Marjaleena Lembcke – Liebeslinien


Klappentext:
Aulikki ist 17. Sie hat die Schule abgebrochen. Und mit ihren Eltern versteht sie sich nicht. Als ihr Sommerjob im Eiskiosk zu Ende geht, beschließt sie, nach Helsinki zu ziehen.

Inhalt:
Aulikki lebt nach dem frühen Tod ihrer Mutter mit ihrem Vater und ihrer Stiefmutter zusammen, die die jüngere Schwester ihrer Mutter ist. Aulikkis ältere Schwester lebt mit ihrem Mann in Helsinki und nach Helsinki macht sich nun auch Aulikki auf, die sich zu Hause nicht verstanden und geliebt fühlt, und zieht zu ihrer Tante.
Helsinki ist ihr fremd und sie versucht ihren Weg zu gehen. Obwohl sie zunächst ihr Abitur nachholen wollte, beginnt sie erst einmal zu arbeiten. Durch ihre Arbeit in der britischen Botschaft fängt sie dann doch an ihr Abitur nachzuholen. Mit der Zeit lernt sie die unterschiedlichen Menschen kennen und sie erkennt, dass sie es geschafft hat, sie ist glücklich, hat Freunde und ist verliebt. Währt ihr Glück?

Meinung:
Aulikkis Leben wird in Episoden erzählt und dies sehr nüchtern und ohne Wertung, so dass der Leser sich selber Gedanken machen muss. Es wird zwar in die Kategorie Jugendbuch vom Verlag her eingeordnet, für mich ist es allerdings keins, sondern eher eine Erzählung. Der Schreibstil und die Episoden bewirken, dass man in die Geschichte richtig hinein rutscht und die Rolle des Beobachters einnimmt. Immer wieder fragt man sich, wie es weiter geht und ob Aulikki ihr Glück findet.

Buchinfo:
Marjaleena Lembcke: Liebeslinien
Taschenbuch 192 Seiten
dtv 2008
ISBN-13: 978-3423623513

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Daniel Glattauer – Gut gegen Nordwind


Klappentext:
Emmi Rothner möchte per E-Mail ihr Abo der Zeitschrift „Like“ kündigen, doch durch einen Tippfehler landen ihre Nachrichten bei Leo Leike. Als Emmi wieder und wieder E-Mails an die falsche Adresse schickt, klärt Leo sie über den Fehler auf. Es beginnt ein außergewöhnlicher Briefwechsel, wie man ihn nur mit einem Unbekannten führen kann. Auf einem schmalen Grat zwischen totaler Fremdheit und unverbindlicher Intimität kommen sich die beiden immer näher – bis sie sich der unausweichlichen Frage stellen müssen: Werden die gesendeten, empfangenen und gespeicherten Liebesgefühle einer Begegnung standhalten? Und was, wenn ja?

Inhalt:
Emma „Emmi“ Rothner schickt eine Email an den falschen Adressaten, daraus entwickelt sich eine E-Mail-Freundschaft mit dem Sprachpsychologen Leo Leike. Was zunächst ein harmloses Geplänkel zwischen zwei Fremden war, entwickelt sich zu einer E-Mail-Romanze. Ob daraus mehr werden kann ist die Frage, die sich beide stellen. Denn Emmi ist verheiratet und hat zwei Kinder und Leo ist gerade mal wieder frisch getrennt.

Meinung:
Ein sehr schön geschriebener Roman in E-Mail-Form. Man sieht wieviel Gefühl man in eine E-Mail packen kann. Sehr gut gefallen hat mir das ewige hin und her zwischen Emmi und Leo sowohl der non-verbale Emailverkehr als auch die Schwierigkeiten mit dem Treffen. Außerdem hat mir der Einschub mit Mia, Emmis Freundin, sehr gut gefallen und die daraus resultierenden Verwicklungen. Überrascht hat mich der Schluss mit dem ich nicht in dieser Form gerechnet habe. Ein sehr toller kurzweiliger Roman.

Buchinfo:
Daniel Glattauer: Gut gegen Nordwind
Taschenbuch 224 Seiten
Goldmann 2008
ISBN-13: 978-3442465866

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Marie Cristen – Beginenfeuer

Klappentext:
Flandern um 1300. Seit sie denken kann, lebt die junge Waise Ysée im Beginenhof zu Brügge. Die frommen Frauen bieten ihr Schutz vor der rauen Wirklichkeit – denn niemand soll sich an Ysées Herkunft und an die blutigen Ereignisse ihrer Kindheit erinnern. Als sie zu einer schönen jungen Frau heranwächst, rivalisieren mehrere Männer um sie – bis einer von ihnen eine schockierende Entdeckung macht. Und plötzlich geht es für Ysée nicht mehr nur um Liebe, sondern um Leben und Tod…

Inhalt:
Die Geschichte von Violante, einer jungen Begine spielt in den Jahren 1309 bis 1314. Der Anfang spielt allerdings 1299 in Burgund. Dort hilft die Magd Berthe ihrer Herrin bei der Geburt ihres sechsten Kindes, der lang ersehnt Junge stirbt allerdings bei der Geburt, und so bleibt ihr nur ihre Tochter Violante. Am Tag der Geburt wird die Burg auf der sie leben angegriffen und Berthe muss ihre Herrin verlassen. Auf der Flucht wird Berthes Tochter tödlich verletzt. So flüchtet sie nur mit der Tochter der Herrin nach Brügge, wo sie das Mädchen als ihre eigene Tochter Ysée ausgibt.
Nun beginnt die eigenliche Geschichte um Ysée im Jahre 1309 in einem Beginenkloster. Brügge ist eine bedeutende Handelsstadt und die Beginen leben in ihrem Anwesen unabhängig von den Männern. Der König hat ihnen sogar das Privileg gegeben Tücher zu weben ohne Steuern bezahlen zu müssen. Dies ist natürlich den Tuchhändlern in Brügge ein Dorn im Auge, allen voran Piet Cornelsen. Als er eine Ähnlichkeit zwischen seiner verstorbenen Frau und Ysée entdeckt, macht er ihr einen Antrag. Durch den Antrag wird auch Ysée wahre Vergangenheit bekannt. Von nun an geht sie einen sehr emanzipierten Weg, auf dem sie immer wieder von den Brüdern Simon und Matthieu begleitet wird.

Meinung:
Marie Cristen führt einen in die Welt der Beginen. Zu den Beginen existieren noch nicht viele mittelalterliche Romane, meiner Ansicht nach, und daher ist er für mich ein wahrer Hochgenuss. Das Interesse für Beginen beruht auf einen Besuch des Beginenhofs in Brügge und als dann diese Buch herauskam als Taschenbuch musste ich es unbedingt lesen.
Marie Cristen Schreibstil ist sehr flüssig und schön. Besonders gut gefallen hat mir die Beschreibung des Lebens auf dem Beginenhof und der historische Hintergrund, der sogar belegbar ist. Wie die Verbrennung der Begine in Paris.
Ein historischer Roman der alles hat, historischer Hintergrund, Tragik, Drama und auch ein Stück Romantik.
Ich freue mich schon auf die Fortsetzung: „Die Stunde des Venezianers“ und lasse mich überraschen, ob sie genauso schön ist, wie der erste Teil.

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