#wklm2015 – Die Leseliste

#wklm2015

Morgen ist es soweit, der Wörterkatze Lesemarathon 2015 #wklm2015, vom Montag 06.07. bis Sonntag 12.07. startet. Grund genug für mich euch nicht nur noch mal herzlich einzuladen mit zu machen und sich bei mir anzumelden, sondern auch euch meine Leseliste für die Woche zu präsentieren. Die Teilnehmerliste findet ihr auch hier. Den Link werde ich jeden Tagesbeitrag von mir einstellen, so dass ihr auch immer die anderen Blogs besuchen könnt. Aber nun zum wichtigen die Leseliste für das diesjährige #wklm2015. Zunächst wollte ich keine machen, aber dann hat die liebe Kathrin von Phantasienreisen mich gefragt, ob ich wieder eine machen werde und hat mir auch direkt ein Buch auf die Liste geschoben. :-) Daher habe ich mich mal an die Bücherregale gestellt und habe geschaut, worauf ich in der Woche so Lust haben könnte. Dementsprechend stehen auch wieder mehr Bücher auf der Liste, als ich im Endeffekt lesen werde, aber meine erste Auswahl möchte ich euch nicht vorenthalten. Lange Rede kurzer Sinn: elf Bücher stehen auf der List, wobei ich sicherlich nicht mehr als drei bis vier schaffen werde, da ich mir auch ein paar Brocken ausgesucht habe.

Aber Lesen soll ja auch Spaß machen und auch die Kommunikation mit euch ist mir wichtig. Ab und an werde ich euch Fragen zu euren Büchern oder eurem Leseumfeld stellen, wer möchte kann sie gerne beantworten und nicht vergessen es gibt auch den Hashtag #wklm2015 bei Twitter. Da können wir auch kommunizieren oder auch die Beiträge hin verlinken.

Und nun die Liste:

wennderwindsingtKlappentext von der Verlagsseite:

Murakamis »verlorene Romane« – nach 35 Jahren erstmals auf Deutsch!

›Wenn der Wind singt‹, Haruki Murakamis Debüt, folgt einem namenlosen 21-jährigen Studenten, der die Semesterferien (und damit den August 1970) in seinem kleinen Heimatort verbringt. Die Zeit vertreibt er sich mit seinem besten Freund, genannt »Ratte«, einem Mädchen mit vier Fingern an der linken Hand und einem Barkeeper.
Die Handlung von ›Pinball 1973‹ setzt drei Jahre später ein. Der junge Mann lebt inzwischen in Tokio, während die »Ratte« immer noch in »J.’s Bar« darauf wartet, dass das Leben losgeht. Ein melancholischer, atmosphärisch dichter Roman, der zudem die wohl besten Flipperszenen der Literaturgeschichte enthält.
Nach langem Zögern hat Haruki Murakami die Bitten seiner Lesergemeinde erhört und der Veröffentlichung dieser außerhalb Japans nie erschienenen Frühwerke zugestimmt. Zusammen mit ›Wilde Schafsjagd‹ (DuMont 2005) bilden sie die »Trilogie der Ratte«, die nach 35 Jahren nun erstmals vollständig auf Deutsch vorliegt. Murakamis berühmter »Boku«-Erzähler wurde hier erstmals dem Publikum vorgestellt. Eine kleine Sensation, nicht nur für eingefleischte Murakami-Fans.

978-3-8432-1079-9-Kacvinsky-Dylan-Gray-orgKlappentext von der Verlagsseite:

Gray ist ein cooler Typ. Er interessiert sich nicht sonderlich für das, was um ihn herum passiert. Dylan ist das pure Gegenteil: Sie sprüht vor Energie und will aus jedem Tag etwas Besonderes machen. Die beiden könnten nicht unterschiedlicher sein – und doch lernen sich kennen und verlieben sich  ineinander. In Dylans klapprigem Auto erkunden sie die Wüste, schreiben eine Ode auf einen Kaktus und adoptieren einen zotteligen Hund.
Doch irgendwann ist der Sommer zu Ende, und die beiden müssen erkennen, wie leicht es ist, sich zu verlieben – und wie viel schwerer es sein kann, sich zu verzeihen und wiederzufinden, wenn man sich einmal verloren hat.

u1_978-3-8105-2033-3_toon_diesmal_für_immerKlappentext von der Verlagsseite:

Der fünfte Roman von Bestsellerautorin Paige Toon: Meg hat ein Kind vom bekanntesten Rockstar der Welt – nur: Er weiß es nicht. Und er weiß auch nicht, dass Meg ihn immer noch liebt.

