[Lesenacht] Büchertreff November 2015

logo_büchertreff.deJeden ersten Samstag Abend im Monat ist es soweit – die Büchertreff-Lesenacht. Immer um 20 Uhr treffen sich lesebegeisterte Büchertreffler im Forum und lesen gemeinsam ihre Bücher und tauschen sich untereinander aus.
Für mich ist dies mittlerweile schon eine lieb gewonnene Institution, die ich mir nicht entgehen lasse, so auch diesen Abend. Die gesamte Woche habe ich schon überlegt, welches Buch ich lesen soll. Soll ich ein begonnenes weiter lesen oder doch ein neues speziell für die Lesenacht beginne.  Und habe mich für dieses hier entschieden:

gruen_kompl_schutz_01.inddKlappentext von der Verlagsseite:

Erfolgsautorin Sara Gruen («Wasser für die Elefanten») legt mit ihrem neuen New-York-Times-Bestseller eine fesselnde und ergreifende Geschichte in einem abgelegenen Dorf in den schottischen Highlands vor. «Eine bewegende Liebesgeschichte: ein schottisches Downton Abbey», urteilt Publishers Weekly.

Im Januar 1945 reist die wohlhabende Maddie zusammen mit ihrem Ehemann Ellis und dessen bestem Freund in ein abgelegenes Dorf in den schottischen Highlands. Der exzentrische Ellis will die Existenz der sagenumwobenen Nessie beweisen, Krieg hin oder her. Ausgestattet mit Fernglas, Kompass und Kamera begeben sich die beiden Männer Tag für Tag auf Exkursion. Maddie bleibt allein zurück in der kargen Pension dieses fremden Ortes. Immer stärker stellt sie ihr bisheriges Leben in Frage. Wer ist sie, und was will sie? Da lernt sie die Menschen der Pension kennen, zwei Mägde und den geheimnisvollen Pensionsbesitzer Angus. Und plötzlich weitet sich ihr Blick für überraschende Möglichkeiten des Lebens …

Geballte Erzählkraft vor der atmosphärischen Kulisse von Loch Ness: eine packende Liebesgeschichte, ein mitreißendes Porträt weiblicher Emanzipation, eine Hymne auf die Kraft der Freundschaft.

Mir ist mal wieder nach einer schönen Geschichte in einer schönen Landschaft. Auch darüber, ob ich wieder Bücher für meine Wunschliste gefunden habe, denn dies war bisher bei fast jeder Lesenacht der Fall. Wir lesen uns also heute Abend wieder! Bis dann!

20.20 Uhr

Die ersten Seiten in “Die Frau am See” von Sara Gruen habe ich schon gelesen und bin wieder einmal begeistert von ihrem Stil. Der Prolog spielt im Jahr 1942 in den schottischen Highlands. Mhairi, die Frau, verliert erst ihre gerade geborene Tochter und dann noch ihren Mann im Krieg. Sie verkraftet es nicht.
Dann gibt es im ersten Kapitel einen Sprung in den Januar 1945. An der Stelle bin ich nun.

21.55 Uhr

Die nächsten Kapitel sind gelesen und Sara Gruen hat die Gabe immer Zeitwechsel zu machen. In den ersten drei Kapiteln inklusive Prolog drei Mal. Ich mag so etwas und ich kann bisher der Geschichte auch gut folgen.

Mittlerweile habe ich Ellis, Maddies Mann kennen gelernt, der sehr unter seiner Untauglichkeit für den Krieg leidet. Was zum einen an seinen herrschsüchtigen Vater, einen Veteran des Ersten Weltkriegs liegt, der seinen Sohn für einen Schwächling hält. Die Mutter ist auch nicht besser, denn sie verurteilt ihren Sohn, nicht wegen seiner Untauglichkeit, sondern weil er Maddie geheiratet hat. Daer will Ellis nun unbedingt nach Schottland und die Entdeckung seines Lebens zu machen, zusammen mit Hank und seiner Frau Maddie, um sich gegenüber seinen Vater zu beweisen.

Auch wenn der Vater bisher nicht in Erscheinung getreten ist, ist er mir schon unsympathisch. Die Mutter kommt auch nicht gut weg und ich kann die beiden schon verstehen, dass sie sich nach Schottland auf machen.

Mal sehen, wie nun der Weg nach Schottland geht. Überfahrten mit dem Schiff gibt es nicht mehr, seit der Versenkung der Athenia. Mal sehen, was sich Sara Gruen einfallen lässt.

22.22 Uhr

Was für ein drittes Kapitel. Ellis hat sich auf der Silvesterparty der Pews daneben genommen und seine Eltern haben dies direkt gesteckt bekommen. Kein Wunder, wenn der missratene Sohn, so herum schreit und total betrunken ist ebenso seine Frau.

Jedenfalls gibt es beim Abendessen Knatsch und einen handfesten Streit zwischen den Familienmitlgliedern. Dabei kommt auch heraus, dass der Colonel die Öffentlichkeit betrogen hat und diese Geschichte ein Tabu ist, dass der Sohn nun gebrochen hat. Als Strafe dafür setzt er Ellis und Maddie vor die Tür.

Was für eine meschuggene Familie.

Mal sehen, wie es weiter geht. Ich mag Ellis und Maddie.

22.52 Uhr

Gelinde gesagt, manchmal könnte ich Ellis an die Wand klatschen, wenn er Maddie anbrüllt, die für nichts kann. Er hat so wenig Selbstwertgefühl und rennt der Illusion hinterher, dass es in Schottland ein Ungeheuer gibt. Hank bestärkt ihn auch noch darinnen, und alles nur, weil Ellis seinen Vater imponieren will oder besser gesagt ihn ausstechen will.
In den ersten vier Kapitel habe ich viel Verzweiflung, Hass, Neid und Misstrauen erlebt. Etwas fröhliches habe ich noch nicht mitbekommen.
Außerdem frage ich mich, wie alt die drei sind, angeblich erwachsen. Ellis und Maddie sind seit viereinhalb Jahren verheiratet, dürften also Anfang zwanzig sein, benehmen sich aber manchmal wie die größten Kindsköpfe.

00.19 Uhr

Wenn ich Ellis schon für einen Kindskopf gehalten habe, so ist Hank einfach ein arroganter Wichtigtuer. Sara Gruen schafft es wirklich, dass man die Charaktere aus Amerika, zwar versteht in ihren Tun, aber nicht sympathisch findet. Bisher kommt mir Maddie als einzige normal vor, sofern man von normal reden kann, wenn man sich auf so ein Unterfangen während des zweiten Weltkriegs einlässt.
Sogar der Wirt ihrer schottischen Pension hält sie alle drei für meschugge.

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