Hallo ihr Lieben,
es gibt immer wieder Bücher, zu denen ich nicht so viel schreiben kann, dennoch sollten sie hier auf dem Blog nicht unerwähnt bleiben. Für solche Bücher habe ich mir Kurz notiert überlegt. Ich werde hier immer zwei Bücher zu einem Thema kurz besprechen.
Heute gibt es zwei Kurzbesprechungen zu zwei gelesenen Klassikern. Klassiker sind für mich immer schwierig zu besprechen. Trotzdem haben sie auch ihren Platz hier auf dem Blog. Wenn ihr wissen möchtet, um welche es sich handelt müsst ihr weiter lesen.
Emily Brontë – Sturmhöhe
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Klappentext von der Verlagsseite
Liebe, Haß und Tod – ein Drama spielt sich ab auf dem Gutshof Wuthering Heights in Yorkshires düsterer Nebellandschaft. Vom Dämon der Rache und Eifersucht besessen, richtet der Findling Heathcliff ein Werk der Zerstörung an, dem auch die Angebetete Cathy zum Opfer fällt. Mehrere Generationen werden in einen Strudel rasender Leidenschaften gezogen. Emily Brontës ergreifende Geschichte voll psychologischer Raffinesse löste 1847 einen Sturm der Empörung aus.
Emily Brontë wurde am 30. Juli 1818 in Thornton, Yorkshire, geboren. Sie arbeitete als Lehrerin, bevor sie ab 1843 die Führung des elterlichen Haushalts in Haworth, Yorkshire, übernahm. Sie hinterließ neben ihrem Meisterwerk ›Wuthering Heights‹ einige bedeutende Gedichte, die alle unter dem Pseudonym Ellis Bell veröffentlicht wurden. Am 19. Dezember 1848 starb Emily Brontë an den Folgen einer Tuberkuloseerkrankung. Zwei Jahre nach ihrem Tod entlarvte ihre Schwester Charlotte sie im Vorwort zur zweiten Auflage von ›Wuthering Heights‹ als die eigentliche Autorin des Romans.
Meinung:
“Sturmhöhe” stand schon eine ganze Weile bei mir im Regal, bis ich mich Anfang Januar erschloss diesen Klassiker zu lesen. Ich wurde auch nicht enttäuscht.
Brontë hat eine Dreiecksgeschichte erschaffen, die furchtbarer nicht sein könnte. Erzählt wird sie von Ellen, der früheren Hausangestellte der Earnshaws, und was sie im Laufe der Handlung erzählt ist eine Mischung aus Liebe, Hass, Gewalt, Neid und Vergeltung. Eine wahre Schauergeschichte, die ich ebenso gut an Halloween hätte lesen können.
Catherine, Hindley und auch Heathcliff sind alles keine einfachen Charaktere. Manipulativ, herrschsüchtig und vor allen Dingen streitsüchtig. Catherine und Heathcliff, die unter ihrem despotischen Bruder bzw. Stiefbruder leiden, nähern sich an und werden enge Verbündete. Dies ändert sich erst als Catherine sich in Edgar Linton verliebt und ihn auch später heiratet. Heathcliff fühlt sich ausgegrenzt und seine böswillige Natur kommt immer mehr zum Vorschein.
Heathcliff ist der Protagonist, um den sich alles dreht und wendet. Er ist wirklich düster und für seine Ziele geht er über Leichen. Er ist rachsüchtig, bösartig und omnipräsent. Seine Anwesenheit spürt man immer und es rieseln einem Schauer über den Rücken.
Brontë spannt die Geschichte der Earnshaws, Lintons über drei Generationen hinweg und sie ist überaus spannend und schlüssig erzählt. Aber musste immer wieder den Kopf schütteln über die Charaktere, die einen auf der einen Seite faszinieren und zum anderen mit ihrer Verschlagenheit, Gewalt und Exzessen abstoßen.
Ich habe diesen Klassiker sehr gerne gelesen, obwohl ich alle Beziehungen als toxisch und gefährlich empfinde. Man muss schon starke Nerven haben, um das Buch zu lesen.
Bibliografische Angaben
Autor: Brontë; Emily Übersetzer: Meßner, Michaela Titel: Sturmhöhe Originaltitel: Wuthering Heights Reihe: — Band: — Seiten: 464 ISBN: 978-3-423-12348-8 Preis: 9,90 € (Taschenbuch) Erschienen: 01.08.1997 bei DTV
Virginia Woolf – Mrs. Dalloway
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Klappentext von der Verlagsseite
Mit seinen kühnen Sprüngen in die Bewusstseinsströme der Protagonisten zählt ›Mrs Dalloway‹ längst zu den Klassikern der Moderne. Ob erotische Phantasien beim Einkauf in der Stadt, ob Todesängste oder die Erinnerung an alte Träume – was den Roman so einzigartig macht, ist Virginia Woolfs wacher Sinn für die Brüchigkeit unserer Existenz.
Mit dem Werkbeitrag aus Kindlers Literatur Lexikon.
Mit Daten zu Leben und Werk, exklusiv verfasst von der Redaktion der Zeitschrift für Literatur TEXT + KRITIK.
Virginia Woolf wurde am 25. Januar 1882 als Tochter des Biographen und Literaten Sir Leslie Stephen in London geboren. Zusammen mit ihrem Mann, dem Kritiker Leonard Woolf, gründete sie 1917 den Verlag The Hogarth Press. Ihre Romane stellen sie als Schriftstellerin neben James Joyce und Marcel Proust.
Zugleich war sie eine der lebendigsten Essayistinnen ihrer Zeit und hinterließ ein umfangreiches Tagebuch- und Briefwerk. Virginia Woolf nahm sich am 28. März 1941 in dem Fluss Ouse bei Lewes (Sussex) das Leben.
Meinung:
Virginia Woolfs “Mrs. Dalloway” hat mich geschafft. Zunächst mal von der Erzählweise, was möchte Frau Woolf mir nur sagen, fragte ich mich die ersten zwanzig Seiten immer wieder. Dann auf einmal hat es klick gemacht und ich konnte mich so richtig in die Geschichte fallen lassen, die für mich ein Highlight der Weltliteratur ist.
Erzählt wird die Geschichte von Clarissa Dalloway, die eine Abendgesellschaft geben möchte, und wir begleiten sie einen ganzen Tag lang, wie sie Besorgungen dafür macht.
Nach den ersten Seiten dachte ich, es würde alles aus ihrer Sicht erzählt werden, aber dem war nicht so. Ich musste verdammt aufpassen, um den fließenden Übergang nicht zu verpassen. Woolf erzählt nicht allwissend, sondern multiperspektivisch. Eine sehr spannende Erzählweise, die mir als Leser aber auch einiges abverlangte. Denn so etwas wie Kapitelüberschriften gibt es in dem Buch nicht und es wird auch nie direkt deutlich wer nun erzählt. Bei den Übergängen musste ich mich auf mein Gefühl und auch auf die läutenden Glocken von Big Ben, der einem zumindest eine zeitliche Struktur des Tages und damit der Handlung gibt.
Woolfs Stil ist eigenartig und ich musste wirklich meine Gedankengänge herunterschrauben um mich in die Geschichte fallen lassen zu können. Es wie gesagt kein einfaches Buch. Nicht nur wegen der Erzählweise, sondern auch wegen den vielen Schachtelsätzen und inneren Monologen. Ein stückweit erinnert es mich an meinen vergeblichen Versuch mit James Joyce Ulysses.
Selten habe ich für ein gerade mal 240 Seiten langes Buch so lange gebraucht. Einen ganzen Monat lang hat mich Mrs. Dalloway begleitet und ich bin auch froh darüber, dieses Buch gelesen zu haben. Selbst wenn mir der Charakter von Clarissa Dalloway nicht zugesagt hat, denn sie ist so anstrengend wie die Erzählweise des Buches.
Bibliografische Angaben
Autor: Woolf, Virginia Übersetzer: Boehlich, Walter Titel: Mrs. Dalloway Originaltitel: Mrs. Dalloway Reihe: — Band: — Seiten: 240 ISBN: 978-3-596-90038-1 Preis: 9,00 € (Taschenbuch) Erschienen: 22.01.2010 bei Fischer
Das waren sie nun die beiden Kurzbesprechungen aus dem Bereich Klassiker. Ich hoffe, dass ich euch unterhalten habe und freue mich euch bald wieder hier begrüßen zu können.
Eine Antwort auf „[Kurz notiert] Zwei Bücher – Zwei Meinungen Klassiker“
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