RuB-Zuwachs III/2012

Es sind mal wieder zwei neue Bücher bei mir eingezogen auf die ich mich sehr freue. Zunächst mal ein historischer Roman der in Koblenz spielt. Das Cover ist schon ein Hingucker. Mit einem sehr tollen Cover. Schön finde ich auch die alte Karte von Koblenz, da macht die Handlung noch mehr Spaß, wenn man sich die Orte auf der Karte anschauen kann.  Nun mal zum zweiten erstandenen Buch: Jussi Adler-Olsen – Alphabethaus. Seit seinen Krimis um Carl Morck und Assad bin ich ein Fan seines Stil und so musste nun heute auch sein Debütroman mit nach Hause kommen. Beides sind zwar keine Bücher für die Weltenbummler-Challenge, aber ab und zu muss die Handlung auch mal in Deutschland spielen.


Kurzbeschreibung von amazon:
Von der Eifel an den Rhein: Ein Frauenschicksal im Mittelalter. Luzia verbringt mit ihrer Herrschaft die Wintermonate in Koblenz. Die Bauerntochter ist überwältigt: Das Leben in der Stadt ist so aufregend! Ihr Glück scheint vollkommen, als der Gewürzhändler Martin Wied sie um ihre Mitarbeit bittet: Ingwerwurzeln, Safranfäden, Paradieskörner, Zitronenöl, Muskatnuss – Luzia entdeckt ihre Passion. Ihr Verkaufstalent, ebenso wie ihr hübsches Äußeres, bleibt auch anderen nicht verborgen. Ausgerechnet Siegfried Thal, der Sohn von Martins größtem Konkurrenten, will Luzia zur Frau. Noch bevor Martin ihr seine eigenen Gefühle offenbaren kann, wird er des Mordes angeklagt. Überzeugt von seiner Unschuld, beginnt Luzia nach dem wahren Täter zu suchen …

Kurzbeschreibung von dtv:
Der Absturz zweiter britischer Piloten hinter den feindlichen Linien …
Ein Krankenhaus im Breisgau, in dem psychisch Kranke als Versuchskaninchen für Psychopharmaka dienen …
Die dramatische Suche eines Mannes nach seinem Freund, den er dreißig Jahre zuvor im Stich gelassen hat …

»Eine unfassbare Geschichte: die Schrecken des Krieges und das Schicksal psychisch zutiefst beschädigter Patienten einer Nervenheilanstalt auf der einen Seite, die Freundschaft zweier englischer Piloten und die Suche nach einem Verschwundenen auf der anderen, gehört zum Besten, was Jussi Adler-Olsen je geschrieben hat. Wie er das groteske Elend der Patienten einer Nervenklinik als Folge des Krieges schildert, ist anrührend und beklemmend zugleich. Man liest das Buch mit allen Sinnen.« Ingrid Brekke in ‘Aftenposten’

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Jahresendspurtliste 2011 Update 6

Nach dem es in dieser Woche wieder Zuwachs in der Jahresendspurtliste zu vermelden gab, kann ich heute auch einen leichten Abbau bekannt geben. Drei Bücher habe ich in dieser Woche beendet, darunter auch “Spurenleger” von Jörg Schmitt-Kilian.

“Spurenleger” von Jörg Schmitt-Kilian spielt in Koblenz und so war es nicht weiter verwunderlich, dass ich einige Stellen wiedererkannt habe. In dem Buch geht es um den Mord an einer Polizistin und den versucht das Ermittlerduo, welches auch mit eigenen privaten Problemen (Kindheitstraume. verschwundene Tochter) zu kämpfen hat, aufzuklären. Die Geschichte ist relativ gut geschrieben, manchmal etwas trocken, da sich Schmitt-Kilian, der auch als Kriminalkommissar tätig ist, sehr trocken die Polizeiarbeit beschreibt. Der Leser erfährt vieles aus den Verhörprotokollen und Zeugenaussagen. Auch das Ende ist etwas anders als man von Krimis eigentlich erwartet.

Mein zweites Buch in dieser Woche war wieder ein Krimi: Petra Busch “Schweig still, mein Kind”. Der Krimi um Kommissar Ehrlinspiel spielt im Schwarzwald. In einem kleinen Dorf wird eine junge schwangere Frau, die ihren Heimatort nach zehn Jahren wieder besucht, auf einer Lichtung im Wald tot aufgefunden. Kommissar Ehrlinspiel muss bei den eigenbrötlerischen und abergläubigen Dörflern ermitteln. Seine Arbeit wird zunächst auch noch durch Hanna Brock, eine Journalistin, die einen Wanderführer schreiben will, erschwert. Aber durch ihre Fragetechnik erfährt Ehrlinspiel auch mehr. Ich weiß nicht so recht, was ich von dem Buch halten soll, der Aberglaube um die Rache des Rabenmanns war mir etwas zu viel. Für mich war dies alles etwas unglaubwürdig und hat mir auch die durchaus gute Idee der Handlung verleidet. Gut gefallen haben mir die Charaktere vor allem Ehrlinspiel mit seinen Eigenheiten, aber auch die Nebencharaktere haben Tiefe wie Bruno, den autistischen Sohn der Sommers; Mutter Sommer mit ihrer Biestigkeit und auch die Verzweiflung ihres Sohnes Hermann werden gut dargestellt. Ein guter Krimi für zwischendurch.

