Diane Broeckhoven – Ein Tag mit Herrn Jules

Klappentext:
Alice und Jules haben ein morgendliches Ritual. Und auch an diesem Wintermorgen wird Alice geweckt vom Duft des Kaffee, den ihr Mann schon zubereitet hat. Als sie jedoch zu Jules ins Wohnzimmer kommt, sitzt er tot auf dem Sofa. Alice beschließt, seinen Tod zumindest für einen Tag, zu ignorieren. Doch dann taucht der kleine Nachbarjunge auf, der wie immer um zehn Uhr eine Schachpartie mit Herrn Jules spielen möchte…

Inhalt:
Alice und Jules, mittlerweile über 50 Jahre verheiratet, haben ein gemeinsames Frühstücksritual. Jules kocht Kaffee und weckt dann seine Frau mit dem frischen Kaffeeduft. So ist es auch an diesem Tag. Alice wird vom Kaffeeduft wach und doch ist nichts wie immer. Sie findet ihrem Mann Jules tot auf dem Sofa vor. Obwohl sie von seinem plötzlichen Tod geschockt ist, beschließt sie, dass sie in den nächsten Stunden in Ruhe von ihm Abschied nehmen will und informiert deshalb niemanden über Jules Tod. Sie möchte mit ihm über die gemeinsame Vergangenheit sprechen und auch über seine Affäre. Aber wie jeden Tag kommt der autistische Nachbarjunge vorbei um mit Jules Schach zu spielen. Alice weiß nicht, wie der Junge mit dem Tod von Jules umgehen wird. Sie ist erstaunt darüber, wie er mit Jules Tod umgeht.

Meinung:
Eine kleine feine Erzählung von Diane Broeckhoven. In den gerade einmal 92 Seiten schafft sie es dem Menschen Hoffnung zu geben und dies nur mit einer kleinen Geschichte über den Sinn von Ritualen. Ein wunderbares sanftes Buch.

Buchinfo:
Diane Broeckhoven: Ein Tag mit Herrn Jules De buitenkant van Meneer Jules
Taschenbuch 96 Seiten
Rowohlt 2006
ISBN-13: 978-3499241550

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Shane Jones – Thaddeus und der Februar

Klappentext:
Viele hundert Tage schon währt die kalte Herrschaft des Februars: Der Wechsel der Jahreszeiten ist außer Kraft gesetzt, Papierdrachen dürfen nicht mehr zum Himmel aufsteigen, Kinder verschwinden im Wald. Traurigkeit legt sich über die Stadt wie der Schnee, der endlos fällt, doch die Erinnerung an warme Tage lebt weiter. Die Stadt beschließt, in den Kampf zu ziehen, den Winter zu besiegen, und Thaddeus, der Ballonfahrer, soll ihr Anführer sein. Dann stößt Thaddeus in einer Hütte am Stadtrand auf den Februar selbst: Es ist ein trauriger junger Mann, der eine Geschichte schreibt – die Geschichte der Stadt…

Inhalt:
Die Stadt, in der Thaddeus mit seiner Frau Selah und seiner Tochter Bianca lebt, liegt im ewigen Winter. Schuld daran hat der Februar, der den Stadtbewohnern immer neue Qualen auferlegt. Seit mehreren Tagen haben sie schon nicht mehr die Sonne gesehen und alles was sie sehen ist Schnee, nichts als Schnee. Irgendwann wird es denStadtbewohnern zu viel und eine Gruppe, die sich “Ausweg” nennt versucht eine Revolte gegen Februar anzuzetteln.
Als dann auch noch Thaddeus Tochter Bianca verschwindet, eines von vielen mittlerweilen vermissten Kindern, wird es Thaddeus zu viel und er schließt sich mit Caldor Clemens “Ausweg” an. Denn auch ihm wird nun die Herrschaft des Februars, der sich wie ein Diktator aufführt zu viel. Sie beginnen ihren Kampf gegen den Februar auf vielerlei Arten, sie bauen einen Leuchtkasten, der ihnen das Gefühl von Sommer geben soll, sie versuchen den Schnee zum Schmelzen zu bringen. Aber bei all ihren Bemühen, schadet ihnen Februar wieder,in dem er ihre Häuser, Tiere und auch die Menschen mit Moos bewachsen lässt, dass ihnen jegliche Möglichkeit zum Atmen nimmt. Damit ist er nun endgültig zu weit gegangen und die Bewohner beschließen ihn aufzusuchen, genauer gesagt, wird beschlossen das Thaddeus ihn besucht und mit ihm redet. Dies geschieht auch und Thaddeus kehrt anders zurück als erwartet. Wird die Stadt den Kampf gegen den Februar verlieren, werden die Bewohner nie wieder glücklich werden?

Meinung:
“Thaddeus und der Februar” von Shane Jones ist keine gewöhnliche Erzählung, sondern ein stückweit philosophisch.
Die einzelnen Ereignisse sind sehr bildhaft beschrieben und man hat das Geschehen direkt vorm Auge. Auch der Erzählstil birgt einige Besonderheiten, so wird der Kampf gegen den Februar nicht von einer einzigen Person erzählt, sondern die einzelnen Protagonisten der Handlung und ein Beobachter erzählen das Geschehen. Dies macht es dem Leser zu Beginn schwierig in die Geschichte einzusteigen. Eine gute Hilfe sind dabei die Kapitelüberschriften an denen der Leser erkennen, wer gerade erzählt.Gut ist das Shane Jones nicht nur den Kampf der Stadtbewohner gegenüber dem Februar beschreibt, sondern auch die Zweifel Februars anhand der Listen, die dieser anlegt aufzeigt. Schwierig ist lediglich der Geschichte immer wieder zu folgen und alles richtig zu verstehen, da dies doch in manchen Situationen zum Ende hin schwierig wird.
Ein besonderes Highlight für mich ist die Gestaltung des Buches. Nicht nur das Cover mit dem Ballon und dem Leuchtkasten ist besonders schön und die Struktur des Papiers, sondern auch die Einbandgestaltung. Nimmt man den Schutzumschlag ab, sieht man die Stadtbewohner, wie sie versuchen Löscher in den Himmel zu stoßen und die Elche mit einem langen Band “Krieg dem Februar”. Diese schöne äußere Gestaltung zieht sich in der Geschichte weiter, immer wieder tauchen wunderbare Zeichnungen zur Handlung in dem Buch auf.
All dies zusammen macht dieses Buch lesenswert und zu einem wahren Highlight. Es hat mir einen vergnüglichen Samstagnachmittag beschert und mich immer wieder ins Staunen versetzt.

Buchinfo:
Shane Jones: Thaddeus und der Februar (Light Boxes)
Hardcover 176 Seiten
Eichborn 2010
ISBN-13: 978-3821861074

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Mein erstes Rezensionsexemplar…

kam heute mit der Post. Es ist “Thaddeus und der Februar” von Shane Jones und ist im Eichborn-Verlag erschienen. Ich möchte mich noch beim Eichborn-Verlag für das Rezensionsexemplar bedanken.

Klappentext:

Viele hundert Tage schon währt die kalte Herrschaft des Februars: Der Wechsel der Jahreszeiten ist außer Kraft gesetzt, Papierdrachen dürfen nicht mehr zum Himmel aufsteigen, Kinder verschwinden im Wald, Traurigkeit legt sich über die Stadt wie der Schnee, der endlos fällt, doch die Erinnerung an warme Tage lebt weiter. Die Stadt beschließt, in den Kampf zu ziehen, den Winter zu besiegen, und Thaddeus, der Ballonfahrer soll ihr Anführer sein. Dann stößt Thaddeus in einer Hütte am Stadtrand auf dem Februar selbst: Es ist ein trauriger junger Mann, der eine Geschichte schreibt – die Geschichte der Stadt…

Allein der Klappentext hört sich schon schön an und wenn man dann das Buch aufmacht ist man schon begeistert. Lauter schöne Illustrationen und eine wunderbare Einbandgestaltung. Aber mehr wird erst in der Rezension verraten. :-)

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Karin Fossum – Also, von mir aus

Klappentext:
Als der Einzelgänger Jonas der molligen Lilian begegnet, ist er von ihr bezaubert. Sie ist ihm nicht abgeneigt, aber auch nicht besonders zugetan. Dennoch antwortet sie auf seinen Heiratsantrag: „Also, von mir aus“. Und das ist nur der Anfang …

Inhalt:
Jonas Eckel, Cheflagerist eines Supermarktes lernt Lillian Ask, die Mitarbeiterin einer Kafferösterei, kennen und verliebt sich in sie. Nach einigen Monaten macht er ihr einen Heiratsantrag, den sie mit den Worten „Also, von mir aus“ annimmt. So wie dieser Heiratsantrag läuft auch die gesamte kurze Ehe ab.  Zwei Menschen, die nichts gemeinsam haben und auch von ihrem Wesen völlig verschieden sind, heiraten und ziehen sich runter.

Meinung:
Dies ist mein erstes Buch von Karin Fossum. Mir gefällt besonders gut ihr Schreibstil. Die Geschichte der unglücklichen Ehe ist aus der Sicht von Jonas Eckel geschrieben. Mir gefällt vor allem die Darstellung der beiden Charaktere. Jonas war mir von Beginn an unsympathisch. Er ist von sich eingenommen, hält sich für den Größten, meint, dass er immer freundlich und geduldig ist. Lilian Ask, seine Frau, kommt mir vor, wie eine Frau, die nicht weiß was sie will und keine eigene Entscheidung treffen kann. Jonas bezeichnet sie als ein Kind. Was vielleicht stimmen mag, aber nicht gerade für seinen Charakter spricht. Mir kommt es so vor, als ob er sie nur geheiratet hat, damit er nicht allein ist und jemanden hat den er unterbuttern kann. Denn er kann ja alles besser. Ab dem Moment, an dem Lillian sich zum ersten Mal verbal gegen ihn wehrt, fühlt er sich zurückgesetzt und liebt Lillian auch nicht mehr. Denn nun erkennt er, dass sie sich nicht mehr alles gefallen lässt.
Insgesamt ein sehr gutes Buch.

Buchinfo:
Karin Fossum: Also, von mir aus (Jonas Ekel)
Taschenbuch 220 Seiten
Piper 2006
ISBN-13:978-3492246682

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