“Waiting on Wednesday” wird von Jill gehostet! Familiensagas lese ich sehr gerne und wenn sie dann auch noch in zwei verschiedenen Zeitebenen spielen, bin ich hin und weg. Beatriz Williams hat mit “Das geheime Leben der Violet Grant” so einen Roman geschrieben. Darauf freue ich mich besonders und bis zum 11. Mai ist es ja nun auch nicht mehr soweit. Denn dann werde ich das 576 Seiten starke Buch, welches als Klappenbroschur erscheint in den Händen halten und mit 14,99 € auch eindeutig vertretbar. Nun bin ich gespannte auf die Reise ins Jahr 1964 und zurück im Jahr zu Beginn des ersten Weltkriegs.
Erfrischend anders: Beatriz Williams erfindet die Saga neu!
Manhattan, 1964. Vivan Schuyler hat das Undenkbare getan: Sie hat dem glamourösen Upperclass-Leben ihrer Familie den Rücken gekehrt, um Karriere als Journalistin zu machen. Als sie herausfindet, dass sie eine skandalumwitterte Großtante hat, ist ihr Spürsinn geweckt …
Berlin, 1914. Die junge Physikerin Violet erträgt ihre Ehe mit dem älteren Professor Grant nur, um ihren Forschungen nachgehen zu können. Doch plötzlich bricht der Erste Weltkrieg aus – und ein geheimnisvoller Besucher stellt Violet vor eine Entscheidung mit dramatischen Folgen.
New York, 1929: Mit neun Jahren verliert Vivian Daly, Tochter irischer Einwanderer, bei einem Wohnungsbrand ihre gesamte Familie. Gemeinsam mit anderen Waisen wird sie kurzerhand in einen Zug verfrachtet und in den Mittleren Westen geschickt, wo die Kinder auf dem Land ein neues Zuhause finden sollen. Doch es ist eine Reise ins Ungewisse, denn nur die wenigsten von ihnen erwartet ein liebevolles Heim. Und auch Vivian stehen schwere Bewährungsproben bevor … Erst viele Jahrzehnte später eröffnet sich für die inzwischen Einundneunzigjährige in der Begegnung mit der rebellischen Molly die Möglichkeit, das Schweigen über ihr Schicksal zu brechen.
Christina Baker Kline wuchs in England und in den Vereinigten Staaten auf. Sie hat Literatur und Kreatives Schreiben unterrichtet und sich als Buchautorin und Herausgeberin von Anthologien einen Namen gemacht. Ihr Roman „Der Zug der Waisen“ war in den USA ein großer Erfolg und hielt sich monatelang an der Spitze der New-York-Times-Bestsellerliste. Mit ihren Mann und ihren drei Söhnen lebt die Autoin in Montelair, New Jersey.
Das 356 Seiten umfassende Werk „Der Zug der Waisen“ von Christina Baker Kline ist aufgeteilt in einen Prolog, einen Hauptteil, einen Epilog sowie Danksagung und Hintergrundinformationen mit schwarz-weiß Bildern. Voran gestellt ist eine Widmung sowie ein Auszug aus Bunny McBride “Women of the Dawn”. Die einzelnen Hauptteile sind durch Orts- und Zeitangaben voneinander getrennt. Erzählt wird aus der Sicht des personalen Erzählers in der dritten Person. Zeitspannen von 1929 bis 1943 und 2011.
Meinung
Bis zu „Der Zug der Waisen“ von Christina Baker Kline war mir nichts über die Waisenzüge oder Orphan Trains in den USA bekannt. In ihren Hintergrundinformationen berichtet Christina Baker Kline, über den geschichtlichen Hintergrund der Orphan Trains, die für einige Kinder ein Glücksfall waren und für andere in die Sklaverei führten. Die Geschichte dieser Orphan Train Kinder erzählt sie anhand der fiktiven Lebensgeschichte, des neunjährigen irischen Waisenmädchen Niamh. Sie verlor ihre Eltern und Geschwister bei einem Brand 1929 und wurde zu einem der Kinder des Orphan Train. Ein weiterer Handlungsstrang ist die Geschichte um die Waise Molly. Sie ist indianischer Abstammung und nach dem Tod des Vaters und einem Gefängnisaufenthalt der Mutter wird sie von einer Pflegefamilie zu der nächsten geschoben. Nirgendwo ist sie heimisch und erlebt Ablehnung. 2011 in dem Jahr in dem ein Teil der Handlung spielt lebt sie bei Dinah und Ralph. Dinah arbeitet als Einsatzkoordinatorin bei der Polizei in Howard Spruce und ist streng religiös konservativ. Dadurch hat es Molly, die gänzlich anders ist – sie sit ein Goth und rebellisch – nicht leicht. Durch eine Dummheit bekommt Molly Sozialstunden aufgebrummt. Diese kann sie durch Unterstützung ihres Freundes Jack bei der 91jährigen Vivian ableisten, die ihren Speicher entrümpelt haben will. Zunächst ist sie skeptisch, aber dann findet sie zusammen mit Vivian wichtige Dinge aus deren Vergangenheit und Vivian beginnt ihre Lebensgeschichte nach und nach zu erzählen.
Ich kann noch nicht einmal sagen, welcher Teil mir besser gefallen hat. Die Lebensgeschichte von Niamh und wie sie zu Vivian wurde, oder die Gegenwart von Molly und ihre Auseinandersetzungen mit Dinah. Letztere sind von Intoleranz Dinahs gegenüber Molly gekennzeichnet. Sie akzeptiert sie einfach nicht und stellt nur Regeln auf, an die Molly sich zu halten hat. Es gab keinen Moment in diesem Buch in dem ich Dinahs furchtbares Verhalten nachvollziehen konnte. Allein die Episode mit dem vegetarischen Essen fand ich so daneben von ihrer Seite, dass die Person, die mir vorher schon unsympathisch war, nun auch den letzten Kredit bei mir verspielte. Ebenso erging es mir mit Ralph, der scheinbar wirklich keine eigene Meinung hat und für mich ziemlich blass blieb. Die anderen beiden Nebencharaktere Jack und Terry, in Mollys Handlungsstrang, kann ich wirklich als solche bezeichnen, sie tauchen immer wieder mal in der Handlung auf und unterstützen teilweise Dinah oder Vivian. Wobei Terry auch skeptisch gegenüber Molly ist und dies auch gelegentlich zum Ausdruck bringt, aber dabei noch human bleibt. Auch Niamh oder Vivians Handlungszweig tauchen einige Nebencharaktere auf die auch gut dargestellt sind. Da ist zum einen die Betreuerin des Waisenzugs, die von ihrer charakterlichen Einstellung, sehr stark Dinah nahe kommt. Aber es gibt nicht nur negative oder neutrale Nebencharaktere. So sind Miss Larsen, Mrs Murphy und Mrs. Nielsen, die sich alle im Laufe der Handlung einen wichtigen Anteil an Niamh bzw. Vivians Leben haben, positive Charaktere, die im Rahmen ihrer Möglichkeiten versuchen Vivian das Leben positiv zu gestalten und das sie Hoffnung hat.
Auch wenn der Grundtenor von „Der Zug der Waisen“ traurig ist und ein nicht so glückliche Zeit der amerikanischen Geschichte – Orphan Trains, Weltwirtschaftskrise und Zweiter Weltkrieg – beschreibt, gibt es auch schöne Momente im Buch in denen Molly und auch Vivian Anerkennung und Liebe erfahren.