Meg könnte mit ihrem Freund Christian und ihrem kleinen Sohn Barney, der gerade ein Jahr geworden ist, glücklich und zufrieden in Südfrankreich leben.
Aber Megs Leben ist eine Lüge – und ihr Gewissen lässt ihr keine Ruhe. Alle denken, Christian wär Barneys Vater, aber Meg weiß es besser: Johnny Jefferson, der berühmteste Rockstar aller Zeiten, ihr ehemaliger Chef und ihre einstige große Liebe, ist Barneys Vater. Noch fällt es niemandem auf, dass Barney Johnny von Tag zu Tag mehr ähnelt, doch Meg beobachtet diese Veränderung mit wachsender Angst. Und als sie Johnny nach langer Zeit unerwartet wiedertrifft, wird es noch komplizierter. Denn sie konnte ihn nie wirklich vergessen.
Wie lange wird es jetzt noch dauern, bis jemand die Ähnlichkeit bemerkt und die ganze Wahrheit ans Licht kommt?

»Die perfekte Sommerlektüre!« Cosmopolitan

u1_978-3-7335-0030-6_cass_selectionKlappentext von der Verlagsseite:

Die Chance deines Lebens?

35 perfekte Mädchen – und eine von ihnen wird erwählt. Sie wird Prinz Maxon, den Thronfolger des Staates Illeá, heiraten. Für die hübsche America Singer ist das die Chance, aus einer niedrigen Kaste in die oberste Schicht der Gesellschaft aufzusteigen und damit ihre Familie aus der Armut zu befreien. Doch zu welchem Preis? Will sie vor den Augen des ganzen Landes mit den anderen Mädchen um die Gunst eines Prinzen konkurrieren, den sie gar nicht begehrt? Und will sie auf Aspen verzichten, ihre heimliche große Liebe?

u1_978-3-7335-0043-6_cass_selectionstorys1Klappentext von der Verlagsseite:

Für alle ›Selection‹-Fans, die sehnsüchtig auf Band 3 der Bestseller-Serie warten

Bevor America zum Casting antrat, um die Hand des Prinzen von Illéa zu erobern, gehörte ihr Herz einem anderen. Dass dieser andere nun ihr Leibwächter am Königshof ist, macht America die Entscheidung für einen der beiden nicht eben leichter.
Doch wie erleben Prinz Maxon und Americas Jugendliebe Aspen eigentlich das Casting? Gab es in Maxons Leben noch andere Mädchen? Und was spricht der Prinz mit den anderen Bewerberinnen, wenn er gerade kein Date mit America hat? Was ist Aspens schlimmster Alptraum? Vor allem aber: Welche Fäden zieht Maxons Vater, der König, hinter den Kulissen?
Spannende Hintergrund-Informationen für alle, die wissen wollen, wie es in Prinz Maxon und Aspen wirklich aussieht …

9783423215930_binkert_brombeersommerKlappentext von der Verlagsseite:

Die bittersüße Geschichte einer außergewöhnlichen Freundschaft

Deutschland in den frühen 50er Jahren. Die Menschen haben die Hoffnung auf neue Zeiten im Herzen, aber den Krieg noch im Kopf. Karl, Anfang 30, verweigert sich dem Vergessen und dem unbeschwerten Glauben an die Zukunft. In seiner Heimatstadt trifft er seinen Jugendfreund Theo wieder und auch die storchenbeinige Viola.

