir die gelungene Romanbiographie von Juliana Weinberg gezeigt.

Josephine, kurz Josie, wuchs als armes Mädchen in den Südstaaten der USA auf und erlebte den Rassismus des Ku-Klux-Clans hautnah. Um Geld zu verdienen wurde sie Nachtclub-Tänzerin in New York, ehe sie nach Europa kam. Josephine Baker ist eine schillernde Person mit einem ausgeprägten Ego und einem großen Herzen, was man später immer mehr erlebt.

Ihr gesamtes Leben war ein Tanz, wie auch der Untertitel auf dem Cover deutlich macht. Sie tourte durch Europa und die USA, lebte im Hotel, heiratete mehrmals, hatte zig Affären und da sie wusste, dass sie nie eigene Kinder haben konnte, adoptierte sie zwölf Kinder. Eine eigenwillige und starke Frau, die sich auch politisch engagierte.

Sie stand an der Seite Martin Luther Kings und gerade ihr Geburtsland, die USA machte es ihr schwer, sie wurde dort als Mensch zweiter Klasse behandelt, die Segregation machte ihr zu schaffen und sie wurde in den Lokalen nicht bedient oder den Hotels verwiesen. Gerade diese Erlebnisse führten zu ihren unermüdlichen Kampf um Gleichberechtigung.

In Frankreich war sie willkommen und so nahm sie auch schließlich die Staatsbürgerschaft an, auch dort engagierte sie sich. Besonders im Zweiten Weltkrieg in der Résistance, für die sie als Spionin tätig war.

Stellenweise musste ich über Josie den Kopf schütteln, sei es wegen ihrer Tierliebe, ihrer finanziellen Verschwendungssucht und ihren Liebschaften. Teilweise war sie naiv, teilweise unheimlich tough. Eine unheimlich starke Frau.

Juliana Weinberg ist es gelungen ein wunderschönes Bild der Josephine Baker, die eindeutig mehr als nur ein Revuestar war, zu zeichnen. Der Schreibstil ist bildhaft und stimmungsreich. Ich war völlig versunken in die Handlung und hatte immer wieder das Gefühl in das Paris der Zwanziger Jahre einzutauchen. Die Stimmung in der Revue Negre, den Jubel der Zuschauer zu spüren, die rauchgeschwängerten Salons zu riechen und auch die heiße stickige Luft Nordafrikas.  Ebenso die unmächtige Wut über die Segregation und die Traurigkeit, wenn Josie wieder mal wegen ihrer Hautfarbe aus einem amerikanischen Hotel gewiesen wurde. Wenn es ein Autor schafft, dass mir die Bilder der Handlung in den Kopf kommen, dann ist es ein gelungenes Buch.

Fazit

“Josephine Baker und der Tanz des Lebens” von Juliana Weinberg ist eine wunderschöne Romanbiographie über eine erstaunliche Frau. Ein Buch für alle, die gerne Romanbiographien lesen oder etwas über Josephine Baker erfahren wollen.

 

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Bibliografische Angaben
Autor: Weinberg, Juliana Übersetzer: Titel: Josephine Baker und der Tanz des Lebens Originaltitel:Reihe: Ikonen ihrer Zeit  Band:  3  Seiten: 496 ISBN9783548064987 Preis: 11,00 € (Taschenbuch); 8,99 (E-Book) Erschienen: 29.03.2021 bei Ullstein Buchverlag

 

Für die Bereitstellung des Besprechungsexemplars bedanke ich mich herzlichst bei

und

Eure

Kerstin

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