Wochenrückblick 8/2012

Etwas verspätet kommt nun mein Wochenrückblick. Zwei Bücher habe ich beendet und sie waren beide gut geschrieben.

Gelesen:
Karen Duves “Taxi” spielt in den achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts und erzählt von der Taxifahrerin Alex. Aufgeteilt ist das Buch in zwei Teile. Einmal in den Zeitraum 1984-1986 und dann in den Zeitraum der Wende September 1989 – Juni 1990. Gut gefallen hat mir der erste Teil zu Beginn ihrer Taxifahrerkarriere. Er wird locker erzählt und auch von den Eigenheiten der Taxifahrer. Vor allem denen der männlichen Kollegen und ihrer frauenfeindlichen Art. Es hat mich schon manchmal aufgeregt, nicht nur die Taxifahrer, sondern auch Alex. Vor allem ihr Verhalten gegenüber Dietrich und ihrem kleinwüchsigen ehemaligen Klassenkameraden. Dann kam der zweite Teil und der hat meiner Meinung nach ziemlich gegenüber dem ersten Teil verloren. Alex ist immer noch im gleichen Trott und es wird nicht viel neues erzählt. Erst gegen Ende kommt etwas Komik auf, aber irgendwie auch nicht richtig passend.

Mein zweites Buch war dann “Jesabel” von Irene Nemirovsky. Der Roman spielt im Frankreich der 30er Jahre des vergangenem Jahrhunderts und erzählt die Lebensgeschichte von Gladys Eysenach, die immer jung bleiben wollte, was ihr schließlich zum Verhängnis wurde. Ein toll geschriebener Roman, der sehr auf die Psyche von Gladys Eysenach eingeht und ihrem Hang dazu immer die Schönste und Jünmgste sein zu müssen. Mit der Protagonistin wurde ich nie richtig warm, aber der Schreibstil hat mich gefesselt und so kann ich nur sagen, ein guter Roman mit Tiefgang.

Aktuelle Lektüre:
Derzeit fesselt mich immer noch Jussi Adler-Olsen mit seinem Debütroman “Das Alphabethaus”. Meine erste Einschätzung findet ihr hier.

Gekauft/Geschenkt:
Gekauft habe ich mir in der vergangenem Woche “Die Nacht trägt deinen Namen” von Linda Olsson. Und dann kam noch “Purpurmond” als Rezensionsexemplar an.

Loading Likes...

RuB-Zuwachs V/2012

Ich konnte es ja nicht lassen. Ich musste ja im Netz stöbern und dann hat mich Buchstabentraeume auch noch darauf aufmerksam gemacht das ein lang gewünschtes Buch als Taschenbuch veröffentlicht wurde. Aaaaah.  Nach dem mir “Die Dorfhexe” von ihr so gut gefallen hat, konnte ich es mir nun  nicht mehr verkneifen und ich hab’ auf den Bestellknopf gedrückt. Und schon ist das Buch bei mir.Und zwar dieses:

Klappentext:
Auckland, Neuseeland: Der Tod seiner über alles geliebten Tochter Miriam stürzt den jüdischen Musiker und Komponisten Adam in eine tiefe Krise. Alte Wunden, von denen er glaubte, sie seien längst verheilt, brechen wieder auf. Denn schon einmal in seinem Leben hat Adam einen Menschen verloren, der ihm alles bedeutete: Cecilia, Miriams Mutter – seine große Liebe. Adam erkennt, dass es für ihn nur einen Weg gibt, zu sich selbst zu finden. Und dieser Weg führt ihn zurück in die Vergangenheit: Nach Krakau, zu der tragischen Geschichte seiner Familie während des Zweiten Weltkriegs, und schließlich nach Schweden, zu Cecilia, die er immer noch liebt.

Loading Likes...

