Wochenrückblick 7/2012

Endlich mal wieder eine gute Lesewoche. Zwei Bücher beendet, eins wieder zurück ins Regal gestellt und eins noch am lesen. Dazu noch die Entscheidung getroffen mich nicht mehr wegen Challenges verrückt machen zu lassen und einfach nur noch das lesen auf das ich gerade Lust habe. Aber nun mal zu meiner Lektüre.

Gelesen:
“Plötzlich Shakespeare” von David Safier ist ein sehr humorvolles Buch über das Eintauchen in einem anderen Charakter. In dem Fall trifft es die liebeskummergeplagte Rosa, die durch Hypnose in den Körper von William Shakespeare landet. Nur ist es so, dass Shakespeare ja nicht aus seinem Körper verschwinden kann und so sich zwei sehr unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichen Gedanken einen Körper teilen. Auch wenn Rosa am liebsten wieder sofort aus Shakespeares Körper verschwinden würde, kann sie dies erst, wenn sie die wahre Liebe gefunden hat. Natürlich ist dies auch eine schwierige Aufgabe für den armen William. Safier hat wieder zurück gegriffen auf eine alte Idee, das Eintauchen in eine andere Figur, war es bei “Mieses Karma” noch Kim Lange, die in die Gestalt einer Ameise wiedergeboren wurde um später wieder ein Mensch werden zu können – so ist es dieses Mal das “Frauenklischee” Rosa. Sie ist unglaublich derb und sie wurde mir auch im Laufe der Handlung nicht sympathischer. Die Szenen mit Shakespeare sind gut gelungen, aber so richtig begeistern konnte mich das Buch leider nicht. Nicht nur wegen den Protagonisten, sondern auch wegen den historischen Mängeln (ja – er hat es schon vorher mitgeteilt, dass er es historisch nicht so genau nehmen würde), aber vieles passt einfach nicht zum elisabethanischen Zeitalter. Daher nur ein Buch für zwischendurch.

Mein zweites Buch wurde der erste Band der Franca-Mazzari-Reihe von Gabriele Keiser. Ein gut gemachter Regionalkrimi, der im Moselort Winningen spielt. Ein junges Mädchen wird tot in den Weinbergen aufgefunden. Franca Mazzari, mal wieder etwas voreilig, aber leider auch dem Verhalten von Andreas Killian geschuldet, hat auch direkt den Täter parat. Sehr zum Leidwesen ihres bayerischen Kollegen Bernd Hinterhuber mit dem sie immer noch ein paar Probleme hat. Mir gefallen die beiden Kommissare Mazzari und Hinterhuber sehr gut. Die eine dickköpfige und laut, der andere der ruhige Denker und ordnungsliebend. Zwei Charaktere bei denen es automatisch zu Spannungen kommen muss, die sich allerdings immer wieder schnell abflauen. Der eigentliche Krimi plätschert eine Weile vor sich hin, man erfährt einiges über die Familie der Toten und den dort herrschenden Schwierigkeiten mit einer diktatorischen Mutter, die ihren Töchtern das Leben schwer macht und über den Weinbau. Neben dem Weinbau spielt ein kleiner Schmetterling der Apollofalter, der im Moselort Winningen heimisch ist, eine Rolle. Nicht nur die Tote, sondern auch Andreas Killian, der Gast auf dem Löwenhof der Verstorbenen war, sind von dem Schmetterling fasziniert. Ein rundum guter Regionalkrimi.

Zurück ins Regal:

Tja, das Buch ist erst einmal wieder ins Regal gewandert. Der erste Teil hat mich zu gleich gefesselt, als auch abgestoßen. Aber dennoch bekommt das Buch irgendwann wieder eine Chance.

Aktuelle Lektüre:
Schon lange wollte ich ein Buch von Karen Duve lesen. 2008 stand sie auf der Longlist des Deutschen Buchpreis mit ihrem Roman “Taxi”. Und genau dieses Buch liegt nun neben mir. Bereits das schlichte Cover hat mich angesprochen und bereits die ersten Zeilen um Alex, die ihren Lebensunterhalt als Taxifahrerin verdient, haben mich in den Bann gezogen. Gerade die kurzen Kapitel aufgeteilt in zwei Teile – einmal von 1984-1986 und dann wieder vom September 1989 bis Juni 1990 – finde ich sehr gut. Alex weiß nichts mit ihrem Leben anzufangen, ihre Ausbildung bei einer Versicherung hat sie abgebrochen, studieren will sie nicht und da sie von irgendetwas leben muss, beschließt sie Taxi zu fahren. Für jemanden der sich keine Straßen und Strecken merken kann eine Herausforderung. Karen Duve erzählt von Taxifahrern, Fahrgästen und den Umgang zwischen Mann und Frau. Sie beschreibt ihre Protagonisten sehr gut und schon öfters wollte ich Rüdiger oder Dietrich am liebsten die Meinung sagen, zwei unmögliche Typen.

