Waris Dirie – Schmerzskinder

Inhalt:
„Schmerzenskinder“ ist nach „Wüstenblume“ und „Nomadentochter“ der dritte Band über die Genitalverstümmelung an Frauen. Behandelte der erste Band noch Waris Diries Lebensgeschichte und der zweite die Suche nach ihrer Mutter im bürgerkrieggebeutelten Somalia, so geht es im dritten Band über die Genitalverstümmelung an Frauen in Europa.
In diesem dritten Buch deckt Waris Dirie das unendliche Leid der Frauen auf. Sie erzählt von Begegnungen mit Opfern und Tätern, von den beschwerlichen Recherchen über die Zahl der genitalverstümmelten Opfer in den einzelnen europäischen Ländern und über die Täter. Sie berichtet von den Rückschlägen und den Erfolgen und auch von ihrer Fassungslosigkeit, dass dies in Europa möglich ist.
Sie berichtet aus Frankreich, Großbritannien, Deutschland und Österreich. Sie zeigt die unterschiedlichen Maßnahmen der Länder auf und zeigt auch, dass die Problematik in den einigen Staaten in Europa noch nicht genügend Beachtung von Seiten der Regierung und Justiz bekommt. Sie zeigt aber auch, dass es in der Tradition der afrikanischen Einwanderer liegt und auch an den gegebenen Umständen in denen sie in den europäischen Ländern leben. Sie geht davon aus, dass bei einer verbesserten Aufklärung und bei einer stärkeren Eingliederung der Einwanderer in die jeweilige Gesellschaft auch die Genitalverstümmelung an Frauen zurück ginge.
Im Anhang von Schmerzenskinder klärt sie über die weibliche Genitalverstümmelung auf und gibt neben einen Blick auf die Rechtslage in europäischen Ländern auch Adressen von Organisationen, die sich gegen die weibliche Genitalverstümmelung einsetzen, bekannt.

Meinung:
Schmerzenskinder ist ein erschütterndes Buch über die Gewalt an Frauen in Europa. Es zeigt, dass es auch vor unserer Haustür geschieht.

Buchinfo:
Waris Dirie: Schmerzenskinder
Taschenbuch 240 Seiten
Ullstein 2006
ISBN-13: 978-3548368863

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Waris Dirie – Nomadentochter

Klappentext:
Fast zwanzig Jahre ist es her, seit Waris Dirie ihre Familie bei der Flucht aus Somalia zurücklassen musste. Und immer war sie im Ungewissen, ob Eltern und Geschwister in dem von Krieg und Hunger gepeinigten Land noch lebten oder nicht. Ausgelöst durch eine persönliche Krise, fasst sie eines Tages den Entschluss, nach Somalia zurückzukehren. Die Ankunft in ihrer Heimat und die Wiederbegegnung mit ihrer Familie wird für Waris Dirie zur Herausforderung, sich mit ihrem früheren und ihrem neuen Leben auf sehr persönliche Art auseinanderzusetzen.

Inhalt:
Seit fast zwanzig Jahren hat Waris Dirie ihre Familie, die in Somalia lebt, nicht mehr gesehen. Lediglich ihre Mutter konnte sie einmal für ein paar Tage treffen. Denn Somalia ist ein krisengeschütteltes Land, in ihm herrschen Krieg, Armut und Chaos. Immer öfter erinnert sich Waris an ihre Kindheit, an das Nomadenleben, an den Familienzusammenhalt, der ihr – obwohl sie dagegen ankämpfte – viel Kraft und Mut verliehen hat. Eines Tages beschließt sie daher nach Hause zu fahren, um ihre Eltern und Geschwister zu suchen, von denen sie nicht einmal weiß, ob sie überhaupt noch leben. Zusammen mit ihrem Bruder Mohamed begibt sie sich auf die abenteuerliche Reise nach Somalia…

Meinung:
Ich hatte das Buch damals direkt in Anschluss an Wüstenblume gelesen und war beeindruckt von ihrer Erzählweise von ihrer Heimkehr und ihrer Erkenntnis, dass sie dort nicht mehr hingehört. Ein schönes Buch mit einem ernsten Hintergrund, denn sie spricht hier auch wieder die Genitalverstümmlung an jungen Afrikanerinnen an.

Buchinfo:
Waris Dirie: Nomadentochter (Desert Dawn)
Taschenbuch 288 Seiten
Blanvalet 2003
ISBN-13: 978-3442359820

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Waris Dirie – Wüstenblume

Klappentext:
Vom Nomadenleben in der somalischen Wüste auf die Laufstege der teuersten Designer der Welt – ein Traum. Und ein Alptraum, denn Waris Dirie wurde im Alter von fünf Jahren Opfer eines grausamen Rituals: Sie wurde beschnitten. In Wüstenblume hat sie ihre Geschichte niedergeschrieben und als UNO-Sonderbotschafterin den Kampf gegen die Folter der rituellen Beschneidung aufgenommen.

Inhalt:
Im Alter von fünf Jahren hat Waris Dirie, ein grausames und für ihr weiteres Leben als Frau prägendes Erlebnis, denn sie wird von einer Zigeunerin mit einer blutigen Rasierklinge beschnitten. Dies ist in Somalia so Tradition. Mit dreizehn Jahren erfährt sie von ihrem Vater, dass sie ein viermal so alten Mann heiraten muss, auch die Verheiratung ist Tradition. Diese Mitteilung bewirkt dass sie ihre Familie verlässt und in der Nacht nach Mogadischu flieht. Sie kommt bei ihrer Tante unter und es gelingt ihr sogar als Dienstmädchen für ihren Onkel, der somalischer Botschafter in London ist, zu arbeiten. Damit ist ihr auch die Flucht aus Somalia gelungen, aber was sie in London erlebt ist für uns Europäer kaum vorstellbar. Erst als sie als Model entdeckt wird wendet sich ihr Leben.

Meinung:
So nüchtern wie ich den Inhalt zusammengefasst habe, so nüchtern ist auch Waris Diries Schreib- und Erzählstil über ihre Jugend in Somalia und ihren weiteren Lebensweg. Sie verurteilt nicht, was ihr in früher Kindheit angetan wurde, da sie es als die Tradition ihres Volkes ansieht und es mit Unwissenheit der Frauen erklärt, was mit ihren Töchtern passiert. Das Buch hat mich betroffen gemacht, denn leider ist es auch heute noch so, dass Frauen in Afrika, diesen fürchterlichen Brauch über sich ergehen lassen müssen.

Buchinfo:
Waris Dirie: Wüstenblume
Taschenbuch 356 Seiten
DroemerKnaur 2007
ISBN-13: 978-3426779781

Bewertung:

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