Vicki Myron – Dewey und ich

Klappentext:
Als Vicki Myron an einem eisigen Januarmorgen die Tür der Stadtbibliothek von Spencer, Iowa, aufschließt, hört sie ein dumpfes Miauen. Die Bibliothekarin sieht in dem Kasten für zurückgegebene Bücher nach und findet ein winziges Katzenjunges mit halb erfrorenen Pfoten. Vicki und ihre Kollegen wärmen das Tier geben, ihm zu fressen. Und als der kleine Kater sich mit einem endlosen Schnurren bedankt, ist er adoptiert. Das war vor über 20 Jahren. 2006 stirbt Dewey im stolzen Katzenalter von 19 Jahren, und da ist er längst eine weltweite Berühmtheit.

Meinung:

Dewey ist ein besonderer Kater. Er hat die Fähigkeit, jeden Menschen dazu zu bringen, dass er ihn gern haben muss. Als Bibliothekskater von der kleinen Stadt Spencer in Iowa hat er in seinem langen Katzenleben einige Menschen die Bibliothek betreten sehen und er hat Freundschaften geschlossen. Kann ein Kater Freundschaften schließen, fragen Sie nun? Ja, Dewey konnte dies und er konnte die Menschen berühren: Sei es verwitwete ältere Menschen, kleine Kinder, Behinderte oder die Bibliotheksangehörigen. Von all dem erzählt Vicki Myron ihrem Buch “Dewey und ich”.  Aber sie erzählt nicht nur von Dewey und seinen Eigenheiten, sondern auch über den Wandel von Spencer und der gesamten Region, den Eigenheiten der Menschen und auch von sich. Daher ist “Dewey und ich” nicht nur ein Katzenbuch, sondern auch ein Abriss der gesellschaftlichen Umwälzungen in Spencer im Laufe einer langen Zeit. So thematisiert sie Krankheit, Verlust, Arbeitslosigkeit, aber auch den Aufbruch und das Wiedererstarken von Spencer. Sie erzählt von ihren eigenen privaten Problemen und immer wieder kommt Dewey mit ins Spiel und sein Geschick mit den Menschen umzugehen.
Der Leser, der nur eine Katzengeschichte erwartet hat, wird sicherlich enttäuscht sein. Aber diejenigen, die sich auch für den Hintergrund interessieren, für den ist dieses Buch geeignet. Angereichert wird das Buch durch viele Bilder von Dewey: Dewey auf der Schreibmaschine oder Dewey mit der Fernsehkamera. Auch ist es an manchen Stellen emotional geschrieben, vor allem zu Beginn, als Dewey gefunden wird, aber auch immer wieder an manchen Stellen im Buch.

Buchinfo:
Vicki Myron – Dewey und ich (Dewey)
Taschenbuch 400 Seiten
Goldmann 2011
ISBN-13: 978-3442469451
Preis: 8,99 €

Bewertung:

Loading Likes...

Wochenrückblick 7/2012

Endlich mal wieder eine gute Lesewoche. Zwei Bücher beendet, eins wieder zurück ins Regal gestellt und eins noch am lesen. Dazu noch die Entscheidung getroffen mich nicht mehr wegen Challenges verrückt machen zu lassen und einfach nur noch das lesen auf das ich gerade Lust habe. Aber nun mal zu meiner Lektüre.

Gelesen:
“Plötzlich Shakespeare” von David Safier ist ein sehr humorvolles Buch über das Eintauchen in einem anderen Charakter. In dem Fall trifft es die liebeskummergeplagte Rosa, die durch Hypnose in den Körper von William Shakespeare landet. Nur ist es so, dass Shakespeare ja nicht aus seinem Körper verschwinden kann und so sich zwei sehr unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichen Gedanken einen Körper teilen. Auch wenn Rosa am liebsten wieder sofort aus Shakespeares Körper verschwinden würde, kann sie dies erst, wenn sie die wahre Liebe gefunden hat. Natürlich ist dies auch eine schwierige Aufgabe für den armen William. Safier hat wieder zurück gegriffen auf eine alte Idee, das Eintauchen in eine andere Figur, war es bei “Mieses Karma” noch Kim Lange, die in die Gestalt einer Ameise wiedergeboren wurde um später wieder ein Mensch werden zu können – so ist es dieses Mal das “Frauenklischee” Rosa. Sie ist unglaublich derb und sie wurde mir auch im Laufe der Handlung nicht sympathischer. Die Szenen mit Shakespeare sind gut gelungen, aber so richtig begeistern konnte mich das Buch leider nicht. Nicht nur wegen den Protagonisten, sondern auch wegen den historischen Mängeln (ja – er hat es schon vorher mitgeteilt, dass er es historisch nicht so genau nehmen würde), aber vieles passt einfach nicht zum elisabethanischen Zeitalter. Daher nur ein Buch für zwischendurch.