Theo studiert Jura, macht Karriere und heiratet Viola, die für das städtische Theater Kostüme näht und Billie Holiday hört. Eine ungewöhnliche Freundschaft zu dritt entsteht. Gemeinsam entdecken Viola, Theo und Karl das Leben neu, teilen, was sie haben, feiern übermütige Feste. Und Karl verliebt sich in die Frau seines besten Freundes …

9783548612867_coverKlappentext von der Verlagsseite:

Schreib, Freundin, wie ist das Leben? Ein Buch, das jede Frau sofort ihrer besten Freundin schenken möchte Zwei Frauen, ein Jahr und unzählige E-Mails

Nach siebzehn Jahren Funkstille schreibt Bella Becker ihre erste E-Mail an Sabine Born. Früher unzertrennlich, hatten sich die Freundinnen aus den Augen verloren. Bine fühlt sich ihrer alten Freundin sofort verbunden, auch wenn die beiden Frauen unterschiedlicher kaum sein könnten: Journalistin Bella wohnt mit ihrem Sohn und ihrem notorisch abwesenden Lebensgefährten in Berlin. Bine ist Architektin und mit Mann und Kindern im hessischen Heimatort hängengeblieben. Das Einzige, was aus ihrer Vorstadt-Normalität hervorragt, ist ein überdimensionales Lichter-Reh im Garten. Zwischen Bella und Bine entspinnt sich ein reger E-Mail-Verkehr, über ein Jahr hinweg, durch kleine und große Krisen, sonnige Tage und durchtanzte Nächte. Mail für Mail, die mal poetisch und nachdenklich, mal herzerfrischend komisch sind, finden die beiden Freundinnen wieder zueinander.

978-3-426-51455-9_lobato_diestadtderschweigendenbergeKlappentext von der Verlagsseite:

Berlin 1931: Die junge Amarna ist fasziniert von der Kultur der Hethiter und vor allem von deren alter, versunkener Hauptstadt. Sie träumt davon, selbst einmal dorthin zu fahren, und vertieft sich in die Lektüre der Schriften jener Zeit. Doch ihr Vater, ein Altorientalist, verweigert ihr die Reise, obwohl er die Leidenschaft seiner Tochter teilt. Was ist auf jener Expedition passiert, die ihn einst in die verlorene Stadt führte? Und warum spricht er nie von der Mutter, an die Armana kaum eine Erinnerung hat? Mit Hilfe ihres Freundes Paul, der Amarna schon lange liebt, gelingt es ihr schließlich, ihren Traum zu verwirklichen – der sich jedoch bald als Alptraum entpuppt.

978-3-426-51216-6_DruckKlappentext von der Verlagsseite:

Selma, die Tochter eines angesehenen Zeitungsverlegers, fährt mit ihrer Familie wie jedes Jahr in die Sommerfrische nach Baden-Baden. Man genießt das elegante Ambiente, die Konzerte und Bälle. Selma hat gerade – zum Entsetzen der Mutter! – das Autofahren gelernt und wartet ungeduldig auf die Ankunft ihres Verlobten Gero. Da lernt sie bei einem Ausflug ins nahe gelegene Elsass den französischen Fotografen Robert kennen – und verliebt sich unsterblich in ihn.
Doch wir schreiben das Jahr 1913, und bald wird der Geliebte zu den Feinden zählen …

Atmosphärisch, sinnlich, dramatisch –
Heidi Rehn beschwört eine unter­gegangene Welt herauf.

Die Rosenfrauen von Cristina CaboniKlappentext von der Verlagsseite:

Ein Parfüm ist wie ein Versprechen …

Elena Rossini hat ein besonderes Talent für Düfte, denn sie stammt aus einer Familie begnadeter Parfümeurinnen. Lange hat sie sich dagegen gesträubt, die Tradition fortzusetzen. Doch als Elenas Leben plötzlich zerbricht, beschließt sie kurzerhand, sich ihrem Schicksal zu stellen: Sie will herausfinden, was sich hinter dem »perfekten Parfüm« verbirgt, das eine ihrer Ahninnen entdeckt haben soll. Die Suche danach führt Elena in die Toskana und die Provence, in die Vergangenheit ihrer Familie, vor allem aber zu sich selbst – und zur Liebe …

So friedlich das Meer von Brigitte BeilKlappentext von der Verlagsseite:

»Immer schön locker bleiben«, empfiehlt Ilaria Costa ihrer Tochter, als sie erfährt, dass Camilla eine Affäre mit einem verheirateten Mann hat. In Italien eine alltägliche Sache. Obwohl Camilla eigentlich nicht in die Rolle der Gespielin auf Zeit passt, lässt sie sich, kaum dass sie ihren Job bei einer renommierten Vicentiner Werbeagentur angetreten hat, auf eine prickelnde Liaison mit ihrem Chef ein. Ein Rausch, der jäh endet, als dieser sie schnöde abhalftert. Camilla kennt die Spielregeln, verwindet die massive Kränkung – vermeintlich. Jahre später, sie ist längst glücklich verheiratet, holt die Geschichte sie wieder ein. Und urplötzlich springt sie der Verdacht an, Gianni, ihr geliebter Mann, könnte das übliche Spiel ebenfalls betreiben …

Klappentext von der Verlagsseite:978-3-426-63906-1_Druck

Eine verwirrende Vielfalt der Kulturen, überwältigende Natur und düstere Riten – die Touristin Alexandra kann der Exotik Indonesiens wenig abgewinnen. Doch als ihr Mann Martin auf mysteriöse Weise verschwindet, führt sie die Suche nach ihm tief in die Geheimnisse der Inselwelt. Und weit über ihre eigenen Grenzen hinaus.

Das ist sie nun meine Leseliste für #wklm2015. Unter jedem Tagesbeitrag werdet ihr auch die Links zu den vorherigen Beiträgen finden, so auch hier.

Vorherige Beiträge:
[Ankündigung] – Wörterkatzes Lese-Marathon 2015 #wklm2015[Erinnerung] – Wörterkatzes Lese-Marathon 2015 #wklm2015

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[Buchbesprechung] Thomas Bauer – Möge Allah dir Flügel verleihen

9783931989897-719x1024-1398082872Klappentext von der Verlagsseite:
Anderthalbtausend Kilometer, hundert türkische Vokabeln und über fünfzig Einladungen zum Tee.

Per Liegerad folgt Reisebuchautor Thomas Bauer der türkischen Mittelmeerküste von Izmir bis zur syrischen Grenze. In Lykien flirtet er mit der »Königin von Kaş« und verbrennt sich beinahe am Flammenfeld von Çıralı. Im Häusermeer von Antalya verirrt er sich hoffnungslos und verschläft kurz darauf das islamische Opferfest. Im Hatay schließlich versucht man ihn für die kurdische Rebellion zu gewinnen. Gemeinsam mit Liegerad »Garfield« entdeckt der Autor ein Land voller Geheimnisse, Esprit und Lebenskunst, mit dem Deutschland seit dem Wirtschaftswunder so eng verbunden ist wie mit kaum einem anderen.

Folgen Sie Thomas Bauer in die Türkei!

Autoreninfo von der Verlagsseite:

Liegeradfahrer Thomas Bauer

Thomas Bauer, 1976 in Stuttgart geboren, ist seit seiner Kindheit eng mit Frankreich verbunden. Er lebte ein Jahr in Paris, wanderte einen Monat lang auf Jakobswegen durch Südfrankreich und hat unseren westlichen Nachbarn über vierzig Mal besucht. Er ist Sänger und Gitarrist der französisch singenden Band mariposa. Inzwischen arbeitet er für das Goethe-Institut in München. Vor seiner Frankreichumrundung per Postrad fuhr er unter anderem mit einer Fahrradrikscha durch fünf asiatische Länder, folgte der Donau in einem Paddelboot zum Schwarzen Meer und streifte monatelang durch Südamerika. Seine Reisebücher erreichen mehrere Auflagen.

Erster Satz:
Mit unerschütterlicher Höflichkeit stellen zwei Hotelangestellte einen mannshohen Karton vor mir ab.

Aufbau:

“Möge Allah dir Flügel verleihen” das neue Reisebuch von Thomas Bauer ist in 6 Kapitel und einen Nachtrag aufgeteilt. Jedem einzelnen Kapitel ist eine Zeichnung vorangestellt, die einen Teil des Kapitels zeigt.

