[Im Lesesessel] #Büchersommer – das kommt bei mir ins Reisegepäck

Hallo ihr Lieben,

der #Büchersommer geht weiter und damit auch Frage 3 dazu. Wer mich kennt, der weiß, das Bücher für mich mit ins Reisegepäck gehören. Als Kind hatte ich immer einen extra Bücherrucksack dabei und der war bis oben hin gefüllt. In den damals noch drei Wochen dauernden Nordseeurlaub wurde dann geschmökert, was das Zeug hielt.

Mittlerweile ist ein Reader ins Haus der Wörterkatze gezogen, dennoch werden immer noch Print-Bücher in den Trolley eingepackt, wenn es mal auf Reisen geht. Dieses Jahr ist allerdings Urlaub auf Balkonien angesagt, aber dennoch stelle ich euch ein paar Bücher vor, die ich einpacken würde.

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[Buchbesprechung] Christiane Lind – Endlich Schnurrlaub

978-3-499-26833-5_endlichschnurrlaub Klappentext von der Verlagsseite:

Auf Samtpfoten durch die Welt!

Manchmal muss eine Katze das Schicksal in die eigenen Pfoten nehmen: Als Kater Lucky, mit Haut und Fell Berliner, im Tierheim in Niedersachsen landet, steht für ihn fest: Ein echter Straßenkater eignet sich nicht als Stubentiger. Und so macht Lucky sich mutig auf die Reise in die ferne Hauptstadt. Auch Hope treibt das Heimweh nach Hause. Auf dem Weg einmal quer durch Australien trifft das schüchterne Kätzchen auf nachdenkliche Dromedare, listige Dingos und ein skeptisches Wombatpärchen und muss mehr als einmal beweisen, dass auch sie Krallen hat. Stadtkatze Mimi hingegen ist wenig begeistert von den Ferienplänen ihres Frauchens, denn das bedeutet für sie: Zwangsurlaub auf dem Bauernhof!
Abenteuerliche, heitere und erstaunliche Geschichten über unsere schnurrenden Freunde auf Reisen.

Autoreninfo von der Verlagsseite:

Christiane Lind, Jahrgang 1964, wuchs im niedersächsischen Zonenrandgebiet auf. Heute lebt sie abwechselnd mit einem Ehemann in Duisburg und fünf Katern in Kassel. Sie liebt Bibliotheken und Kunstmuseen, kann auf Zigaretten und Fleisch verzichten, nicht aber auf Latte Macchiato und ihren iPod. Die promovierte Sozialwissenschaftlerin arbeitete in unterschiedlichen Berufen, bis sie sich als Unternehmensberaterin und Sozialforscherin selbstständig machte. Neben Sachbüchern und Artikeln in Fachzeitschriften hat Christiane Lind bereits zahlreiche Kurzgeschichten veröffentlicht. «Die Geliebte des Sarazenen» ist ihr erster Roman.

Mehr Informationen zur Autorin auf www.christianelind.de.

Erster Satz:
Hope war sich immer sicher gewesen, dass ihre Menschen ihr mehr bedeuteten als die Farm, auf der sie lebten.

Aufbau:

“Endlich Schnurrlaub” umfasst 8 Geschichten von Katzen, die reisen, sowie die Hintergründe zu den einzelnen Geschichten und eine Danksagung der Autorin. Das Cover zeigt ein kleines Kätzchen im Gras und hat mich als Katzennärrin direkt angesprochen. Die Titel der Katzengeschichten sind in Schreibschrift gehalten und gefällt mir sehr. Hinzu kommt das jeder Katzengeschichte ein Spruch eines bekannten Autors versehen.  Hinzu kommen in jeder Katzengeschichte noch verschiedene schwarze Katzen als Abgrenzung der Ereignisse innerhalb der jeweiligen Geschichte. Insgesamt umfasst das Buch 224 Seiten.

Inhalt:

Auf meiner Reise durch die acht Katzengeschichten lerne ich die Katzen und  ihre Abenteuer. Zum einen die kleine Katze Hope in Australien, die einen langen Weg zurück zu ihrer Heimatfarm auf sich nimmt,  zum anderen der kleine Berliner Kater, der für sich und sein Frauchen ein zu Hause sucht . Dann ist da auch noch Struppi, die auf Madeira als Straßenkatze lebt und es nicht leicht hat, wären da nicht die Urlauber aus Deutschland. Ein weitere Geschichte ist eine richtige Abenteuergeschichte um einen Seefahrerkater, der auf Madagaskar strandet und auch Linus Langnase ist wieder mit dabei mit seiner kleinen Ausreißergeschichte. In Venedig treffe ich dann auf Prince Charming, den Kater einer hochnäsigen und verwöhnten Hollywood-Schauspielerin, und sich nach seiner Katzensitterin sehnt und sich auf die Suche nach ihr macht. Mimi macht Urlaub auf den Bauernhof und muss sich dort erst einleben, erlebt aber dann auch ein Abenteuer und zu guter Letzt gibt es noch die Geschichte einer Ausreißerin und einer kleinen Katze.

