[Buchbesprechung] Susanne Ptak – Mord in Greetsiel

Mord_im_GreetsielKlappentext von der Verlagsseite:

In Greetsiel geschieht ein Mord nach dem anderen: Erst eine Journalistin, die einer heißen Story auf der Spur war, dann mehrere Pharmavertreter, denen nach dem Mord brutal die Pulsadern aufgeschnitten werden. Treibt ein kranker Serienmörder sein Unwesen in Ostfriesland? Die zuständigen Kriminalbeamten geraten bei den Ermittlungen an ihre Grenzen, doch dann stößt eine Rechtsmedizinerin mit ihren unorthodoxen Ermittlungsmethoden auf den Fall und ermittelt auf eigene Faust. Natürlich missfällt dies dem Mörder – so sehr sogar, dass die tödliche Gefahr nun auch auf die Ermittlerin lauert…

Autoreninfo von der Verlagsseite:

Susanne Ptak wurde 1964 in Düsseldorf geboren. 2003 zog sie mit ihrem Ehemann ins schöne Ostfriesland, wo sie sich vor einigen Jahren den Traum einer Schafskäserei erfüllt haben. Die Autorin liebt Krimis, in denen sie ihre Leidenschaft für Schafe, Wolle, Ostfriesland und leckeres Essen mit einfließen lässt. Traditionell spielen alle Krimis der Autorin in Ostfriesland und bieten Ihnen eine aufregende Mischung aus friesischer Ruhe, ländlicher Intrige und mörderischer Spannung inmitten von Weideland, Wolle, Schafen und guten Freunden. Im Klarant Verlag sind bereits mehrere Ostfrieslandkrimis veröffentlicht. Weitere Informationen über die Autorin und ihre Schafe erfahren Sie hier:  https://crazy-sheep-farm.blogspot.com/

Erster Satz:

Gut gelaunt setzte Jessica sich an den Abendbrottisch.

Aufbau:

“Mord in Greetsiel” von Susanne Ptak umfasst 19 Kapitel auf 151 Seiten.

Meinung:

Wer schon einmal in Greetsiel war, der weiß wie beschaulich und heimig der kleine Küstenort in der Krummhörn in Ostfriesland ist. Susanne Ptak hat sich diesen malerischen Ort als Schauplatz für ihren Krimi “Mord in Greetsiel” ausgesucht und auch den Ort mit seinen Sehenswürdigkeiten schön dargestellt.
Jessica soll ihre Großmutter in den Urlaub nach Greetsiel begleiten und verhindern, dass sie dort ein Ferienhaus ersteht, so dass die gesamte Familie dort Urlaub machen kann. Zunächst ist sie wenig davon begeistert, aber ihre Großmutter Josefine hat etwas ganz anderes vor.
Vor allen Josefine ist mir während der Handlung ans Herz gewachsen. Sie ist nicht freiwillig aus ihrem Beruf der Rechtsmedizinerin ausgeschieden und hat einen Hang zum Ermitteln. Sie ist witzig, nass forsch und steht ihre Frau. Über ihr Auto musste ich schon Lachen und kann mir auch sehr gut vorstellen, wie die Leute darauf reagieren. Sie ist wirklich sympathisch und neugierig. Beide Eigenschaften zeichnen auch ihre Enkelin Jessica aus, die Medizin studiert, aber im Laufe der Handlung, über ihre berufliche Entscheidung nachdenkt.
Neben den beiden Charakteren gibt es noch weitere sehr schön gestaltete Figuren. Seien es die Hotelangestellten, die ortsansässige Polizei, die so ihre Probleme mit den beiden Frauen hat oder die Kripobeamten.

Auch die Idee hinter den beiden Geschichten ist sehr gelungen. Man ermittelt direkt mit und auch die jeweiligen Motive für die beiden Kriminalfälle sind zwar nicht unbedingt neu, aber realitätsnah. All zu oft liest man davon in den Printmedien.
Sowohl die Idee als auch die Darlegung des Geschehens haben mich überzeugt. Durch verschieden gelegte Fährten, überlegt man immer wieder mit, wer es nun gewesen sein könnte und wieso auch überhaupt. Das Motiv wird es nach und nach klar. Als Leser erfährt man wesentlich mehr von dem Ganzen geschehen, als die auf eigene Faust ermittelnden Josefine und Jessica. Und man wünscht sich auch ab und an, dass sie etwas vorsichtiger sein mögen.
Auch wenn die ersten Seiten etwas dahin plätschern und man erst einmal in die Handlung eingeführt, ist “Mord in Greetsiel” spannend geschrieben und ein richtiger Pageturner, den ich nicht mehr aus der Hand legen konnte.

