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Kurzbeschreibung:
Jacques Ricou, der grimmig-charmante Pariser Richter, untersucht den Tod von Marc Leroc, einer Schlüsselfigur im größten Korruptionsfall der deutsch-französischen Geschichte. Unvermittelt gerät Jacques in einen Sumpf aus Verrat und politischen Intrigen in dem auch das Leben seiner Freundin Margaux auf dem Spiel steht. Ulrich Wickert glänzt als Kenner französischer Lebensart und zeigt sich einmal mehr als brillanter Krimiautor.
Inhalt:
Ulrich Wickerts dritter Kriminalroman um den französischen Untersuchungsrichter Jacques Ricou. In diesem Fall hat Ricou, gerade ins Palais de Justice gewechselt, mit nichts geringerem zu tun als den größten französisch-deutschen Industrieskandal, der Leuna-Affäre.
Er ermittelt in dem Mordfall Marc Leroc, ein ehemaliger französischer Agent, der in die Leuna-Affäre verwickelt war und in einer Pressekonferenz für seine Biographie, bekannt gibt dass er über die Hintermänner der Affäre berichten will und Namen nennen wird. Aber dazu kommt er nicht mehr, denn er stürzt vom Balkon seiner Wohnung im 22. Stock. Für Ricou wird der Fall besonders heikel, denn seine Freundin Margaux, vom Beruf Journalistin, befand sich zum Tatzeitpunkt in der Wohnung. Wer ermordete Leroc? Hat Margaux auch Ricou alles gesagt, was sie wusste? Und was hat es mit dem Parfum Sarrazin auf sich? Ricou kommt bei seiner Untersuchung dem Mörder ziemlich nah und plötzlich ist er auch persönlich in den Fall involviert.
Meinung:
Meiner Meinung nach ist der Roman sehr gut zu lesen, vor allen Dingen ist er sehr gut recherchiert. Da erkennt man wieder Wickerts journalistische Ausbildung. Jeder Charakter hat seine Eigenheiten: Ricou mit seinen unbedingten Willen den Fall aufzuklären (ohne Rücksicht auf seine eigene Person); Margaux, die als Journalistin hinter jeden guten Story her ist und nicht all ihre Quellen preis gibt; dann noch die Gerichtspräsidentin, die sich leider nicht den Anweisungen der Justizministerin widersetzen kann. Man erkennt auch in seinem Roman, dass Wickert eine Weile in Paris gelebt hat, denn er beschreibt nicht nur die Stadt, sondern auch die französische Politik.
Wickert wechselt in seinem Roman öfters die Orte des Geschehen, trotzdem bleibt man der Handlung immer verbunden und weiß sie einzuordnen. Nach jedem Kapitel war ich gespannt, wie es im nächsten weiterging.
Dies war mein erster Krimi von Ulrich Wickert und ich fand ihn gelungen. Er war vielleicht nicht so spannend wie manch andere Krimis, aber doch allem spannend. Für mich war die letzte Seite, ich nenne es mal Nachwort, ein Highlight. Genau in diesem Nachwort erkennt man die journalistische Tätigkeit und Spitzfindigkeit Wickerts, wie man sie auch von den Tagesthemen her in Erinnerung hat.
Tipp:
Das Buch erscheint im Januar 2010 als Taschenbuch im Piper Verlag.
Ulrich Wickert: Der nützliche Freund
Gebundene Ausgabe 300 Seiten
Piper 2008
ISBN: 978-3492050203
2 Antworten auf „[Buchbesprechung] Ulrich Wickert: Der nützliche Freund“
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