Gekauft/Geschenkt:
Gekauft habe ich mir in dieser Woche kein Buch. Aber dennoch sind zwei zu mir ins Regal gewandert. Meine Nachbarin schenkte mir folgende zwei Bücher aus ihrem Bücherreich:

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Wochenrückblick 6/2012

Auch in der vergangenen Woche wurde nicht viel gelesen. Aber zumindest habe ich ein Buch beendet und zwar “Ich. Darf. Nicht. Schlafen.” ein toller Thriller, der zu Beginn ruhig verläuft, aber dennoch unterschwellig ein verdammt schlechtes Gefühl hinterlässt. Mit der Zeit wird es immer spannender und man fiebert der Auflösung richtig entgegen.

Aktuelle Lektüre:
“Der Übergang” liegt immer noch auf meinem Lesetisch und ich bin keine einzige Seite weiter gekommen. Dabei hat mich der erste Teil der Handlung interessiert, auch wenn es sehr gruselig war. Da ich da nicht so recht weiterkomme und ich mich auch nicht zwingen möchte, lese ich nun noch “Plötzlich Shakespeare” von David Safier. Bisher gefällt es mir sehr gut, auch wenn Rosa etwas schräg ist. Aber Shakespeare lockert die ganze Sache auf, mit seinem Witz und seiner Gabe immer in eine Sache hinein zu stolpern.

Gekauft:
Neu in mein Regal gewandert sind “Die Gewürzhändlerin” von Petra Schier und “Das Alphabethaus” von Jussi Adler-Olsen.

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David Safier – Plötzlich Shakespeare


Klappentext:
Zwei sind einer zu viel!
Wenn Mann und Frau sich das Leben teilen, ist das ja schon schwierig. Aber wenn Mann und Frau sich auch noch ein und denselben Körper teilen müssen, dann ist das Chaos perfekt!
Die liebeskranke Rosa wird per Hypnose in ein früheres Leben versetzt. In den Körper eines Mannes, der sich duelliert: William Shakespeare. Wir schreiben das Jahr 1594, und Rosa darf erst wieder in die Gegenwart, wenn sie herausgefunden hat, was die wahre Liebe ist. Keine einfache Aufgabe: Sie muss sich als Mann im London des 16. Jahrhunderts nicht nur mit liebestollen Verehrerinnen rumschlagen, sondern auch mit Shakespeare selber, der nicht begeistert ist, dass eine Frau seinen Körper kontrolliert. Und während sich die beiden in ihrem gemeinsamen Körper kabbeln, entwickelt sich zwischen ihnen die merkwürdigste Lovestory der Weltgeschichte.

Erste Meinung:
“Plötzlich Shakespeare” von David Safier lag schon eine Weile auf meinem RuB und nun wurde es Zeit dem Buch eine Chance zugeben. Nach dem ich von “Jesus liebt mich” etwas enttäuscht war, hoffe ich dass ich nun eine schöne Geschichte erzählt bekommen. Der Beginn war jedenfalls schon einmal ansprechend. Die Protagonistin Rosa ist bereits gut dargestellt und bisher ist sie mir nicht gerade sympathisch, aber vielleicht wird dies noch im Laufe der Handlung. Sie ist chaotisch und ziemlich grob. Neben Rosa ist Shakespeare, der zweite Protagonist der Handlung. Man bekommt direkt einen Einblick in sein Liebesleben und bekommt mit das er sich duelliert.
Der Schreibstil ist wieder sehr locker und “Plötzlich Shakespeare” lässt sich auch gut lesen. Daher freue ich mich auf hoffentlich noch weitere humorvolle Seiten.

Erster Satz: “Au Mann, ich war ja so etwas von einem Frauenklischee!”

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