Hallo ihr Lieben,

wie bereits am Montag angekündigt geht es heute im Zuge des #ComicMärz nach Zamonien. Ich möchte euch die beiden Graphic Novels zu “Die Stadt der träumenden Bücher” von Walter Moers und Florian Biege vorstellen.

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Klappentext von der Verlagsseite

Buchhaim ist die „Stadt der Träumenden Bücher“, wo Bücher nicht nur spannend oder komisch sind, sondern auch in den Wahnsinn treiben oder sogar töten können. Walter Moers` fantastische Abenteuergeschichte um den jungen Dichter Hildegunst von Mythenmetz, der das Geheimnis eines makellosen Manuskriptes ergründet, hat weltweit die Leser begeistert. Nun gibt es diese Geschichte aus dem Abenteuerreich der Literatur als prächtige Graphic Novel. In jahrelanger Arbeit hat Walter Moers seinen Romantext auf die Bedürfnisse einer Graphic Novel umgearbeitet und in Form eines Szenarios Hunderte von Bildern skizziert, die Florian Biege in enger Zusammenarbeit mit dem Autor kongenial in einen brillanten Comic von plastischer Farbigkeit verwandelt hat. Herausgekommen sind zwei staunenswerte Bände, eine filmische Neuerzählung des Romans, angereichert mit einem Glossar und einer Panorama-Klapptafel (Band 1) und einem „Making of“ (Band 2).

Band 1, „Buchhaim“, erzählt, wie Hildegunst in die Stadt der Träumenden Bücher kommt, wie es ihn dort in die Katakomben verschlägt, wo Bücherjäger sein Leben bedrohen und er auf das geheimnisvolle Volk der Buchlinge trifft.

Band 2, „Die Katakomben“, erzählt, wie Hildegunst aus der Gemeinschaft der Buchlinge vor den bösartigen Bücherjägern fliehen muss, anschließend dem Schattenkönig begegnet und den Rückweg an die Oberfläche Zamoniens antritt.

Autoreninfo von der Verlagsseite:

Der Lindwurm Hildegunst von Mythenmetz ist der bedeutendste Großschriftsteller Zamoniens. Berühmt wurde er durch seine 25-bändige Autobiographie »Reiseerinnerungen eines sentimentalen Dinosauriers«, ein literarischer Bericht über seine Abenteuer in ganz Zamonien und vor allem in der Bücherstadt Buchhaim.

Sein Schöpfer Walter Moers hat sich mit seinen phantastischen Romanen, weit über die Grenzen des deutschen Sprachraums hinaus, in die Herzen der Leser und Kritiker geschrieben. Alle seine Romane wie »Die 13 ½ Leben des Käpt’n Blaubär«, »Die Stadt der Träumenden Bücher«, »Der Schrecksenmeister« und zuletzt »Prinzessin Insomnia und der alptraumfarbene Nachtmahr« waren Bestseller.

Neben dem Kontinent Zamonien mit seinen zahlreichen Daseinsformen und Geschichten hat Walter Moers auch so erfolgreiche Charaktere wie den Käpt’n Blaubär, das Kleine Arschloch und die Comicfigur Adolf, die Nazisau geschaffen.

Florian Biege ist Diplom-Designer und freiberuflicher Illustrator. Er hat bereits Walter Moers’ “Die 13 1/2 Leben des Käpt’n Blaubär” koloriert und nun die Comic-Version von “Die Stadt der Träumenden Bücher”, nach einem Szenario von Walter Moers, aufwändig illustriert. Er lebt und zeichnet in Münster.

Erster Satz:

In tiefen, kalten, hohlen Räumen
Wo Schatten sich mit Schatten paaren
Wo alte Bücher Träume träumen
Von Zeiten, als sie Bäume waren
Wo Kohle Diamant gebiert
Man weder Licht noch Gnade kennt
Dort ist’s, wo jener Geist regiert
Den man Schattenkönig nennt

Meinung:

Zugegeben mit Graphic Novels hatte ich es bisher nicht. Wieso eine Graphic Novel lesen, wenn man auch das literarische Buch dazu lesen kann, war immer mein Gedanke. Dann purzelte mir aber in der Onleihe meiner Bibliothek Hildegunst von Mythenmetz über den Weg. Jener Lindwurm aus Zamonien den Walter Moers Leben eingehaucht hat. Als ob er mich überzeugen wollte, sprach mir ins Ohr: Probiere es doch mit mir.  Mach dich auf die Reise nach Buchhaim und in die Katakomben, ich begleite dich und du wirst sehen Graphic Novels sind was Wundervolles.

Ich muss Hildegunst von Mythenmetz nun doch recht geben. Graphic Novels sind wundervoll, besonders wenn sie so liebevoll und detailreich illustriert sind wie “Die Stadt der Träumenden Bücher” von Florian Biege und dem kunstvollen Handlettering von Michael Hau. Jedes einzelne Bild, jeder Ausschnitt lassen einen so viel entdecken, sie sind detailreich, farbenfroh und immer wieder erstaunlich. Die Bewohner von Zamonien liebevoll gezeichnet, die Sprechblasen immer an der passenden Stelle, sodass man der Handlung, wenn man sie noch nicht kennt sehr gut folgen kann. Letzteres war für mich besonders wichtig, da ich das literarische Werk als solches bezeichne ich die Romanfassung noch nicht gelesen habe.

Mittlerweile habe ich beide Bände zweimal gelesen, da ich beim ersten Lesen immer wieder total in die Illustrationen versunken war und darüber vergessen habe weiter zu lesen.
“Die Stadt der träumenden Bücher” ist eine wahre Bücherstadt, alles dreht sich um Bücher, um das Lesen und das Entdecken von unbekannten Werken. Ein passender Ort für den zukünftigen großen Dichter Hildegunst von Mythenmetz, der auf der Suche nach dem Dichter des Manuskripts ist. Die Stadt könnte so schön sein, gäbe es dort nicht einige missgünstige Bewohner, die sich die Stadt untertan machen wollen und natürlich noch das Labyrinth der Träumenden Bücher. In dieses verschlägt es unseren Helden und mithilfe von Buchlingen und dem Schattenkönig versucht er da wieder herauszukommen.

Das Labyrinth der Träumenden Bücher wird mehr im zweiten Teil der Graphic Novel erläutert im Teil “Die Katakomben“. Besonders die Buchlinge haben mir es angetan und auch die “Ledernde Grotte“. Hingegen haben mich die Bücherjäger regelrecht erschreckt. Aber sowohl die positiven Bewohner von Buchhaim und den Katakomben als auch die hintertriebenen sind wunderschön gestaltet. Ich hatte direkt bei einigen ein gutes Gefühl und bei anderen allein schon aufgrund der Illustration ein mulmiges Gefühl, dass sich auch erst zum Ende hin auflöste. Gerade der Schattenkönig war für mich nie greifbar, eine äußerst genial dargestellte Figur in den Graphic Novels. Sie war mir nie deutlich genug und wunderbar indifferent.

Ein großes Plus für mich  war das Glossar, da ich vorher noch nie in Zamonien war, war es für mich sehr hilfreich und hat mir bei vielen Fragen weiter geholfen.
Ein weiteres Highlight am Ende des zweiten Bandes ist das Making-Off zu den beiden Graphic Novels. Die Mühe, die sich gemacht wurde. Hut ab, kein Wunder, dass mir diese Graphic Novels Lust auf mehr gemacht haben.

Ich kaufe mir nie Bücher nach, die ich aus der Onleihe habe, da ich sie mir ja immer wieder leihen kann. Aber bei diesen beiden Graphic Novels bin ich echt schwer mit mir am Ringen, ob ich sie nicht doch noch erstehen soll.

Fazit

Ich habe jede der insgesamt 236 Seiten der zweibändigen Graphic Novel genossen. Sie ist sowohl literarisch als auch von ihrer Aufmachung mit den Illustrationen, Handlettering und Glossar ein Genuss.

Eure

Kerstin