Christina Baker Klines Schreibstil ist dabei immer sanft und berührend, wobei es teilweise auch durch die kurzen Sätze wie ein Bericht in Teilen rüber kam. Aber ich habe während der gesamten Handlung mit Vivian und Molly gefiebert. Teilweise über die Nebencharaktere den Kopf geschüttelt und auch Molly hätte ich in manchem Moment gerne mal geschüttelt, wenn sie wieder ihre Anwandlungen hatte. Auch wenn ich ihre Handlungsweisen nach dem ich ihre Geschichte kennen gelernt habe, auch etwas verstehen konnte. Mit einer Handlungsweise von Vivian hatte ich während des Lesens meine Schwierigkeiten und habe sie immer noch. Verstehen kann ich es nicht, aber über das Ende des Buches bin ich dennoch glücklich. Obwohl ich noch sehr gerne mehr aus Vivians Leben nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs erfahren hätte. Dieser Bruch kam mir zu abrupt, auch wenn zu diesem Zeitpunkt der Orphan Train keine Rolle mehr gespielt hat. Das Ende hat mich mit Bruch wieder versöhnt, da einige offene Fragen, die sich mir während des Buches gestellt habe – was ist aus den anderen Kinder des Zugs der Waisen geworden – beantwortet wurden.
Gerade die kleinen Begebenheiten aus Vivians Geschichte wiederholen sich auch in Mollys, wenn man genau liest erkennt man sie und mich haben sie sowohl bei Vivian als auch bei Molly berührt. Geschichte wiederholt sich also doch und ist manches Mal gar nicht so weit auseinander, wie man denkt. Damals wie heute gibt es Menschen, die die Notlage von anderen ausnutzen und davon profitieren, auch diese Begebenheit zeigt Christina Baker Kline auf.
Fazit Ein gefühlvolles und gut recherchiertes Werk über ein Stück Geschichte, das nicht überall bekannt sein wird und mich immer noch nachdenken lässt. Eine absolute Leseempfehlung.
Buchinformation Christina Baker Kline – Der Zug der Waisen (Orphan Train) Hardcover 352 Seiten Goldmann Verlag 2014 ISBN: 978-3-442-31383-9 Preis: 19,99 €
Jeden ersten Samstag Abend im Monat ist es soweit – die Büchertreff-Lesenacht. Immer um 20 Uhr treffen sich lesebegeisterte Büchertreffler im Forum und lesen gemeinsam ihre Bücher und tauschen sich untereinander aus. Für mich ist dies mittlerweile schon eine lieb gewonnene Institution, die ich mir nicht entgehen lasse, so auch diesen Abend. Die gesamte Woche habe ich schon überlegt, welches Buch ich lesen soll. Soll ich ein begonnenes weiter lesen oder doch ein neues speziell für die Lesenacht beginne. Schließlich habe ich mich heute entschieden und werde ein neues beginnen, wie es für mich zur Gewohnheit geworden ist. Lesen werde ich dieses hier:
New York, 1929: Mit neun Jahren verliert Vivian Daly, Tochter irischer Einwanderer, bei einem Wohnungsbrand ihre gesamte Familie. Gemeinsam mit anderen Waisen wird sie kurzerhand in einen Zug verfrachtet und in den Mittleren Westen geschickt, wo die Kinder auf dem Land ein neues Zuhause finden sollen. Doch es ist eine Reise ins Ungewisse, denn nur die wenigsten von ihnen erwartet ein liebevolles Heim. Und auch Vivian stehen schwere Bewährungsproben bevor … Erst viele Jahrzehnte später eröffnet sich für die inzwischen Einundneunzigjährige in der Begegnung mit der rebellischen Molly die Möglichkeit, das Schweigen über ihr Schicksal zu brechen.
Heute Abend werde ich dann auch immer etwas zum Buch hier schreiben und euch meine Eindrücke vermitteln. Auch darüber, ob ich wieder Bücher für meine Wunschliste gefunden habe, denn dies war bisher bei fast jeder Lesenacht der Fall. Wir lesen uns also heute Abend wieder! Bis dann!