Fazit

“Mord in Greetsiel” von Susanne Ptak ist ein sehr gut unterhaltener Krimi mit zwei ungewöhnlichen Ermittlerin vor der malerischen Kulisse des ostfriesischen Ferienortes Greetsiel.

Buchinfo:
Susanne Ptak – Mord in Greetsiel
Taschenbuch 200 Seiten
Klarant Verlag 2015
ISBN-13: 978-3955732721
ASIN: B011A484ZW
Preis: 3,99 € (Kindle Edition)/11,99 (Taschenbuch)

Bewertung:
 woerterkatzehalb

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Montagsfrage – Hast du schon einmal einen Ort besucht nur weil er in einem Roman vorkommt?

montagsfrage_banner_neuHast du schon einmal einen Ort besucht nur weil er in einem Roman vorkommt?

Direkt besucht habe ich einen Ort noch nicht, nur weil er in einem Buch vorkommt. Einige Orte in Ostfriesland, die in den Kriminalromanen von Klaus-Peter Wolf vorkommen, habe ich schon mal besucht. Aber die hätte ich auch ohne die Krimis in meinen Ostfrieslandurlauben besucht.

ostfriesenkiller
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Die Montagsfrage ist eine Aktion von Nina von Libromanie.

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Klaus-Peter Wolf – Ostfriesenblut

Klappentext:
Norddeich war ein friedlicher Urlaubsort an der Nordseeküste. Hier wurden keine Touristen beim Baden vom Weißen Hai attackiert und auch keine Frauen von Parkplätzen entführt. So hatte man bis jetzt gedacht. Die Polizei glaubte eher an einen Badeunfall. Vielleicht war sie ja nach dem Joggen für eine kleine Abkühlung in die Fluten gestiegen. Manchmal überschätzten Menschen ihre Kräfte, schwammen zu weit raus und bekamen im Wasser einen Herzinfarkt. Aber dann hätten irgendwo am Strand zumindest ihr Jogginganzug und ihre Turnschuhe liegen müssen.

Erste Meinung:
Zunächst es ist mein zweiter Band von der Reihe und auch vom Autor und er gefällt mir auch sehr gut, da es wieder viel zwischenmenschliches bei den Protagonisten gibt. Aber nach 111 Seiten, also nach mehr als einem Drittel des Ostfriesenkrimis, passt der Klappentext bisher überhaupt nicht zum Inhalt des Buches. Vielleicht passiert dies ja alles noch, aber ich habe da so meine Zweifel. Und die Kurzbeschreibung auf der Innenseite gibt eher das Geschehen, der ersten gelesenen Seiten wieder.So nun mal genug aufgeregt, denn die Charaktere sind wieder gut gezeichnet, der Fall ist spannend und auch der Täter kommt auch zu Wort. Alles was ein für mich guter Krimi haben muss.
Ann Kathrin Klaasen, die ermittelnde Kommissarin in dem eigenartigen Todesfall der alten herrschsüchtigen Orthner, ist mir mittlerweile ans Herz gewachsen. Sie versucht irgendwie in ihrem selbst verursachten Chaos durch die Trennung von Mann und Sohn, ihrem nervenden Kollegen Rupert und ihren Gefühlen für einen anderen Mann noch den Fall zu lösen. Hinzu kommt noch der ewige Disput mit der neuen Freundin ihres Mannes und den Dummheiten ihres Sohnes. Wolf stellt sie dabei nicht als Übermenschen da, sondern als eine Frau, die versucht ihren Weg zu gehen und dass dabei ihr Privatleben auf der Strecke bleibt, ist bedauerlich.

Erster Satz: “Ann Kathrin Klaasen war zu sehr in ihre Gedanken vertieft.”

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