[Buchbesprechung] Gladys Mitchell – Geheimnis am Weihnachtsabend

Moin Moin,

es ist Weihnachtszeit und was bietet sich dabei mehr an als ein Weihnachtskrimi aus dem verschneiten England in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts: “Geheimnis am Weihnachtsabend” von Gladys Mitchell.  Netgalley und der Klett-Cotta Verlag waren so freundlich, mir ein Rezensionsexemplar zu überlassen. Wie mir das Buch gefallen hat und was ich euch darüber berichten möchte, erfahrt ihr, wenn ihr weiter liest.


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Buchcover_GladysMitchell_GeheimnisamWeihnachtsabend_Klett-Cotta

Klappentext von der Verlagsseite:

»Eine Amateurdetektivin, die Miss Marple Konkurrenz macht … ein Lektüregenuss!« The Guardian

Weihnachten steht vor der Tür, und Amateurdetektivin Mrs. Bradley folgt der Einladung ihres Neffen ins beschauliche Oxfordshire. Doch die lockere Stimmung der Gäste kippt, als an Heiligabend der Anwalt des Dorfes tot aufgefunden wird. Zunächst vermutet niemand einen Mord, doch eine alte Spuklegende entfacht den Spürsinn der patenten Ermittlerin.

Beatrice Adela Bradley, die sich in London einen Namen als Amateurdetektivin gemacht hat, beschließt, ihrer Heimatstadt über die Weihnachtsfeiertage den Rücken zu kehren und lässt sich kurzerhand aufs Land kutschieren. Im hügeligen Oxfordshire lebt ihr Neffe Carey Lestrange, der über Weihnachten mehrere Gäste in seinem Gutshaus versammelt hat. Die Stimmung unter den Besuchern der Farm ist entspannt, doch eine lokale Spuklegende sorgt für Aufregung.

Vor allem, weil ein mysteriöser Brief dazu verlockt, dem kopflosen Geist um Mitternacht im benachbarten Städtchen aufzulauern. Das kaputte Auto von Mrs Bradley macht dem Vorhaben zunächst einen Strich durch die Rechnung. Doch dann wird der Anwalt des Dorfes, der ebenfalls ein Schreiben des mysteriösen Briefeschreibers erhalten hat, tot am Fluss aufgefunden. Und Mrs. Bradley ist nicht die Einzige, die einen Mord wittert …

In einer wunderschönen bibliophilen Ausstattung.

Autoreninfo von der Verlagsseite:

Gladys Maude Winifred Mitchell, geboren 1901 in Oxfordshire, studierte in London Geschichte und arbeitete als Lehrerin, bevor sie 1929 die berühmte Detektivin Beatrice Adela Lestrange Bradley erschuf und ihr anschließend über sechzig Kriminalromane widmete. Gladys Mitchell war eine fundierte Kennerin der Werke von Sigmund Freud und begeisterte sich für Hexerei; neben Agatha Christie und Dorothy Sayers gehörte sie dem britischen Detection Club an und erhielt 1976 die höchste Ehrung der Crime Writer’s Association.

Erster Satz:

“Schön vorsichtig, guter Mann!”, sagte Sir Selby Viliers.

Meinung:

Gladys Mitchell gehört zu den großen drei britischen Krimi-Damen neben Dorothy Sayers und der unvergesslichen Agatha Christie. Alle drei haben in der gleichen Zeit gewirkt und sich vielleicht auch beeinflusst.

Mit der Psychoanalytikerin und Amateurdetektivin Mrs. Adela Bradley hat Mitchell einen amüsanten Charakter geschaffen. Der, das möchte ich nicht verhehlen, dass mir manche ihrer Eigenheiten im Laufe der Lektüre auf den Keks gingen.

Sei es ihr meckerndes Lachen, das immer wieder auftaucht und wo man vielleicht auch mal eine andere Beschreibung hätte machen können oder auch ihr ewiges “Kind” egal ob es wirklich zu einem Kind oder einem Inspector bzw. völlig Fremden gewesen ist. Es ist amüsant, aber auf Dauer für mich schwer zu ertragen.

Diese Eigenheiten der Protagonistin mindern jedoch nicht den Kriminalfall, der spannend und mit vielen verschiedenen Verdächtigen gesegnet ist. Dazu bietet allein die schrullige Landbevölkerung genug Potenzial.

Hinzu kommt die pointierte Befragung der nicht gerade positiv beschriebenen Mrs. Bradley mit ihren gelblichen schmalen Fingern und dem teilweise echsenartigen Grinsen. Allein durch die Beschreibung sollte man schon meinen, dass der Täter gesteht, aber es bleibt während der gesamten 432 Seiten spannend bis zum Ende. Welches mich als passionierte Krimileserin erstaunt hat, aber auch logisch war.

Abgerundet wird dieser Krimi mit viel Lokalkolorit, alten Legenden und humorvollen Dialogen, die auch von Bradleys durchaus spannenden Befragungen.

Schwierig war es für mich als Leserin nur, dass ich bei Adela Bradley ins kalte Wasser geworfen wurde, denn es wurden keine persönlichen Zusammenhänge geknüpft zu den vorherigen Personen und so wusste ich nie, in welchem Zusammenhang sie genau stehen.

Das wurde vor allem dann deutlich als ich erkannte bei Recherche, dass dies der siebte Teil einer sechzigbändigen Reihe ist. Okay, dann fällt es mir ja schwer, und so lässt es sich für mich auch erklären, warum ich schwer hereinkam und ich auch nicht wusste, was Adela Bradley besonders auszeichnet. Andeutungen nützen da leider nicht viel.

Fazit

Geheimnis am Weihnachtsabend” ist ein spannender Kriminalroman im schönen englischen Setting und einer etwas eigenartigen Ermittlerin, an die man sich im Laufe des Krimis gewöhnt.^

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Bibliografische Angaben
Autor: Mitchell, Gladys Übersetzer: Merkel, Dorothee Titel: Geheimnis am Weihnachtsabend Originaltitel: Death comes on christmas Reihe: —  Band:   — Seiten:  432 ISBN: 978-3-608-98673-0 Preis: 20,00 € (Hardcover) Erschienen: 24.09.2022 bei Klett-Cotta

 

Für die Bereitstellung des Besprechungsexemplars bedanke ich mich herzlichst bei

Logo Netgalley

und

Logo Klett-Coitta Verlag

Weitere Buchbesprechungen findet ihr hier.

Eure

Kerstin

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4 Antworten auf „[Buchbesprechung] Gladys Mitchell – Geheimnis am Weihnachtsabend“

  1. Ich war auf das Buch ja echt gespannt, aber beim lesen sehr enttäuscht. Ähnlich wie du tat ich mich mit der Beschreibung von Mrs. Bradley sehr schwer, aber noch nerviger fand ich das ständige erwähnen der Schweine. Mir war es dann tatsächlich zu blöde und ich habe es schließlich abgebrochen.

    1. Hallo Helma,

      Mit den Schweinen konnte ich noch leben, aber mit ihrem Lachen nicht mehr. Abbrechen war aber auch keine Option für mich.

      Liebe Grüße

      Kerstin

  2. Schönen guten Morgen!

    Ich finde es einerseits ja total klasse, dass der Verlag die alten Krimis neu rausbringt – andererseits aber eben schade, dass er “nur” die Weihnachtskrimis hervorhebt und die anderen Bände der Reihen außer Acht lässt. Da fehlt es dann eben doch etwas an dem Wissen um die Personen… sowas stört mich schon immer etwas. Kommt halt darauf an, wie wichtig es für den Fall ist.
    Das “meckernde Lachen” – also solche Phrasen, wenn sie öfter vorkommen, mag ich nicht so gerne. Könnte man vielleicht ja auch mal anders übersetzen, dass es nicht so aufdringlich wirkt…

    Neugierig war ich ja schon auf den Krimi, aber bisher waren die Meinungen dazu, die ich gesehen habe, nicht ganz so begeistert.

    Liebste Grüße und noch einen schönen Feiertag!
    Aleshanee

    1. Hallo Aleshanee,

      Ich hoffe, dass sich Klett-Cotta noch dazu durchringt auch die ersten Bände zu veröffentlichen. Denn über diese schräge Adela würde ich gerne schon mehr erfahren und auf Englisch lesen ist für mich keine Option.
      Das meckernde Lachen hätte man wirklich auch mal anders beschreiben können.

      Liebe Grüße

      Kerstin

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