Marie Velden – Lilienrupfer

Klappentext:
Lieber Robbie Williams…
So beginnen die E-Mails von Undine Busch, Mitte dreißig, an eine erfundene Mailadresse des Superstars. Darin erzählt sie ihm von den kleinen und großen Dingen ihres Lebens, von ihren Träumen und von Christian, ihrer großen Liebe. Als dieser sie über Nacht verlässt, verkriecht sich Undine tief getroffen vor der Welt. Da erhält sie plötzlich eine Antwort auf ihre Mails…
Eine bitter-süße Sommerliebe.
Eine charmante Verbeugung vor Literatur und Musik.

Inhalt:
Undine ist 37 Jahre alt, arbeitet in einem Theater in München und ist Single. Nach einem Fahrradunfall liegt sie im Krankenhaus und schreibt Emails an eine erfundene Mailadresse von Robbie Williams. Da schreibt sie ihre Gedanken, Sehnsüchte und Ereignisse wieder, die sie bewegen. Undine freundet sich im Krankenhaus mit ihrer Physiotherapeutin an und bei einem gemeinsamen Cafébesuch, nach dem Undine aus dem Krankenhaus entlassen wurde, lernt sie Christian kennen. Undine verliebt sich in ihn und erlebt zu Beginn eine schöne Zeit, aber es kommt immer öfter zu Ungereimtheiten zwischen ihr und Christian.

Meinung:
Marie Velden hat mit Lilienrupfer einen wunderschönen poetischen Roman geschaffen. Er ist in zwei Teile und einen Epilog aufgeteilt und der Leser wird immer wieder überrascht.
Der erste Teil erzählt von den E-Mails an Robbie Williams und die Beziehung zu Christian sowie Undines Arbeit am Theater und ihr Privatleben. Der zweite Teil bringt dann einiges unvorhergesehenes und auch der abschließende Epilog hat es noch einmal in sich.
Gerade die E-Mails geben einen sehr guten Einblick in das Leben von Undine und ihre Gefühle, Gedanken, Träume und Eigenheiten. Sie kommt dadurch dem Leser sehr nahe und man fühlt sich mit ihr verbunden. Diese Verbundenheit hatte ich bei Christian einfach nicht, mag vielleicht auch daran liegen, dass er dem Leser zu distanziert bleibt und man ihn nicht so nah kommt, wie bei Undine. Neben dieser tollen Charakterdarstellung haben mir die vielen Anspielungen auf literarische Werke, sei es “Gut gegen Nordwind” von Daniel Glattauer oder “Theater” von William Maughan Sommerset, sowie die verschiedenen Musikstücke die Marie Velden in dem Buch verarbeitet hat, sehr gut gefallen. Und es sind nicht nur Robbie Williams Songs, sondern auch von Billy Joel und Rebekka Bakken. Ich habe mir dann im Internet, die verschiedenen Musikstücke angehört und sie haben jeweils sehr gut zu den Situation gepasst.
Lilienrupfer ist nicht einfach ein E-Mail-Roman und nicht einfach ein Frauenbuch, das man schnell weg gelesen hat, sondern es berührt einen und durch die ganzen Wendungen, die die Handlung nimmt, kommt man sich vor wie bei einer Achterbahnfahrt. Ein tolles Buch für viele vergnügliche Stunden mit einem wunderbaren Cover!

Buchinfo:
Marie Velden: Lilienrupfer
Taschenbuch 235 Seiten
dtv 2010
ISBN-13: 9783423212205

Bewertung:

Für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars bedanke ich mich herzlich bei

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Rachel Hawkins – Hex Hall. Wilder Zauber

Klappentext:
Dunkle Machenschaften an der High-School für Hexen.
Nach einem missglückten Liebeszauber wird Sophie Mereer an ein Internat für magische Wesen geschickt. Als sie dort den gut aussehenden Archer trifft, verliebt sie sich auf den ersten Blick in ihn. Doch in Hex Hall gehen seltsame Dinge vor. Sophies Zimmergenossin wird verdächtigt, andere Schüler angegriffen zu haben. Eine finstere Macht treibt ihr Unwesen an der Schule, und Sophie könnte das nächste Opfer sein…

Inhalt:
Sophie Mercer ist eigentlich ein normaler Teenager, ja, wenn sie nicht ab und zu versuchen würde zu hexen. Vielleicht wäre dies ja auch nicht weiter schlimm, wenn sie nicht so eine lausige Hexe wäre, deren Zaubersprüche meistens nach hinten losgehen und sie somit immer wieder in Schwierigkeiten bringt. All zu oft musste sie deswegen die Schule wechseln und auch nun ist es wieder passiert. Dabei wollte sie nur einer Mitschülerin helfen, die Liebeskummer hatte und wie sollte es auch anders sein, geht der Liebeszauber schief und der Abschlussball endet in einer Katastrophe. Nach der Ansicht ihrer Eltern ist sie damit zu weit gegangen und wird nun ins Internat Hecate Hall, einer Besserungsanstalt für junge Hexen, Feen und Gestaltwandler gesteckt. Als sie an Hecate Hall ankommt wird sie von einem jungen Werwolf attackiert und weiß sich nicht zu helfen, ein junger Zauberer hilft ihr aus der Klemme und Sophie erkennt, dass sie noch viel lernen muss. Vor allem macht sie auch Bekanntschaft mit der jungen Vampirin Jenna, die zugleich ihre Zimmergenossin ist und mit drei Hexen, die der dunklen Magie angehören. Als dann plötzlich Hexen zu schaden kommen, wird Sophies Mitbewohnerin Jenna verdächtig, denn die Hexe wurde gebissen. Sophie kann dies nicht glauben, da die Bruderschaft L’Ochhio di Dio die Vernichtung aller magischen Wesen plant, hat sie diese in Verdacht an den Angriffen auf die Hexen verantwortlich zu sein…

Meinung:
Rachel Hawkins hat mit Hex Hall eine sehr schöne Jugend-Fantasy geschaffen, die sehr an Harry Potter erinnert. Denn auch hier spielt die magische Geschichte in der realen Welt. Besonders dieser Kniff gefällt mir sehr gut. Dadurch das die Geschichte von Sophie erzählt wird, ist man direkt in dem Buch gefangen und man möchte es gar nicht mehr aus der Hand legen. Da es einen brennend interessiert wie Sophie im Internat zu recht kommt und wie sie sich an die anderen magischen Wesen: Feen, Gestaltwandler, Vampire gewöhnt. Gut gefallen hat mir auch die Erklärung das alle magischen Wesen zu den Prodigien gehören und das diese von den Engeln abstammen.
Ein weiteres Highlight ist das sehr schön dargestellte Cover mit der jungen Frau und der Blume im Haar.
Neben diesen ganzen positiven gibt es auch ein kleines Stückchen, dass mir nicht so gefallen hat und zwar die nicht ganz ausgereiften Nebencharaktere. Sie bleiben mir so sehr an der Oberfläche, aber vielleicht kommt davon ja mehr im zweiten Teil der Reihe. Ich hoffe es jedenfalls.
Zusammengefasst Hex Hall ist ein guter Debütroman im Bereich Jugend-Fantasy, der zum einen den Leser in die magische Welt entführt und zum anderen auch Spannung erzeugt, wobei niemals der Punkt außer acht gelassen wird, dass es sich dabei um ein Jugendbuch handelt. Hex Hall. Wilder Zauber macht direkt Lust auf den zweiten Teil, der im kommenden März erscheinen soll.

Buchinfo:
Rachel Hawkins: Hex Hall. Wilder Zauber (Hex Hall)
Taschenbuch 295 Seiten
LYX 2010
ISBN-13: 978-3802582394

Bewertung:

Für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars bedanke ich mich herzlich bei

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Lea Korte – Die Maurin

Klappentext:
Andalusien im 15. Jahrhundert: Zwischen Mauren und Christen toben erbitterte Kämpfe – Kämpfe, die auch das Leben der jungen Zahra nicht unberührt lassen. Als Hofdame und enge Vertraute Aischas, der Hauptfrau des Emirs, gerät sie in ein grausames Spiel aus Intrigen und rücksichtslosen Machtkämpfen. Dann verliebt sie sich ausgerechnet in den Kastilier Gonzalo – eine Liebe, die sie in tödliche Gefahr bringt…

