Klappentext:
Gewinner des Thüringer Krimipreises 2012
Während eines heftigen Sommergewitters wird Georg Stahlmann auf seinem Hof im beschaulichen Böseckendorf brutal mit der Mistgabel erstochen. Schnell ist klar, dass der Tod des wohlhabenden Großbauern, der 1991 aus dem Westen zurückgekehrt ist, so manchem in dem ehemaligen Grenzdorf gelegen kommt.
Kriminalkommissar Frank Rothe, frisch von Erfurt nach Heiligenstadt versetzt, hätte sich nie träumen lassen, welche Abgründe sich hinter der friedlichen Fassade des Dörfchens auftun. Hass, Neid und Gier brodeln hier seit langem unter der Oberfläche. Fast jeder hat ein Motiv, doch wer ist der Täter? Wie tief in der Vergangenheit muss Rothe graben?
Inhalt:
Kommissar Rothe gerade von Erfurt nach Heiligenstadt versetzt, muss sich nicht nur mit einem tragischen Verlust und der Behinderung seiner Tochter Jessi auseinandersetzen, sondern auch noch einen Mord im Eichsfeld aufklären. Der Großbauer Stahlmann ist in Böseckendorf mit einer Mistgabel erstochen worden. Ein grausamer Mord und ein sehr schweigsames Dorf mit einem Geheimnis.
Wer hat ein Interesse Stahlmann umzubringen? Rothe ermittelt und findet mehr als ein Motiv für den Mord. Denn Stahlmann war herrschsüchtig, sei es in der Familie oder im Dorf. Eigentlich genug Motive, oder liegt das Motiv doch in der Vergangenheit, denn Stahlmann kam erst nach der Wiedervereinigung zurück ins Eichsfeld.
Meinung:
Mit ihrem ersten Krimi “Tod im Eichsfeld” um Kommissar Frank Rothe gewann Astrid Seehaus den “Thüringer Krimipreis 2012”. Vorweg zu Recht. Denn dieser Krimi lebt von der Spannung, dem eigentümlichen Mord, den Charakteren und den Wechseln in der Erzählperspektive.
Die Mordwaffe ist schon einmal außergewöhnlich und schon nach wenigen Seiten wird einem klar, dass der Tote auch kein Unschuldslamm war. Astrid Seehaus schafft es einfach ihren Charakteren Konturen mit zu geben und man erkennt, es gibt nicht nur schwarz und weiß, sondern auch viele Grautöne. Neben den Dorfbewohnern stechen vor allem die beiden Hauptprotagonisten Frank Rothe und seine Tochter Jessi heraus.
Rothe wechselt nach dem Tod seiner Frau den Arbeitsort und die im Rollstuhlsitzende Tochter Jessi zieht mit um. Gerade dieser Umzug ist ein Gewinn für Jessi, da sie an ihrer alten Schule in Erfurt gemobbt wurde und sie sich immer mehr zurückzog. In Heiligenstadt wird sie direkt freundlich aufgenommen, ein Mitschüler kümmert sich sehr um sie, und auch die Ermittlungen im Mordfall machen sie neugierig, so vollzieht sich langsam bei ihr ein Wandel und sie wird wieder zugänglicher. Ihr Vater Frank Rothe ist ein ruhiger und sachlicher Ermittler, der sich auch nicht durch die vielen unterschiedlichen Darstellungsweisen und Meinungen der Bewohner Böseckedorfs aus der Fassung bringen lässt. Stück für Stück kommt er hinter das Geheimnis des Dorfes.
Gerade der Wechsel zwischen der spannenden Ermittlungsarbeit im Eichsfeld und der privaten Seite nimmt ein bisschen Spannung raus ist aber dennoch unterhaltsam.
Ein großes Plus ist auch der Wechsel in den Erzählperspektiven, dadurch dass die Bewohner des Ortes aus ihrer Sicht erzählen, kam es mir so vor, als ob ich selber in die Geschichte involviert wäre und somit ein Teil der Handlung gewesen bin.
Wenn ich einen Ort nicht kenne und dies ist bei der Region Eichsfeld, die im südöstlichen Niedersachsen, im nordöstlichen Hessen und im nordwestlichen Thüringen liegt, freue ich mich immer über eine Karte in dem Buch. Daher ist gerade diese, die sowohl auf den vorderen Innenseite als auch auf der hinteren Innenseite gedruckt ist, ein Highlight für mich gewesen. So konnte ich immer die Fahrt von Rothe nachverfolgen und zwar egal, ob zu Beginn oder zum Ende hin.
Fazit: Spannende Handlung, Charaktere mit Ecken und Kanten sowie eine mir noch unbekannte Region. Ein rundum gelungener Krimi-Auftakt um Kommissar Rothe, der Lust auf weitere Eichsfeld-Krimis macht.
Buchinfos:
Astrid Seehaus – Tod im Eichsfeld
Taschenbuch 203 Seiten
Sutton 2012
ISBN-13: 978-3866809925
Preis: 12,00 €
Bewertung: