Susanna Tamaro – Geh, wohin dein Herz dich trägt

Klappentext:
Drei Generationen von Frauen in unserem Jahrhundert ziehen vor dem inneren Auge des Lesers vorbei, während er das Vermächtnis von Olga an die aus der Enge der Familienzwänge nach Amerika geflohene Enkelin liest: ein Brief-Tagebuch, das schöne und schmerzliche Erinnerungen enthält, Weisheit des Alters, vor allem aber das im Angesicht des Todes ausgesprochene Geständnis der tiefen Liebe zur Enkelin. Vieles ist schiefgelaufen in der Familie und hat die beiden auseinandergebracht: Frühwaise die Enkelin, gefangen in ihrer Vernunftehe und späteren Einsamkeit die Großmutter. Und dennoch findet sich in diesem Weisheitsbuch inneres Glück – wenn man nur den Mut hat, auf das eigene Herz zu hören und es nicht als bloßen Leistungsmotor zu betrachten.

Inhalt:
Olga, eine 80jährige Frau, die am Ende ihres Lebens steht, schreibt ein
Tagebuch für  ihre Enkelin, die nach innerfamiliären Konflikten nach Amerika gegangen ist. Olga erzählt von ihrem Leben, von dem Ihrer Tochter, von dem Ihrer Enkelin in Form von Briefen, die sie in ein schwarzes Heft schreibt, denn die Briefe möchte sie nicht abgeschicken. Denn ihre Enkelin will keine Nachricht von ihr. In ihren Briefen erzählt sie von ihrem Erwachsenwerden, ihrer unglücklichen Ehe und wie sie sich das erste Mal wirklich verliebt hat. Aber auch von den Problemen mit ihrer Tochter und den daraus resultierenden Schwierigkeiten mit der Enkelin.

Meinung:
Ich habe das Buch im vergangenen Jahr auf dem Bücherbasar erstanden und dann auch direkt gelesen. Mir hat vor allem Susanna Tamaros Schreibstil und die sanfte Art gefallen, wie sie die Lebensgeschichte von Olga und die damalige Zeit darstellt. Es ist ein kleines leises Buch, bei dem man jeden Satz genau liest und kostet. Mir hat das Buch sehr gut gefallen.

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Karin Slaughter – Belladonna

Klappentext:
In Heartsdale gibt es nur nette Menschen. Und einen Serienmörder.
Sara Linton, Kinderärztin und Gerichtspathologin findet Sybil Adams verblutend auf der Toilette eines Restaurants. Zwei tiefe Schnitte in ihrem Bauch bilden ein tödliches Kreuz. Das Sybil blind und damit so gut wie wehrlos war, macht den brutalen Mord noch entsetzlicher. Das Motiv für die Tat ist völlig unklar. Als nur ein paar Tage später eine weitere junge Frau gekreuzigt aufgefunden wird, begreift Sara, dass in der bisher so friedlichen Stadt ein sadistischer Serienmörder lauert…

Inhalt:
Sara kommt zu spät zu einer Verabredung mit ihrer Schwester Tessa und verschwindet kurz darauf auf die Toilette, dort findet sie auf der Behindertentoilette die verblutende Sybil Adams, eine Hochschulprofessorin für Chemie vor. Sara, die von Beruf Kinderärztin ist, kann Sybil leider nicht mehr retten und sie verblutet in ihren Armen. Lena Adams, die Zwillingsschwester der Toten und zugleich Detective in Grant County, hält ihr dies bei der Obduktion, bei der sich herausstellt, dass Sybil mit Belladonna von ihrem Vergewaltiger und Mörder gefügig gemacht wurde, vor. Lena will den Mörder ihrer Schwester schnappen und legt sich so mit ihrem Chef Jeffrey Tolliver, den Ex-Mann von Sara an. Während die Ermittlungen im Mordfall noch laufen, wird auf Saras Auto vor dem Krankenhaus eine weitere junge Frau, Julia Matthews, aufgebahrt. Auch sie ist mit Belladonna vergiftet worden, allerdings kann Sara sie noch retten. Als die Wirkung von Belladonna nachlässt, kann Lena die junge Frau befragen und es stellt sich heraus, dass sie gekreuzigt und auch vergewaltigt wurde. Als Julia bemerkt, dass ihr Vergewaltiger „zärtlich“ zu ihr war, greift sie nach Lenas Pistole und erschießt sich. Wegen diesem Vorfall wird Lena in psychologischen Urlaub geschickt, aber am folgenden Tag wird sie selber Opfer der Bestie! ….

Meinung:
Karin Slaughter ist ein sehr spannender Thriller gelungen, mit herausragenden Charakteren. Sara Linton und auch Jeffrey Tolliver sind mir von Beginn an sympathisch, hingegen fällt es mir schwer für Lena Sympathie zu empfinden. Irgendwie kommt sie mir zu distanziert und abgebrüht vor. Der Plot ist sehr spanned geschrieben und vor allem das Ende ist überraschend, auf diesen Täter hätte ich nicht getippt. Karin Slaughter beschreibt sehr detailliert, die Untersuchungen in der Pathologie und hat sich auch viel Wissen über das Gift der Belladonna (Tollkirche) angeeignet. Ich bin schon gespannt darauf, wie der zweite Teil der Reihe um Sara Linton und Jeffrey Tolliver ist.