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Außerdem sind im inneren des Buches 16 Fotos von der Türkei-Reise mit dem Liegerad Garfield erhalten. Des weiteren zeigt eine Karte auf den ersten Seiten den Verlauf der Reise. “Möge Allah’ dir Flügel verleihen” umfasst 202 Seiten.

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Inhalt:

Thomas Bauer vor AntalyaThomas Bauer begibt sich auf eine Reise entlang der türkischen Mittelmeerküste bis hin zur syrischen Grenze. Mit dabei ist sein Liegerad Garfield, das für viele Hingucker während der Reise sorgt und auch für manche Anekdote gut ist. Ausgehend von Izmir geht die 1500 km lange Reise vorbei an den Urlaubsmetropolen Antalya und Alanya, über Berge und durch Tunnel. Eine beschwerliche, aber auch beeindruckende Reise.

Meinung:

Bereits “Frankreich erfahren” hat mich begeistert, daher hat mich Thomas Bauers neuestes Reisebuch “Möge Allah’ dir Flügel verleihen” interessiert.
Türkische Freunde, Nachrichtenberichte und Reisedokumentationen gaben mir bereits einen ersten Einblick in die Türkei, aber jedoch nur am Rande und nicht so sehr wie erhofft. Thomas Bauer hat es allerdings mit seinem Reisebericht geschafft mir die Türkei näher zubringen als bisher. Gerade seine humorvolle Art mit den Tücken, die es auf der Liegerad-Tour gab, um zu gehen und diese zu beschreiben, hat das Buch wieder zu einem Erlebnis gemacht.

Liegerad Garfield und FansBereits von der ersten Seite an, hatte ich das Gefühl auch im Hotelgarten in Izmir zu stehen und Thomas bei der Zusammensetzung von Garfield zu zu schauen. Er beschreibt so bildlich und so eindrücklich auch die nächsten Szenen und Begebenheiten, dass man das Gefühl mit am Tisch zu sitzen und auch die Speisen zu genießen oder mit ihm die Verkaufsgespräche des Taxifahrers zu erleben.

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Neben dieser bildlichen Erzählweise habe ich auch einiges an geschichtlichen Hintergrund erfahren sei es über Ephesus oder Kurdistan, Kappadokien oder die bewohnten Felsen von Göreme, oder das Alanya früher ein Piratennest war.

Türkische Städte erinnern an Schmuckstücke, die in Zeitungspapier eingewickelt sind. Sie wollen entdeckt werden; im Kern zeigen sie ihr wahre Größe. (S. 32)

so Thomas Bauer.
Ein weiterer Beleg für die Bildhaftigkeit der Sprache und das Gefühl an den historischen Städten dabei gewesen zu sein ist seine Beschreibung des historischen Amphittheaters von Phalis.

Vom obersten Rang des ehemaligen Amphitheaters aus genieße ich einen grandiosen Blick  auf den Zuschauerbereich und die Arena. Der Wind wirbelt Staub auf, und beinahe kann ich spüren, wie dort unten einst Philosophen für ihre Argumente stritten, wie Tiere gehetzt, Wetten abgehalten und Waren feilgeboten wurden. Gleich hinter dem geräumigen Areal schimmern auf Lichtungen die Ruinen von Phaselis herüber, und über alldem, scheinbar direkt vor meinen Augen, schraubt sich der Gipfel des mächtigen Tahtali Dagi durch ein Wolkenband. (S. 83)

Beigetragen dazu haben auch zahlreiche Fotos, die Thomas Bauers Reise sehr gut illustrieren.
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Thomas Bauer beschreibt und erzählt aber nicht nur von seiner Reise entlang der Mittelmeerküste, sondern er regt auch zum Nachdenken der eigenen Sichtweise an und reflektiert seine Erfahrungen mit den Menschen, denen er begegnet, sei es seine Pensionswirtin in Kaş, die seinen beschwerlichen Aufstieg zu ihrer Pension beobachtet oder die Wachsamkeit des Kioskbesitzers und mit unserer Gesellschaft. Er sieht auch den Unterschied in den Touristenhochburgen Antalya und Alanya und dem ursprünglichen und gemütlichen im Hinterland der Touristenmeile.