20.28
Den Prolog und die ersten Seiten habe ich bereits gelesen und habe so schon etwas über die beiden Protagonisten Vivian und Molly kennen gelernt. Vivian ist 91 Jahre alt und erzählt im Prolog, dass sie seit ihrem 9. Lebensjahr die Geister ihrer Familie begleiten und das ihr Tod
das Himmelreich ist: ein Platz in der Erinnerung anderer Menschen, in der nur unsere guten Eigenschaften weiterleben, unser besseres Ich.
Der Satz hat mir sehr gut gefallen und es gibt ja auch den Spruch “Der Mensch ist erst wirklich tot, wenn niemand mehr an ihn denkt.”
Im ersten Kapitel geht es dann um Molly. Sie lebt in einer Pflegefamilie und ist ein Goth. Ihre Pflegemutter kommt nicht so gut mit ihr zurecht, weshalb weiß ich noch nicht. Aber das werde ich noch herausfinden.
21.31
Wow, was für ein Buch. Es hat mich wirklich gepackt. Die ersten 20 Seiten sind gelesen und ich bin wirklich ein Schneckchenleser. Molly wurde immer hin und hergeschoben, von einer Pflegefamilie zur anderen und nun hat sie noch eine Dummheit begannen. Dafür muss sie nun Sozialstunden ableisten und nun weiß ich auch, wie sie mit Vivian in Kontakt kommt. Eine tolle Einleitung.
Die Sprache ist richtig angenehm. Frau Baker Kline schreibt wunderschön und ich konnte die Emotionen, die Molly empfand nachempfinden. Das Mädchen tut mir einfach nur Leid, versteckt sich hinter der Ghostfigur, die sie geschaffen hat, weil sie nicht mehr verletzt werden will. Wenn man weiß, was sie alles schon erlebt hat, kann man es nachempfinden. Mit Dina, ihrer Pflegemutter, habe ich so meine Schwierigkeiten, da sie sehr voreingenommen ist. Aber mal sehen, vielleicht wird es noch besser. Gut gefallen hat mir Jack, ein Klassenkamerad von Molly, der ihr versucht aus dieser ausweglosen Situation heraus zu helfen. Ich mag dieses Buch.
22.02 Uhr
Noch einmal ein kurzer Zwischenstand, ehe es mit dem nächsten Kapitel in die Vergangenheit geht. Vivian ist wirklich klasse. Sie verurteilt Molly nicht wegen ihres schrägen Aussehen, sondern fragt interessiert nach und verhält sich wie eine nette Oma. Keine Ahnung, ob Molly etwas anderes befürchtet hat, bei ihrer Vergangenheit. Aber Vivian und Molly haben auch eine Gemeinsamkeit, sie sind beide Waisen.
Vivian ist wirklich ein positiver Charakter in Mollys Leben, wenn ich da an Dina denke. Die hat sich in diesem Kapitel wieder negativ zu Molly geäußert. Seufz, der Grund kann nicht nur in Mollys Fehler liegen, die Frau muss noch andere Probleme haben.
23.08 Uhr
Bisher ist das Buch nicht schwer verdaulich, allerdings traurig. Ich leide mit den beiden und habe immer noch die Hoffnung, dass es für Molly besser wird. Gerade als Vivians Eltern starben bei einem Brand war es schon traurig, aber Christina Baker Kline beschreibt es nicht detailreich. Das ist das gute daran. Man merkt halt, dass Vivian ebenso wenig geliebt wird wie Molly. Zwei gleiche Schicksale – nur zu unterschiedlichen Zeiten. Einmal 1929 bei Vivian und dann 2011 bei Molly. Vivian ist nun im Waisenzug und bekommt von den Betreuern schon den Hinweis, ja ihr rotes Haar ordentlich zu binden und nicht zu hübsch zu sein, sonst würde sie nicht genommen. Arme Vivian. Mal sehen, wie es weiter geht und wo sie hinkommt. Wenn ich mich an den Klappentext halte, wird es wohl keine so gute Familie werden. Mal sehen, was kommt.