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Marie Cristen – Beginenfeuer

Klappentext:
Flandern um 1300. Seit sie denken kann, lebt die junge Waise Ysée im Beginenhof zu Brügge. Die frommen Frauen bieten ihr Schutz vor der rauen Wirklichkeit – denn niemand soll sich an Ysées Herkunft und an die blutigen Ereignisse ihrer Kindheit erinnern. Als sie zu einer schönen jungen Frau heranwächst, rivalisieren mehrere Männer um sie – bis einer von ihnen eine schockierende Entdeckung macht. Und plötzlich geht es für Ysée nicht mehr nur um Liebe, sondern um Leben und Tod…

Inhalt:
Die Geschichte von Violante, einer jungen Begine spielt in den Jahren 1309 bis 1314. Der Anfang spielt allerdings 1299 in Burgund. Dort hilft die Magd Berthe ihrer Herrin bei der Geburt ihres sechsten Kindes, der lang ersehnt Junge stirbt allerdings bei der Geburt, und so bleibt ihr nur ihre Tochter Violante. Am Tag der Geburt wird die Burg auf der sie leben angegriffen und Berthe muss ihre Herrin verlassen. Auf der Flucht wird Berthes Tochter tödlich verletzt. So flüchtet sie nur mit der Tochter der Herrin nach Brügge, wo sie das Mädchen als ihre eigene Tochter Ysée ausgibt.
Nun beginnt die eigenliche Geschichte um Ysée im Jahre 1309 in einem Beginenkloster. Brügge ist eine bedeutende Handelsstadt und die Beginen leben in ihrem Anwesen unabhängig von den Männern. Der König hat ihnen sogar das Privileg gegeben Tücher zu weben ohne Steuern bezahlen zu müssen. Dies ist natürlich den Tuchhändlern in Brügge ein Dorn im Auge, allen voran Piet Cornelsen. Als er eine Ähnlichkeit zwischen seiner verstorbenen Frau und Ysée entdeckt, macht er ihr einen Antrag. Durch den Antrag wird auch Ysée wahre Vergangenheit bekannt. Von nun an geht sie einen sehr emanzipierten Weg, auf dem sie immer wieder von den Brüdern Simon und Matthieu begleitet wird.

Meinung:
Marie Cristen führt einen in die Welt der Beginen. Zu den Beginen existieren noch nicht viele mittelalterliche Romane, meiner Ansicht nach, und daher ist er für mich ein wahrer Hochgenuss. Das Interesse für Beginen beruht auf einen Besuch des Beginenhofs in Brügge und als dann diese Buch herauskam als Taschenbuch musste ich es unbedingt lesen.
Marie Cristen Schreibstil ist sehr flüssig und schön. Besonders gut gefallen hat mir die Beschreibung des Lebens auf dem Beginenhof und der historische Hintergrund, der sogar belegbar ist. Wie die Verbrennung der Begine in Paris.
Ein historischer Roman der alles hat, historischer Hintergrund, Tragik, Drama und auch ein Stück Romantik.
Ich freue mich schon auf die Fortsetzung: „Die Stunde des Venezianers“ und lasse mich überraschen, ob sie genauso schön ist, wie der erste Teil.

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Marianne Fredriksson – Geliebte Tochter


Klappentext:
Sie ist jung, attraktiv und genießt es, verliebt zu sein. Auch ohne feste Beziehung will die Architektin Katarina das Kind ihres Liebhabers Jack bekommen. Die Mutter Elisabeth reagiert, anders als Katarina erwartet, mit Verständnis und Freude. Doch Jack rastet aus. Außer sich vor Wut schlägt er seine Geliebte bewusstlos. Jetzt erkennt Elisabeth, dass sie die Wahrheit nicht mehr verschweigen kann. Sie muss erzählen, wovor sie die geliebte Tochter immer bewahren wollte.

Inhalt:
Katarina, selbstbewusst und unabhängig, will das Kind ihres Liebhabers Jack bekommen. Als dieser davon erfährt, schlägt er sie krankenhausreif. Als Katarina im Krankenhaus wieder erwacht, fallen ihr Erinnerungen aus ihrer Kindheit ein. Die alles andere als schön sind. Denn auch ihre Mutter wurde geschlagen und zwar über Jahre hinweg.
Katarina fragt sich, wieso ihre Mutter Elisabeth, die stark, intelligent und unabhängig ist, dies mit sich machen gelassen hat und sich nicht gewehrt hat. Wird auch das Ertragen von Gewalt vererbt und nicht nur die Gewaltneigung? Um dies zu begreifen erkennt Katarina, dass sie mit ihrer Mutter sprechen muss, denn nur so kann sie ihr Leben meistern. Sie redet mit ihrer Mutter und mit immer mehr aufkommenden Erinnerungen werden ihr auch Zusammenhänge klar und sie erkennt, weshalb Elisabeth ihren Mann nicht verlassen hat.

Meinung:
Mit „Geliebte Tochter“ packt Marianne Fredriksson ein heißes Eisen an: Gewalt gegen Frauen. Sie erzählt manchmal ziemlich nüchtern die Lebensgeschichte von Elisabeth, daher fällt es einem schwer in die Erzählung reinzukommen. Sehr gut gelingt es ihr dagegen die Annährung zwischen Katarina und Elisabeth darzustellen, die sanft erfolgt. Denn sie zeichnet die beiden Charaktere mit wenigen Worten vor und jeder Leser kann sich sein eigenes Bild von den beiden Frauen und ihren Männern machen. Wieder einmal eine schöne Erzählung von Marianne Fredriksson.

Buchinfo:
Marianne Fredriksson: Geliebte Tochter (Alskade barn)
Taschenbuch 288 Seiten
Fischer 2005
ISBN-13: 978-3596156177

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