Meinung:

Bücher mit Katzen haben es mir schon immer angetan, sei es in Form der Mrs. Murphy-Katzenkrimi-Reihe von Rita Mae Brown oder in Form von Kurzgeschichten wie in dem Buch “Endlich Schnurrlaub” von Christiane Lind.
In den acht Katzengeschichten ist eine ganze Bandbreite von Emotionen versteckt von blassen Erstaunen über die Leistung einer Katze bis hin zu Tränen, die einem über das Gesicht laufen oder lauten Lachen, wenn eine Szene nur allzu komisch ist.
Vor allem bei Linus Langnase habe ich meine Katze wiedererkannt, die auch vor so mancher Herausforderung nicht zurück steckt.
Berührt hat mich jede Katzengeschichte auf ihre Art und Weise, sowohl die gefühlvollen als auch die philosophischen und mit Lebensweisheiten angereicherten Geschichten um die Hope in Australien oder den Seefahrerkater Trim. Egal welche Katze und welche Katzengeschichte Christiane Lind versteht es jede Katze ihr eigenes Wesen zu geben und sie glaubwürdig darzustellen.
Im Hintergründekapitel erzählt die Autorin, wie sie auf die einzelnen Katzengeschichten gekommen ist und gibt so den perfekten Hintergrund zu den einzelnen Geschichten. So sind die Katzengeschichten eine mehr als gelungene Mischung aus Realität und Phantasie und gaben mir einige vergnügliche Lesestunden.
Das Christiane Lind Tiere besonders mag und daher auch gute Geschichten schreibt, erkennt man auch daran, dass sie zehn Prozent ihrer Einnahmen aus dem Buch in Tierschutzprojekte fließen lässt.

Fazit

“Endlich Schnurrlaub” kann ich uneingeschränkt empfehlen. Ein wundervolles Buch mit Geschichten über ungewöhnliche Katzen, die einem vergnügliche Lesestunden bescheren.

Buchinfo:
Christiane Lind – Endlich Schnurrlaub
Taschenbuch 244 Seiten
Rowohlt 2014
ISBN-13: 978-3-499-26833-5
Preis: 8,99  €

Bewertung:

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Christiane Lind – Das Haus auf der Blumeninsel

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Das Haus auf der Blumeninsel von Christiane Lind

Klappentext von der Verlagsseite:

Lauras Ehemann Fabian ist vor sechs Monaten tödlich verunglückt. Als die Tickets für eine gemeinsam geplante Australienreise eintreffen, reißen die Wunden wieder auf. Hals über Kopf flieht Laura nach Madeira in das Haus am Leuchtturm, das ihrer Großtante gehört. Hier hofft sie, Frieden zu finden, um in Ruhe um Fabian trauern zu können. Doch dann fällt ihr ein Buch in die Hände, in das ihre Vorfahrin die faszinierenden Blumen der Insel gezeichnet hat, und sie verfällt wie sie dem Zauber Madeiras.

Autoreninfo von der Verlagsseite:

Christiane Lind hat in Sozialwissenschaften promoviert und neben zahlreichen Kurzgeschichten einen historischen Roman und ein Jugendbuch veröffentlicht. Reisen ist ihre große Leidenschaft, die sie nach Cornwall und auf die Blumeninsel Madeira führte. Sie war sofort fasziniert von der Farbenpracht und Atmosphäre der Insel und hat sich davon für ihren Roman inspirieren lassen. .

Erster Satz:
Die blauen Stunden.

Inhalt:

Christiane Lind erzählt die Lebensgeschichte von drei Frauengenerationen, die nicht immer glücklich ist.

Zum einen ist da Laura, die nach dem Tod ihres Mannes nach Madeira reist um zu vergessen. Bei einen ihren Streifzügen findet sie ein kleines Kätzchen und begibt sich in Gefahr, dadurch trifft sie auf Matthew und findet ein kleines Kistchen in einer Felsspalte.
Was hat es mit den Briefen in dem Metallkistchen auf sich, sind es die Briefe der Blumenmalerin, in deren Haus sie gerade lebt und die sie sie sehr verehrt?
Dann gibt es noch Grace, Lauras Großtante, die urplötzlich wie aus dem Nichts in Madeira auftaucht und auch eine Zeit im Haus der Blumenmalerin auf andere Gedanken kommen möchte. Gemeinsam machen sie sich Gedanken darüber, was es mit den Briefen der Blumenmalerin auf sich hat und wie ihr Leben weiterging.

Aufbau:

Taschenbuch mit 45 Kapiteln, Epilog, Anhang, Literaturhinweise und Blühkalender Madeira.

Meinung:

Das Cover ist bereits ein Highlight des Buches. Ganz in warmen Farben gehalten und mit einem schönen Haus und einer Strelitzie ist es ein direkter Eye-Catcher.

Zu Beginn begleitet man Amelia in ihrem Haus auf der Blumeninsel Madeira. Sie sitzt am Fenster hochschwanger und wartet ängstlich auf den Besuch ihrer Stiefmutter und ihrer Stiefschwester. Sie schreibt einen Brief an ihre ungeborene Tochter. Bereits auf den wenigen Seiten zu Beginn merkt man die Spannung und die Furcht bei Amelia, aber auch die Sehnsucht nach ihrem Baby. Schon jetzt habe ich mich gefragt, was nur passiert sein muss, dass Amelia so ängstlich, aber auch so kämpferisch ist. Denn ihre Stiefschwester Bethany, auf die ich gleich noch eingehen werde, macht ihr das Leben schwer und zum großen Leid verlieben sie sich auch noch in denselben Mann: Zachary. In den weiteren Kapiteln wird die Unterschiedlichkeit der Schwestern  dann nur klarer und mir ging es oft so, dass ich Lady Norah oder Bethany mal kräftig die Meinung sagen wollte. Aber nun ja, dies ging ja leider nun mal nicht.

So sind wir nun bei zwei weiteren Charakteren des Buches, denn an einem mangelt es diesem Buch bestimmt nicht, an den Protagonisten. Zunächst hatte ich Schwierigkeiten die ganzen Personen auseinander zu halten und habe mir dafür dann einen Stammbaum erstellt. Aber mit fortschreitender Lektüre wurde es immer besser. Aber nun zu Lady Norah und Bethany. Mit beiden konnte ich nicht viel anfangen, zum einen weil sie wirklich schwierige und unzugängliche Charaktere sind. Sie sind sehr snobistisch und hängen ihrem Standesdünkel nach. Vor allem Bethany zeichnet sich noch durch eine bösartige Weise aus, die ihres gleichen sucht. Lady Norah hingegen versucht nur den Landsitz Trystian Manor zu retten und lässt dadurch ihrer Tochter Bethany alles durchgehen. Was wünschte ich mir, wenn man ihr mal die Meinung deutlich gesagt hätte, aber weder ihre Mutter Lady Norah noch ihr Vater Lord Percy waren dazu in der Lage. Denn so macht sie auch im Weiteren das Leben ihrer Tochter Emma und ihrer Enkelin Grace zur Hölle auf Erden.

Den Personen aus der Vergangenheit stehen Protagonisten aus der Gegenwart gegenüber. Zum einen Laura, die ihren Mann verloren hat und nun auf Madeira ihr Leben wieder auf die Reihe bekommen will. Zu Beginn begeistert sie mich eher durch ihre Neugier um die Briefe als von ihrem Charakter her, sie trauert und fragt sich immer wieder, was sie hätte anders machen können. Erst im Laufe des Buches wandelt sie sich und erkennt ihre Fehler der Vergangenheit. Und nun komme ich zu meinem zweiten Lieblingscharakter des Buches, der erste war ja Amelia, Grace. Lauras Großtante kommt nach Madeira um über das Schicksal von Trystian Manor sowie über ihre Gefühle für einen jüngeren Mann nachzudenken. Sie ist einfach nur lieb und hinreißend, ein wirklich positiver Charakter, bei all den anderen. Vor allem, wenn man ihre Geschichte erfährt, ist sie einem noch sympathischer.
Diesen vielen Protagonisten, ausschließlich Frauen, schließen sich noch eine Reihe von Nebencharakteren an. Die dem gesamten Rahmen ein rundes Bild geben. Sie sind zu einem gut und zu einem hinterhältig. Aber gerade diese runden die Familiengeschichte ab.

Neben den vielen Charakteren zeichnet sich das Buch durch seine Komplexität aus. Es gibt viele Zeitsprünge und Ortssprünge, die einem beim Lesen immer wieder innehalten lassen und zum Hinterfragen anregen. Wie war dies noch? Was ist bis jetzt geschehen? Wie konnte es dazu kommen? Gekennzeichnet werden diese Sprünge durch Orts- und Zeitangabe unterhalb der Kapitelzahl. So konnte ich dies immer gut nachvollziehen. Aber das Buch ist in keinsterweise chronologisch aufgebaut, immer wieder springt man von den 20er Jahren auf Madeira ins Madeira von 2013 oder man landet auf Trystian Manor in den 30er oder 50er Jahren.
Hinzu kommen noch die Briefe, die in kursiver Schrift gehalten, immer wieder einen Rückblick zu der schreibenden Protagonistin gibt.

All dies macht das Buch, zu einem hinreißenden Buch über eine komplexe Familiengeschichte mit authentischen Charakteren und schönen Landschaften. Nur ein kleines Manko habe ich und dies liegt an den Auftreten eines Charakters, der hätte einfach nicht auch noch sein müssen, denn für mich gab es trotzt all des Muts, Liebe und Vertrauen, auch schon genug Leid und Missgunst bis zu diesem Zeitpunkt. Aber trotzdem hat dies mir mein Lesevergnügen nicht ganz so sehr geschmälert.

Fazit

Authentische Charaktere, eine komplexe Familiengeschichte über mehrere Generationen mit Freud und Leid machen das Buch zu einem Lesehighlight.

Bibliografische Angaben
Autor: Lind, Christiane Übersetzer:Titel: Das Haus auf der Blumeninsel Originaltitel:Reihe: Band:Seiten: 432 ISBN: 978-3-7466-3271-1 Preis: 12,99 € (Paperback) Erschienen: 14.11.2016 bei Knaur
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