00.24 Uhr
Die Fahrt im Waisenzug ist lang und ich habe immer mehr das Gefühl, dass die Betreuer den Waisen etwas verschweigen. Ein paar Jungen meinen, dass es nicht so wäre wie die Betreuer meinen, sondern sie nur billige Handlanger für die Bauernfamilien sein werden. Daraufhin gibt es einen Tumult und der widerborstige Junge wird neben Vivian gesetzt. Sie unterhalten sich und auch Vivian weiß, dass ihre Situation als neunjährige nicht so gut ist, wie für die Säuglinge und großen Jungs.
Es ist schon etwas bedrückend. Vor allem spielt die Geschichte mit dem Waisenzug 1929 in den USA. Im Oktober des gleichen Jahres brach die New Yorker Börse zusammen und die Große Depression begann und damit die Weltwirtschaftskrise. Ich gehe mal davon aus, dass die auch vor dem ländlichen Teil der USA nicht halt gemacht hat. Auch wenn es in den Städten schlimmer gewesen sein wird, da die ländlichen Regionen noch Ackerbau und Viehzucht hatten.
Genaueres werde ich mit Sicherheit noch erfahren.
01.11 Uhr
Oh, die Frau von der kirchlichen Mission, die die Waisenkinder zu Familien bringt. Macht mich wahnsinnig. Nun hat Vivian endlich ein Paar gefunden, dass sie aufnimmt und dann redet die Frau so einen Stuss zusammen. Vivian, sei ziemlich reif für ihr Alter sei und wenn sie gut und streng erziehen würden, würde sie eine gute Frau werden. Hallo, geht es noch. Das Mädchen ist gerade mal neun. Nur, weil sie eine Waise ist, ist sie lang noch nicht herunter gekommen. Die Frau macht mich wütender als Dina. Dina ist genauso wie die Dame von der Mission, auch ultrakonservativ und nur ihre Meinung gilt. Was Molly interessiert oder wichtig ist, ist ihr egal, sie ist der Boss und Molly soll einfach nur dankbar sein. Ich rege mich immer auf, wenn es um ultrakonservative Menschen geht. Mit ihrer Einstellung komme ich einfach nicht klar, vor allen Dingen dann nicht, wenn sie andere Meinungen nicht gelten lassen und ihre als Gesetz ansehen.
Klappentext von der Booklooker-Seite: Ungezählte Beobachtungsstunden hat die amerikanische Zoologin Dian Fossey, deren Ermordung 1985 Schlagzeilen in aller Welt machte, bei >>ihren<< Gorillas in den zentralafrikanischen Virungabergen verbracht. Die Frucht ihrer unermüdlichen Arbeit ist dieses Buch – ein Dokument engagierter Tierliebe, ein Klassiker der Primatologie, der ebenso packend wie präzise ein neues, gültiges Bild der großen Menschenaffen entwirft; jener >>sanften Riesen<<, die uns Menschen in vieler Hinsicht so nahestehen.
Autoreninfo von der Buchseite:
Dian Fossey, 1932 in San Francisco geboren, arbeitete als Beschäftigungstherapeutin mit Kindern. 1963 reiste sie nach Afrika und begegnet dort dem berühmten Paläontologen Dr. Louis Leakey, der sie als “Gorillamädchen” gewinnt. Sie gründet eine Forschungsstation im heutigen Kongolesischen Teil des Virunga-Gebirges, muss aber auf Grund der Kriegswirren im Kongo das Land bald darauf verlassen. 1967 gründet sie in Ruanda die Forschungsstation Karisoke, die sie 18 Jahre lang leitet. Weihnachten 1985 wird sie tot in ihrer Hütte aufgefunden. Vom Mörder fehlt bis heute jede Spur.
Erster Satz:
Das Buch “Gorillas im Nebel” erzählt einige Ereignisse aus den dreizehn Jahren, die ich mit den Berggorillas in ihrem natürlichen Lebensraum verbrachte, und enthält Forschungsergebnisse aus fünfzehn Jahren ununterbrochener Freilandbeobachtungen.
Aufbau:
“Gorillas im Nebel” umfasst 415 Seiten, die in 12 Kapitel, einen Vor- und Nachwort, einer Danksagung, dem Anhang, einer Bibliographie und Register aufgeteilt ist. Hinzu enthält es drei Karten mit dem Verbreitungsgebiet der Berggorillas, den Vegetationszonen und den Aufenthaltsgebieten der Gruppen, ebenso gibt es Familienstammbäume der Berggorillas, sowie zahlreiche Bilder.
Meinung:
Mit Sachbüchern tue ich mich immer schwer und auch bei diesen war es nicht viel anders. Es ist wirklich ein beeindruckendes Leben, das Dian Fossey zunächst im heutigem Kongo und dann in Ruanda geführt hat. Bereits zu Beginn des Buches hat sich mich beeindruckt, als sie trotz gebrochenen Fußes aufgebrochen ist, um die Berggorillas zu suchen und zu sehen. Jahre später nach ihrem ersten Urlaub in Afrika ist sie dann zurück gekehrt, um zunächst lediglich die Population der Berggorillas im Virunga-Gebirge zu erforschen. Jedoch kann sie durch Unruhen nicht lange im Kongo bleiben und eine abenteuerliche Flucht über Uganda und Kenia bringt sie dann wieder zurück zu ihren Berggorillas und dieses Mal nach Ruanda. Am 24. September 1967 gründet sie dann die Forschungsstation Karisoke und von dort findet sie auch heraus, wie die Berggorillas leben, die Bildung der Sippen und das Berggorillas sich auch menschlich verhalten. Mit der Zeit gelingt es ihr, dass sie von Berggorillas akzeptiert wird und sie sich lautlos zwischen sie setzen kann, ohne das sie davon stürmen. Mit zunehmenden Interesse und auch zu besseren Unterscheidung bekommen die Berggorillas Namen und ihre Zuneigung zu Digit und seiner Gruppe führte dazu, dass die Detailbeobachtungen sehr genau waren und auch heute noch ein großer wissenschaftlicher Schritt in der Erforschung der sanften Riesen ist. Aber Dian Fossey interessierte sich nicht nur für die Berggorillas und wie sie sich verhalten, sondern immer mehr ging sie aus Liebe zu den Primaten auf Wilderer los. Sie zerstörte ihre Fallen, kämpfte um die Erhaltung des Naturparks in Ruanda und um den Fortbestand der verbliebenen 350 Berggorillas. Diesen Kampfesmut und bedingungsloses Einsetzen für die Primaten führte wohl auch dazu, dass sie an Weihnachten 1985 in ihrem Lager erschlagen aufgefunden wurde. Das Buch ist wirklich beeindruckend und ich habe mehr über Berggorillas erfahren, als in irgendwelchen Fernsehdokumentationen. Auch wenn das Buch ein Sachbuch ist und mit vielen Fakten gespickt ist, beschreibt Dian Fossey vor allen ihre Begegnungen mit den Berggorillas nicht wissenschaftlich, sondern eher wie ein Laie. Daher hatte das Buch mit den vielen Fakten zu Beginn schnell seinen Schrecken verloren. Allerdings haben mich besonders die Fotoaufnahmen von den verstümmelten Berggorillas sehr mit genommen und ich habe mich immer wieder gefragt, wie grausam der Mensch sein kann.
Fazit
“Gorillas im Nebel” von Dian Fossey ist ein beeindruckendes Buch über die Erforschung des Sozialverhaltens der Gorillas und den Schutz ihrer Art.
Buchinfo: Dian Fossey – Gorillas im Nebel (Gorillas in the mist) Taschenbuch 415 Seiten Droemer Knaur 1991 ISBN: 978-3426048085 Preis: 8,00 € (bei Booklooker)
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