Moin Moin,
heute geht es weiter mit #Mittelerdelesen und wir tauchen heute in die ersten beiden inhaltlichen Kapitel in Tolkiens “Die Gefährten” ein. Es handelt von Bilbo und den Beutlins und was ich euch zu erzählen habe, erfahrt ihr, wenn ihr weiterliest.
Etwas länger als gedacht musstet ihr nun auf meine ersten Eindrücke zu den ersten beiden inhaltlichen Kapiteln in Tolkiens “Herr der Ringe. Die Gefährten” warten.
Beginnen wir mit dem “lang erwarteten Fest” unser Bilbo feiert seinen 111. Geburtstag in Hobbingen. Zwölf Jahre zuvor hat er seinen Lieblingsneffen Frodo adoptiert, der am selben Tag wie er Geburtstag hat und nun mit dreiunddreißig Jahren seine Volljährigkeit erreicht. Die Sackenheim-Beutlins waren von der Adoption nicht sehr erfreut, denn so kamen sie nicht an Bilbos Reichtum an.
Jedenfalls ist es nun soweit und auch Gandalf der Zauberer ist in Hobbingen. Denn er ist auf einer Mission, also nicht nur Bilbos Fest, sondern auch die Sache mit dem einen Ring. Üblich bei den Hobbits ist es, dass nicht das Geburtstagskind Geschenke bekommt, sondern die Gäste beschenkt. Darauf ist ja ganz Hobbingen und auch die Verwandtschaft der Beutlins ganz gespannt, denn ihrer Ansicht nach schwimmt Bilbo in Geld und sieht auch immer noch unverschämt gut aus für sein Alter. Wenn die Verwandtschaft wüsste weshalb und wieso.
Das Fest ist ein voller Erfolg und Bilbo macht wieder eine große Ankündigung. Er geht wieder auf Reisen und vermacht alles Frodo, der somit auch Beutelsend und die Höhle erbt. Die Sackenheim-Beutlins stöhnen auf, obwohl sie es ja ahnen hätten konnten, denn er ist ja sein legitimer Erbe. Mitten in der Ankündigung verschwindet Bilbo plötzlich und alle sind erstaunt, nur Frodo nicht so ganz. Das Fest geht munter weiter und irgendwann wird Frodo auch den letzten Gast los.
Unterdessen redet Gandalf in der Hobbithöhle mit Bilbo um den einen Ring. Denn der Ring hat Bilbo beim Überstreifen auf den Finger unsichtbar gemacht. Es fällt Bilbo unheimlich schwer den Ring in Beutelsend zurückzulassen, hat er doch schon jede Menge macht über ihn bekommen. Aber letztendlich geht er ohne den Ring zusammen mit den Zwergen, die auch beim Fest dabei waren, auf Wanderschaft. Frodo bekam leider keine Gelegenheit mehr sich von Bilbo zu verabschieden, was er auch sehr bedauert. Gandalf verschwindet dann auch aus Frodos Leben, was die Bewohner Hobbingens sehr beruhigt. Denn sie sehen in ihn den Grund allen Übels.
Frodo lebte lange Zeit glücklich als der Herr von Beutelsend in Hobbingen. Mit Merry und Pippin hatte er zwei treue Freunde, mit denen er oft umher wanderte. Mit der Zeit kamen immer mehr Phantasiebilder in seine Träume aus Gegenden, die er noch nie gewesen war. Auch kamen auch immer mehr Gerüchte über merkwürdige Ereignisse auf. Elben wanderten Nachts durch Wald. Elben, die man früher nicht so oft im Auenland sah und unheimlich viele Zwerge waren auf den Straßen unterwegs. Auch tauchte der Name Mordor wieder auf, ein Name aus grauer Vorzeit, der nichts gutes bedeutet.
Auch Gandalf tauchte in der Zeit wieder auf. In der ersten Zeit nach Bilbos Verschwinden hatte er Frodo in Ruhe gelassen und tauchte erst nach drei Jahren wieder auf. Dann ziemlich regelmäßig in den nächsten beiden Jahren, ehe eine lange Zeit verging bis er wieder nach Beutelsend kam. Sage und schreibe neun Jahre blieb er fern.
Mit Gandalfs Ankunft erfahren wir auch etwas über den Ring. Nicht nur wie er überhaupt in Gollums Hände kam, sondern auch wie sie erstanden sind und was sie bedeuten. Gerade die Geschichte wie Smeagol zu Gollum wurde fand ich sehr interessant und hat mich fasziniert. Gollum ist im Grunde eine arme Kreatur, die auch vom Ring besessen wurde, wie zuletzt auch fast Bilbo, wenn er nicht kurz vor Schluss noch die Reißleine gezogen hätte.
Ein Ring, sie zu knechten, sie alle zu finden,
Ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden. (S. 69)
Frodo hat den Meisterring und der dunkle Herrscher von Mordor will ihn zurück. Der junge Hobbit bekommt Angst und würde diesen Ring so schnell wie möglich wieder los werden. Doch verbrennen und mit dem Amboss es zu versuchen ist hoffnungslos, der Ring ist nicht auf herkömmliche Weise zu zerstören. Und Sauron, der dunkle Herrscher, hat sich wieder erhoben.
“Ich wollte, es hätte nicht zu meiner Zeit geschehen müssen”, sagte Frodo.