Mein zweites Buch wurde der erste Band der Franca-Mazzari-Reihe von Gabriele Keiser. Ein gut gemachter Regionalkrimi, der im Moselort Winningen spielt. Ein junges Mädchen wird tot in den Weinbergen aufgefunden. Franca Mazzari, mal wieder etwas voreilig, aber leider auch dem Verhalten von Andreas Killian geschuldet, hat auch direkt den Täter parat. Sehr zum Leidwesen ihres bayerischen Kollegen Bernd Hinterhuber mit dem sie immer noch ein paar Probleme hat. Mir gefallen die beiden Kommissare Mazzari und Hinterhuber sehr gut. Die eine dickköpfige und laut, der andere der ruhige Denker und ordnungsliebend. Zwei Charaktere bei denen es automatisch zu Spannungen kommen muss, die sich allerdings immer wieder schnell abflauen. Der eigentliche Krimi plätschert eine Weile vor sich hin, man erfährt einiges über die Familie der Toten und den dort herrschenden Schwierigkeiten mit einer diktatorischen Mutter, die ihren Töchtern das Leben schwer macht und über den Weinbau. Neben dem Weinbau spielt ein kleiner Schmetterling der Apollofalter, der im Moselort Winningen heimisch ist, eine Rolle. Nicht nur die Tote, sondern auch Andreas Killian, der Gast auf dem Löwenhof der Verstorbenen war, sind von dem Schmetterling fasziniert. Ein rundum guter Regionalkrimi.

Zurück ins Regal:

Tja, das Buch ist erst einmal wieder ins Regal gewandert. Der erste Teil hat mich zu gleich gefesselt, als auch abgestoßen. Aber dennoch bekommt das Buch irgendwann wieder eine Chance.

Aktuelle Lektüre:
Schon lange wollte ich ein Buch von Karen Duve lesen. 2008 stand sie auf der Longlist des Deutschen Buchpreis mit ihrem Roman “Taxi”. Und genau dieses Buch liegt nun neben mir. Bereits das schlichte Cover hat mich angesprochen und bereits die ersten Zeilen um Alex, die ihren Lebensunterhalt als Taxifahrerin verdient, haben mich in den Bann gezogen. Gerade die kurzen Kapitel aufgeteilt in zwei Teile – einmal von 1984-1986 und dann wieder vom September 1989 bis Juni 1990 – finde ich sehr gut. Alex weiß nichts mit ihrem Leben anzufangen, ihre Ausbildung bei einer Versicherung hat sie abgebrochen, studieren will sie nicht und da sie von irgendetwas leben muss, beschließt sie Taxi zu fahren. Für jemanden der sich keine Straßen und Strecken merken kann eine Herausforderung. Karen Duve erzählt von Taxifahrern, Fahrgästen und den Umgang zwischen Mann und Frau. Sie beschreibt ihre Protagonisten sehr gut und schon öfters wollte ich Rüdiger oder Dietrich am liebsten die Meinung sagen, zwei unmögliche Typen.

Gekauft/Geschenkt:
Gekauft habe ich mir in dieser Woche kein Buch. Aber dennoch sind zwei zu mir ins Regal gewandert. Meine Nachbarin schenkte mir folgende zwei Bücher aus ihrem Bücherreich:

Loading Likes...