Der eigentliche Grund für die Überreaktion auf beiden Seiten ist die Angst vor Veränderung: Im Orient fürchtet man sich davor, tradierte Verhaltensweisen aufgeben zu müssen, im Okzident, sein Leben vielleicht doch wieder an Werten auszurichten.  8S. 120)

Gerade diese auch nachdenklichen Aspekte machen diesen Reisebericht über die Türkei zu mehr als nur einen Reiseführer, sondern zu einem Erlebnis, dem man nur all zu gerne selber folgen will.

“Die Türkei ist nicht bloß ein Land, sie ist eine Welt. Eine Welt, hinter der sich weitere, bereits vergangene Welten verbergen.” (S.196)

 

Fazit

“Möge Allah’ dir Flügel verleihen” von Thomas Bauer ist mehr als nur ein Reiseführer, es ist die Begegnung mit einem Land, dass mehr ist als nur Urlaubsland, sondern ein Land mit Historie. Absolut lesenswert!

Buchinfo:
Thomas Bauer – Möge Allah’ dir Flügel verleihen
Softcover 202 Seiten
Drachenmond 2014
ISBN-13: 978-3-931989-89-7
Preis: 14,90  €

Bewertung:

Quellenangabe Bildmaterial:
Thomas Bauer
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Osman Engin – Götterratte


Klappentext:
Osman versteht die Welt nicht mehr. Seine Ehefrau Eminanim, die größte Nervensäge – pardon, schönste Blüte – des mittleren Orients, hat ihm die Koffer vor die Tür gestellt. Ihm, dem perfekten Ehemann, der nach nicht mehr verlangt, als dass man ihn nicht beim allabendlichen Fernsehen stört. Doch Selbstgerechtigkeit, Machogehabe und flehentliche Selbsterniedrigung nützen nichts. Seine täppischen Versuche, eine neue Bleibe zu finden, und sei es auf dem Polizeirevier, scheitern.

Inhalt:
In seinem Roman Götterratte nimmt Osman Engin, in seiner gewohnt satirischen Art, alle Bevölkerungsgruppen aufs Korn. Jeder bekommt sein Fett weg. Männer, Frauen, Emanzen, Schwule und Studenten.
Osman Engin lässt seinen Erzähler Osman, die Trennung von seiner Frau Eminanim erleben. Osman versucht seine Frau mit vielen täppischen Ideen zurückzugewinnen, die für ihn eigentlich, die größte Nervensäge der Welt ist. In den drei Wochen, die er versucht seine Frau zurückzugewinnen, landet er mehrfach auf den Polizeirevier und lebt mit einen Transvestiten zusammen. Ob er seine Frau wiederzurückgewinnt?

Meinung:
Wunderbar bissig und ironisch stellt Engin seinen Osman dar. Einen Mann, der sich für den perfekten Ehemann hält und die Welt nicht versteht, weshalb seine langjährig Angetraute ihn verlässt. Man fragt sich oft in diesem Buch, wieso Eminanim Osman nicht früher verlassen hat. Aber man gewinnt auch Osman mit all seinen Schrullen und auch Sehnsüchten lieb.
Allerdings stellt Engin nicht nur Osman ironisch da, sondern auch dessen Sohn Mehmet, den „ewigen Studenten“. René, den Transvestiten, der länger im Bad braucht als eine Frau. Erkek Fatma, die Emanze und stärkste Osman-Gegnerin. Hans, für den alle Frauen an den Herd gehören, dabei ist er ein armes Würstchen. Er verleiht all seinen Charakteren einen eigenen Charakter. Man kann sie lieb gewinnen, man muss es aber nicht. Osman Engins Götterratte ist ein Buch zum Lachen und man bekommt Bauchkrämpfe vom Lesen. Das Buch hält was es verspricht. Ich würde es jeder Zeit weiter empfehlen.

Buchinfo:
Osman Engin: Götterratte
Taschenbuch 382 Seiten
dtv 2004
ISBN-13:978-3423207089

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