Veronika Bicker – Schmetterlingsschatten

Klappentext:
Im Wald hat man die Leiche eines Mädchens gefunden. Das ganze Dorf spricht von nichts anderem. Elena würde am liebsten davonrennen. Wieder kommt alles hoch, was sie krampfhaft zu vergessen versucht: der Tod ihrer Schwester Laura vor einem Jahr – ganz in der Nähe des Ortes, an dem Mann das tote Mädchen gefunden hat. Gibt es da einen Zusammenhang? Und war Lauras Tod wirklich ein Unfall?

Inhalt:
Elena lebt nach dem Tod ihrer Schwerster Laura mit ihrer überängstlichen Mutter allein in einem kleinen Dorf, der Vater arbeitet in Afrika. Als Elena auf dem Schulhof erfährt das ein Mädchen unweit der Todesstelle ihrer Schwester aufgefunden wurde, ist sie geschockt. Nicht noch ein Mädchen. War es Mord? Elena, die sich noch nicht mit dem Tod ihrer Schwester abfinden kann und nicht glaubt, dass es ein Motorradunfall war fängt an nachzufragen. Nicht nur bei ihrer Mutter, die ihr etwas zu verheimlichen scheint, sondern auch in ihrer Umgebung! Plötzlich erhält sie anoyme Briefe und Anrufe, die ihr auf der einen Seite Angst einjagen, aber auf der anderen Seite auch neugierig machen. Wer ist dieser anonyme Hinweisgeber? Und was hat es mit Tristan auf sich, der ein paar Klassen über ihr ist, und sich auf einmal für sie interessiert? Ihrer Freundin Vivienne und ihren besten Freund Timo sind skeptisch über Tristan, der kein unbeschriebenes Blatt ist. Aber Elena ist begeistert von ihr, denn er benimmt sich ganz anders als die anderen Jungen in ihrem Alter. Kann sie ihm vertrauen?

Meinung:
“Schmetterlingsschatten” von Veronika Bicker gehört zu der Arena-Mädchenthriller-Reihe. Wie auch bei den anderen Bücher ist das Cover sehr schön gestaltet. Sehr gut gefallen hat mir auch kurzen Notizen zu Beginn eines jeden Kapitels. Diese kurzen Notizen werfen Fragen auf, die im Laufe der Handlung geklärt werden, und so mit einen Handlungsfaden schaffen. Denn sie bilden teilweise einen Rückblick oder auch Gedankengänge der beteiligten Charaktere. Veronika Bicker hat ihre Charaktere sehr gut dargestellt. Sei es die junge Elena, die noch unter dem Tod ihrer Schwester leidet und sich verliebt, die Mutter, die Angst hat ihre einzige Tochter auch noch zu verlieren und ihr aufgrund der Angst strenge Grenzen zieht. Aber auch der Charakter von Timo, den besten Freund Elenas, ist sehr schön dargestellt. Faszinierend und unheimlich finde ich den Charakter von Tristan, man weiß einfach nicht woran man bei ihm ist und dies zieht sich durch die gesamte Handlung. Er ist einfach nicht greifbar, es bleibt nur immer ein eigenartiges Gefühl, wenn er in die Geschichte eingreift. “Schmetterlingsschatten” ist ein sehr schöner Jugendthriller für zwischendurch und mit einem leichten Gänsehautfeeling.

Buchinfo:
Veronika Bicker: Schmetterlingsschatten
Taschenbuch 206 Seiten
Arena 2009 4. Aufl.
ISBN-13: 978-3401061771

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Diane Broeckhoven – Ein Tag mit Herrn Jules

Klappentext:
Alice und Jules haben ein morgendliches Ritual. Und auch an diesem Wintermorgen wird Alice geweckt vom Duft des Kaffee, den ihr Mann schon zubereitet hat. Als sie jedoch zu Jules ins Wohnzimmer kommt, sitzt er tot auf dem Sofa. Alice beschließt, seinen Tod zumindest für einen Tag, zu ignorieren. Doch dann taucht der kleine Nachbarjunge auf, der wie immer um zehn Uhr eine Schachpartie mit Herrn Jules spielen möchte…

Inhalt:
Alice und Jules, mittlerweile über 50 Jahre verheiratet, haben ein gemeinsames Frühstücksritual. Jules kocht Kaffee und weckt dann seine Frau mit dem frischen Kaffeeduft. So ist es auch an diesem Tag. Alice wird vom Kaffeeduft wach und doch ist nichts wie immer. Sie findet ihrem Mann Jules tot auf dem Sofa vor. Obwohl sie von seinem plötzlichen Tod geschockt ist, beschließt sie, dass sie in den nächsten Stunden in Ruhe von ihm Abschied nehmen will und informiert deshalb niemanden über Jules Tod. Sie möchte mit ihm über die gemeinsame Vergangenheit sprechen und auch über seine Affäre. Aber wie jeden Tag kommt der autistische Nachbarjunge vorbei um mit Jules Schach zu spielen. Alice weiß nicht, wie der Junge mit dem Tod von Jules umgehen wird. Sie ist erstaunt darüber, wie er mit Jules Tod umgeht.

Meinung:
Eine kleine feine Erzählung von Diane Broeckhoven. In den gerade einmal 92 Seiten schafft sie es dem Menschen Hoffnung zu geben und dies nur mit einer kleinen Geschichte über den Sinn von Ritualen. Ein wunderbares sanftes Buch.

Buchinfo:
Diane Broeckhoven: Ein Tag mit Herrn Jules De buitenkant van Meneer Jules
Taschenbuch 96 Seiten
Rowohlt 2006
ISBN-13: 978-3499241550

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Siegfried Lenz – Schweigeminute

Klappentext:
Ein Sommer in einer Kleinstadt an der Ostsee: Die Englischlehrerin Stella Petersen und ihr Schüler Christian sind ein Liebespaar – bis Stella bei einem Bootsunfall tödlich verunglückt. Während einer Gedenkfeier in der
Aula blickt Christian zurück auf diese heimliche Liebesbeziehung, die nur einen Sommer dauerte, aber Christian für sein ganzes Leben verändern wird.

Inhalt:
Christian verliebt sich in Stella, dies wäre nichts ungewöhnliches, wenn es sich bei Stella nicht um seine Englischlehrerin handeln würde. Die Liebe der beiden beginnt zu wachsen, zart wie ein Pflanze, und endet sehr plötzlich mit Stellas Tod. In der Zwischenzeit lernen sich beide näher kennen: So erfährt er, dass Stellas Vater während des Zweiten Weltkriegs in englische Gefangenschaft kam und Stella dadurch Englischlehrerin wurde. Sie machen gemeinsam Bootsausflüge und Stella lernt durch Christian auch ein bisschen die Arbeit eines Steinfischers kennen. Denn als solcher verdient Christians Vater seinen Lebensunterhalt. Christian verliebt sich immer mehr in Stella und wünscht sich auch ein gemeinsames Leben. Das dies nicht so einfach ist, merkt er auch dann, denn seine Klassenkameraden ziehen in gewisserweise mit seinen Gefühlen für Stella auf. Bevor die Liebe allerdings überhaupt eine Chance haben kann, endet sie mit Stellas Tod.

Meinung:
Die Novelle “Schweigeminute” ist mein erster literarischer Kontakt mit Siegfried Lenz. Und ich bin begeistert von seinem gefühlvollen Schreibstil und die Art wie er die Liebesgeschichte zwischen Christian und Stella erzählt.
Sehr gut hat mir die Tiefe, die er den beiden Hauptcharakteren gegeben hat gefallen. Er zeigt beide im Widerstreit der Gefühle wieder, bei Stella, dass Wissen, dass es schwierig sein wird die Liebe zu leben und bei Christian, das Gefühl der ersten großen Liebe und auch die Verzweiflung darüber, wie es ist die erste große Liebe zu verlieren. Dadurch schafft er es, dass “nicht sein sollende” zu einer Hommage an die Liebe zu machen.
Diesem ersten Kontakt mit der Literatur von Siegfried Lenz werden sicher noch weitere folgen.

Buchinfo:
Siegfried Lenz:  Schweigeminute
Taschenbuch 128 Seiten
dtv 2009
ISBN-13: 978-3423138239

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Georgia Bockoven – Ein Haus am Meer

Klappentext:
Seit rund einem Jahrhundert blickt das Strandhaus von der kalifornischen Küste hinaus auf den tosenden Pazifik. Generationen von Menschen haben hier Liebe und Hass, Glück und Schmerz, Geborgenheit und Abschied erlebt. Georgia Bockoven entführt uns in das romantische Haus am Meer und lässt uns teilhaben an den wechselhaften Schicksalen seiner Bewohner.

Inhalt:
Die Erzählung beginnt im Mai und endet im September. Besitzer des Strandhauses  sind Ken und Julia. Als Ken mit 39 Jahren an einem Herzinfarkt verstirbt,  steht Julia mehr oder minder ganz allein da. Vor lauter Kummer um ihre große Liebe Ken hat Julia  jegliche Hoffnungen auf einen erneuten Mann in ihrem Leben weggewischt. Ken war ihr Traummann, und wird es immer bleiben und niemand kann seinen Platz einnehmen!
Im Mai fährt Julia mit gemischten Gefühlen zum ersten Mal allein zum Strandhaus, um es für die weitere Vermietung an alte Freunde und Bekannte vorzubereiten. Dort lernt sie den Ex-Arzt Eric kennen, der nun dabei ist ein Buch zu schreiben. Er ist geschieden und hat 2 Kinder – Susie und Jason, bei ihrer Mutter leben.
Im Juni nach Julias Abreise, kommen die geschiedene Margaret mit ihrem 17jährigen Sohn Chris, und Beverly mit ihrer verwöhnten Tochter Tracy und deren Freundin Janice. Jedes  Jahr versucht Chris von Tracy beachtet zu werden, doch immer umsonst. Aber in diesem Juni ist alles anders!
Im Juli verweilt das Pärchen Joe und Maggie im Strandhaus. Beide sind schon lange miteinander verheiratet und lieben sich noch immer. Die beiden haben vor Jahren, da sie nicht mehr die Energie zum Renovieren hatten,  das Strandhaus an Ken, den sie sehr ins Herz geschlossen hatten, verkauft. Auf die gleiche Weise wie sie Ken mochten, lieben sie auch Julia. Erics Kinder sind im Juli ebenfalls zu Besuch, weil seine Ex-Frau wieder geheiratet hat und nun auf Hochzeitsreise ist. Für Joe und Maggie sind die 2 Kinder eine sehr willkommene Abwechslung, denn Maggie hat Krebs!
Im August besucht Katherine das Strandhaus und lernt dabei ihren Nachbarn Peter Wylie, den besten Freund von Ken sehr viel näher kennen.
Im September schließ sich dann der Kreis. Jeder einzelnen Familie  widerfuhren Schicksalsschläge, die in diesem Sommer auf spannende Art verarbeitet werden und sich mehr oder weniger zum Guten wenden!

Meinung:
Ein ruhiger, spannender Roman, der besonders mit der Geschichte von Joe und Maggie sehr herzergreifend ist. Ich habe ihn sehr gerne gelesen. Und ab und zu eine Träne verdrückt.

Buchinfo:
Georgia Bockoven: Ein Haus am Meer
Taschenbuch 400 Seiten
Weltbild 2007
ISBN-13:978-3898976961

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