“Das wünschte ich auch”, erwiderte Gandalf, “und das wünschen alle, die in solchen Zeiten leben. Aber nicht sie haben zu bestimmen. Wir können nur bestimmen, was wir mit der Zeit anfangen, die uns gegeben ist.” (S. 70)
Und mit Sicherheit wird er nun auch wissen wo das Auenland ist und vermutlich auf der Ring. Somit erkennt Frodo, dass sein geliebtes Hobbingen und auch er in Gefahr sind, wenn Sauron den Ring wieder haben will. Frodo wünschte sich das Bilbo den Ring nie behalten hätte und ihn einfach weggeworfen hätte. Gandalf ist entsetzt davon, denn der Ring will immer gefunden werden und wer hätte ihn womöglich gefunden, jemand böses oder jemand anderes. Jedenfalls hätte Gandalf nicht gewusst wer diesen Ring dann hätte und das wäre auch gefährlich.
Selbst nach mehreren Bitten von Frodo nimmt Gandalf den Ring nicht an sich, da er einfach zu viel Macht hat und für ihn noch gefährlicher sei als für Frodo. Gandalf wird stutzig, wird ihr Gespräch belauscht und tatsächlich Sam Gamdschie hört von draußen mit. Dieser erschreckt sich richtig, nach dem er entdeckt wurde und ist noch mehr erstaunt, darüber das Gandalf ihn nicht bestraft. Das wird er natürlich nicht und muss stattdessen mit Frodo auf Wanderschaft gehen. Sam geht da etwas verträumt ran, denn er denkt nur daran einmal Elben zu sehen.
Als ich das obige Zitat las, dachte ich direkt an unsere heutige Situation. Niemand von uns in der westlichen Welt als auch in der Ukraine hat sich diese Situation ausgesucht, lediglich ein einziger Mann meinte, Elend und Verderben über eine Region zu bringen. Es ist immer wieder erschreckend wozu die Spezies Mensch in der Lage ist.
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Klappentext von der Verlagsseite:
In der neu durchgesehenen Übersetzung von Margaret Carroux
– Neuausgabe in rotem Leinen
– in aufwendiger Ausstattung
– enthält alle drei Teile des »Herrn der Ringe«, samt Anhängen und Register
– auf dem neuesten Stand der Tolkienforschung
»Der Herr der Ringe« in zwei Sätzen: Einem jungen Hobbit namens Frodo wird ein Ring anvertraut, von dem eine dunkle Macht ausgeht. Frodo macht sich mit seinen Freunden auf eine abenteuerliche Reise, um das von der zerstörerischen Kraft des Rings bedrohte Auenland zu retten.
Bibliografische Angaben
Autor: Tolkien, J.R.R. Übersetzer: Carroux, Margaret Titel: Der Herr der Ringe Originaltitel: The Lord of the Rings Reihe: — Band: — Seiten: 1296 ISBN: 978-3-608-93828-9 Preis: 50,00€ (Hardcover)/27,99€ (E-Book ) Erschienen: 24.08.2009 bei Hobbit Presse
Ich hoffe euch, hat mein erster kleiner Text zum “Herr der Ringe” gefallen. Im nächsten Teil geht es dann um Frodo und den Beginn seiner Reise, wie dieses Mal auch wieder mit zwei Kapiteln. Das Projekt #Mittelerdelesen wird mich eine Weile begleiten und so werden die Beiträge immer wieder mal zwischen die anderen Beiträge eingestreut werden.
Frühere Beiträge zu #Mittelerdelesen
- #Mittelerdelesen – Eine Reise in Tolkiens Welt
- #Mittelerdelesen – HdR – Die Gefährten No. 1 Der Einstieg
Liebe Kersit,
danke fürs Mitnehmen nach Mittelerde! Ich hätte auch zu jedem Kapitel Notizen machen sollen – die Geschichte ist mit ihren 3 Bänden so lang und komplex, dass man vieles schnell vergisst oder Geschehnisse in der Reihenfolge durcheinander wirft.
Ich wünsche dir eine noch spannende Zeit in Mittelerde!
Viele Grüße
Kathrin
Oh je, ich meinte natürlich “Liebe Kerstin” – meine Handytastatur hängt heute immer wieder beim Tippen.
Macht doch nichts. Handytastaturen haben ihr Eigenleben.
Hallo Karhrin,
Sehr gerne. Mein erstes Mal Herr der Ringe lesen ist schon 14 Jahre her und mein Kopf so vieles vergessen. So entdecke ich Tolkiens Werk nochmal neu und ich liebe es.
Liebe Grüße
Kerstin
Oh, 14 Jahre – das ist dann wirklich wie eine Neuentdeckung. Und gerade bei so umfangreichen Büchern gibt es immer etwas, das man scheinbar zum ersten Mal bemerkt. So geht es mir auch grad mit Krieg und Frieden. Da denke ich oft: “Das ist mir beim ersten Lesen gar nicht aufgefallen!”
Hast du bisher eine generell andere Wahrnehmung als vor 14 Jahren? Also findest du es zB. besser oder schlechter zu lesen als damals?
Hallo Kathrin,
das ist es, dementsprechend kommt es mir vor als ob ich das Buch wieder zum ersten Mal lesen würde. Einfach schön. Ich empfinde es heute als besser zu lesen, damals habe ich es zu sehr mit den Filmen verglichen. Da ich diese trotz Fandom auch schon lange nicht mehr gesehen habe, ist es für mich heute angenehmer. Damals war es mir teilweise zu langatmig. Vermutlich werde ich nun mehr entdecken als damals und darauf freue ich mich richtig.
Liebe Grüße
Kerstin