Mein drittes und letztes gelesene Buch in dieser Woche war “Das Gauklermärchen” von Michael Ende. Vorweg es war mein Lesehighlight der Woche. Michael Endes “Das Gauklermärchen” ist ein Theaterstück in sieben Bildern plus Vorspiel und Nachspiel. Im Vorspiel und Nachspiel tritt eine Gruppe Gaukler mit einem zwölfjährigen geistig zurückgebliebenen Mädchen auf. Sie haben ihren Zirkus verloren und müssen nun auch noch das Gelände an einem Chemiekonzern verlassen, da dort eine neue Halle gebaut werden soll. Als Entschädigung soll die Gauklergruppe für den Chemiekonzern auf Werbetour gehen und damit Geld verdienen, einzige Bedingung sie müssen sich von Eli, dem zwölfjährigen geistig behinderten Mädchen trennen. Eli bittet nun den Clown Jojo ihr eine Geschichte zu erzählen und diese Geschichte wird in den sieben Bildern abgebildet. Eli wird in der Geschichte zu einer Prinzessin und der Clown Jojo zu einem Prinzen, im Laufe der Zeit verschieben sich Realität und Phantasie ineinander. Endes “Gauklermärchen” hat mich sehr berührt, es ist in Reimform geschrieben und handelt von der Liebe, die alles überwinden kann. Mein Lesehighlight der Woche.

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Gabriele Keiser – Engelskraut

Klappentext:
Tödliches Paradies. Bundesgartenschau in Koblenz. Wie Leonardo da Vincis Vitruvmann liegt der Tote im Paradiesgarten – nackt, mit ausgestreckten Armen und Beinen, inmitten einer Kahlstelle, die von ätzenden Unkrautvernichtungsmitteln herrührt. Seine Identität steht schnell fest: Jürgen Klaussner ist Mitte vierzig, Inhaber einer Koblenzer Apotheke und junger Familienvater. Warum wurde er ausgerechnet auf dem BUGA-Gelände getötet? Oder war es am Ende ein inszenierter Selbstmord?
Immer tiefer wird Kommissarin Franca Mazzari in einen Fall hineingezogen, der sie auch ganz persönlich betrifft…

Inhalt:
Die Bundesgartenschau findet in Koblenz statt und für die Stadt ein Großereignis, dementsprechend stört es gewaltig, dass auf die Blumenrabatten immer wieder Giftangriffe verübt werden. Aber damit hat sich Franca Mazzari, Kommissarin in Koblenz, nicht zu beschäftigen. Viel mehr ist ihr zur Zeit etwas langweilig, da nicht viel geschieht. Dies soll sich aber bald ändern, sowohl im Privatleben der alleinerziehenden Mutter einer Teenagerin als auch im beruflichen. Bei ihrem Weg durch den Entenpfuhl begegnet ihr ihre alte Schulkameradin Milla wieder, mit der sie damals nicht gerade freundlich umgegangen ist. Milla klinkt sich immer mehr in Francas Leben ein.
Neben dem plötzlichen Wiedersehen mit einer Schulkameradin hat Franca auch beruflich auf einmal so einiges um die Ohren. Im Paradiesgarten liegt auf einen weggeätzten Blumenfeld der Koblenzer Apotheker Jürgen Klaussner: tot. Franca Mazzari und ihr Team stehen vor einem Rätsel: War es Mord oder inszenierter Selbstmord?
Während ihrer Recherchen finden sie unter anderem heraus, dass Jürgen Klaussner nicht einfach nur ein braver Familienvater war, sondern ein Doppelleben führte.

Meinung:
“Engelskraut” ist der dritte Krimi um Kommissarin Franca Mazzari. Gabriele Keiser hat mit ihr einen sympathischen Charakter geschaffen, der Ecken und Kanten hat und nicht einfach eine Frau, die alles kann und alles weiß. Sie hat ihr Profil gegeben und man erfährt so einiges über sie. Dadurch ist sie für den Leser direkt greifbar und man leidet mit ihr. Sei es beim Ausgehen ihrer Tochter mit einer unbekannten Person aus dem Internet oder der neuen Beziehung ihres Ex-Mannes. Franca Mazzari ist menschlich und kein Übermensch. Entspannend im Hinblick auf all die Superhelden um einen herum.
Neben dieser sehr toll dargestellten Kommissarin hat sie ihre Nebenfiguren nicht vergessen. Sehr gut gefallen hat mir auch die junge Praktikantin Clarissa bei der Polizei, mit ihrem Witz, frechen Art und ihrem Verstand. Auch Francas Schulkameradin Milla hat sie sehr schön charakterisiert in all ihren Facetten.
Aber nicht nur die Charaktere der Handlung sind besonders, auch der Aufbau des Buches hat einiges zu bieten. Zum einen drei Handlungsstränge: Erstens die Ermittlung in dem Mordfall Klaussner, zweitens die aufkeimenden Gefühle von Hans Kleinkauf gegenüber der Witwe des Verstorbenen und dann immer wieder eingeflochten der dritte Handlungsstrang von einer Person, die sich in Foren und im Netz tümmelt. Alle drei Handlungsstränge hat sie gekonnt miteinander verwoben, so dass es dem Leser bis zum Ende offen blieb, wer der eigentliche Täter war und worin das Motiv lag.

Als Bewohnerin der Region fand ich es sehr toll viele Orte der Handlung wieder zu erkennen. Öfters habe ich auf einen Stadtplan den Weg der Handlung verfolgt und noch etwas die Bundesgartenschau 2011 findet auch in der Realität von April bis Oktober hier statt.

Buchinfo:
Gabriele Keiser – Engelskraut
Taschenbuch 274 Seiten
Gmeiner 2011
ISBN-13: 978-3839211175

Bewertung:

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