Inhalt:
Granada im 15. Jahrhundert. Zahra, ein junge Maurin wächst behütet in ihrem muslimischen Elternhaus auf. Einen Teil ihrer Zeit verbringt sie als Hofdame bei Aischa, der Hauptfrau des Emirs von Granada, die seit dem der Emir noch einmal geheiratet hat, im Comaresturm der Alhambra lebt. Dort erfährt Zahra so einiges über die aufkommenden Feindseligkeiten zwischen den Mauren und Christen, die beide um al-Andalus kämpfen. Denn die katholische Königin Isabel von Kastilien-Léon will das Emirat der Mauren unter ihrer Herrschaft bringen. Auf maurischer Seite ist man sich zunächst nicht sicher, wie man Isabel begegnen soll, eine Gruppierung ist für Friedensverhandlungen und die andere Gruppe für einen Kampf gegen die Christen. Der Spalt der sich in der Alhambra zeigt, geht auch durch Zahras Familie. Denn ihr Stiefbruder Yazid, der ihr feindlich gesinnt ist, möchte gegen die Christen kämpfen, ihr leiblicher Bruder Raschid hingegen will lieber verhandeln.
Als es zu einem schweren Konflikt mit den Christen kommt, schickt Aischa Zahra zu Boabdil, dem rechtmäßigen Thronfolger im Emirat Granada. Jener musste vor Jahren aus der Alhambra fliehen, da er seinem Vater und dessen zweiter Frau Isabel de Solís, genannt Soraya, im Weg stand. Zahra geht dieser Bitte zwar mit Bedenken, aber auch großer Freude nach, denn so kann sie noch für einige Zeit ihrer Verheiratung entgehen, die ihr strengreligiöser Vater arrangiert hat. Auch in der Folgezeit nach Boabdils Rückkehr in die Alhambra widersetzt sich Zahra immer wieder ihrem Vater, denn sie möchte selber über ihr zukünftiges Leben bestimmen, obwohl ihr die muslimische Tradition dies nicht erlaubt. Auch Boabdil kann dem Druck der Christen nicht standhalten und es kommt zu Kämpfen mit den Christen, dabei begegnet Zahra den beiden Kastiliern Gonzalo und Jaime, deren Wege sich mit Zahra im Laufe der Zeit immer wieder kreuzen…

Meinung:
Lea Korte hat eine spannende, lebendige Geschichte über den Untergang des Maurenreiches in Andalusien geschrieben. Schon nach wenigen Seiten ist man in der Geschichte gefangen und sie lässt einen auch nicht mehr los. Denn das Geschehen um Zahra, als auch um die weiteren Protagonisten, sei es Yazid, Raschid, Gonzalo oder Aischa, führt dazu, dass man immer weiterlesen möchte, egal wie viel Uhr es bereits ist. Neben diesem wunderbaren Schreibstil der einfach zum Weiterlesen animiert, sind auch die Personen der Handlung sehr gut gelungen. Mein besonderer Liebling während des ganzen Romans ist Zahra, die sich nicht in die Rolle einfinden kann, die für sie vorhergesehen ist und sich dadurch oft Ärger einhandelt. Aber auch die historisch belegten Personen sind gut dargestellt, so hat es mich immer wieder leicht gegruselt, wenn der Großinquisitor aufgetreten ist. Eins muss man der Autorin lassen, ihre Charaktere kann man nicht in eine Schublade stecken und sie dann in der belassen. Im Laufe der Geschichte entwickeln sie sich weiter und man erkennt, dass man zwischen Gut und Böse nicht so eindeutig trennen kann.
Aber nicht nur die Handlung ist toll, sondern auch die Aufmachung des Buches, angefangen mit dem Cover, das in gedeckten Farben gehalten ist. Weiter geht es mit so einigen Besonderheiten, wie der Personae dramatis, in der Lea Korte die Personen der Handlung vorstellt. Auf den letzten Seiten des Buches findet man dann noch eine Zeittafel, den Stammbäumen des Hauses Arágon-Kastilien und dem der letzten Emire des Königsreichs von Granada, sowie einen umfassenden Glossar und einer weiterführenden Literaturliste. Nur eine einzige Kleinigkeit hat mir gefehlt, und zwar eine Karte von dem damaligen Andalusien.
Abschließend kann ich diesen historischen Roman nur empfehlen, denn es ist alles vorhanden: Historische Fakten, eingebunden in eine Liebesgeschichte, wobei letztere nicht den Hauptpunkt der Handlung ist.
Zu dem Buch gibt es auch einen Trailer auf youtube, die liebe Lea, hat mich darauf aufmerksam gemacht: Die Maurin.

Buchinfo:
Lea Korte: Die Maurin
Taschenbuch 663 Seiten
Knaur 2010
ISBN-13: 978-3426502303

Bewertung:

Meinen herzlichen Dank geht an Lea Korte und

für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

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