Martin Suter – Der letzte Weynfeldt


Klappentext:
Adrian Weynfeldt, Mitte fünfzig, Junggeselle, großbürgerlicher Herkunft, Kunstexperte bei einem internationalen Auktionshaus, lebt in einer riesigen Wohnung im Stadtzentrum. Mit der Liebe hat er abgeschlossen.
Bis ihn eines Abends eine jüngere Frau dazu bringt, sie – entgegen seinen Gepflogenheiten – mit nach Hause zu nehmen. Am nächsten Morgen steht sie außerhalb der Balkonbrüstung und droht zu springen. Adrian vermag sie davon abzuhalten, doch von nun an macht sie ihn für ihr Leben verantwortlich. Immer wieder nötigt sie ihn, sie aus ihren Schwierigkeiten zu befreien.
Weynfeldts geregeltes Leben gerät aus den Fugen – bis er schließlich merkt, dass nichts ist, wie es scheint.

Meinung:
Adrian Weynfeldt ist ein gradliniger Mensch, vermögend und immer bereit Menschen aus ihrer Not zu helfen, vor allem mit Geld, denn davon hat er ja zu Genüge. So ist es für den Leser nicht verwunderlich, dass Weynfeldt Naivität und Großzügigkeit nicht nur von seinen jüngeren Freunden, alle Mitte dreißig, sondern auch von seinen älteren Freunden, alle über sechzig, ausgenutzt wird. Erst durch durch einen Sicherheitsbeamten der Bank, wird ihm klar was für ein falsches Spiel seine Geliebte Lorena mit ihm spielt.
Mir hat die Erzählung von Suter sehr gut gefallen. Vor allem die Figur Weynfeldts und sein Umfeld haben mich fasziniert. Erfreut war ich über das Ende der Erzählung und den Wesenswandel von Adrian Weynfeldt.

Buchinfo:
Martin Suter: Der letzte Weynfeldt
Hardcover 320 Seiten
Diogenes 2008
ISBN-13: 978-3257066302

Bewertung

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Martin Suter – Small World


Klappentext:
Erst sind es Kleinigkeiten: Konrad Lang, Mitte Sechzig, stellt aus Versehen seine Brieftasche in den Kühlschrank. Bald vergisst er den Namen der Frau, die er heiraten will. Je mehr Neugedächtnis ihm die Krankheit – Alzheimer – raubt, desto stärker kommen früheste Erinnerungen auf. Und das beruhigt eine millionenschwere alte Dame, mit der Konrad seit seiner Kindheit auf die ungewöhnlichste Art verbunden ist.

Inhalt:
Konrad Lang, ein Mann in den sechzigern, hat jahrelang der Familie Koch als „Mädchen für alles“ gedient. Er war mit Thomas Koch, dem Sohn des Hauses, auf dem Internat, mit auf Reisen und hat auch sonst alles, wie ein Schoßhündchen mitgemacht, und später als Housesitter für die Kochs gearbeitet. Als ihm nun in Griechenland ein folgenschwerer Fehler unterläuft, er lässt ein Haus durch Unachtsamkeit abbrennen, schieben sie ihn eine kleine Wohnung in die Schweiz ab mit einem monatlichen Salär von 1200 Franken. Allerdings erst als Elvira Senn, ehemalige Koch und immer noch Alleinherrscherin in der Familiendynastie, Angst bekommt, dass Konrad sie mit der Vergangenheit erpressen könnte. Einzige Bedingung er hält sich vom Koch’schen Anwesen fern.
Konrad vergisst mit der Zeit immer mehr, jedoch werden Bruchstücke aus seiner Kindheit immer deutlicher, nur bekommt er den Zusammenhang nicht mehr hergestellt. Als Rosemarie Haug, seine Lebensgefährtin nach einem von Konrads Ausfällen nicht mehr mit ihm zu Recht kommt, wird er in ein Altersheim eingewiesen. Immer öfter fallen ihm nun Sachen aus der Jugendzeit mit Thomas, Elvira und den Freunden ein. Elvira wird dies zunehmend unheimlicher, denn sie hatte ja geglaubt, dass er sich nicht mehr dran erinnern würde, bei seinem Alkoholkonsum. So beschließt sie, um auch direkt zwei Fliegen mit einer Klappe zuschlagen: Simone Koch, die unglückliche Ehefrau ihres Enkels Urs, soll sich um Konrad kümmern. Und so wird Konrad auf das Anwesen geholt. Davon ausgehend, dass Konrads Alzheimer sich verschlimmern wird und ihn sein Gedächtnis im Stich lassen wird, wird Elvira zuversichtlicher, dass ihr Geheimnis gehütet bleibt. Sie hat allerdings nicht Simone auf der Rechnung, die mit ihrem Tatendrang alles daran setzt, dass sich Konrads Zustand nicht mehr verschlimmert, sondern sich bessert…

Meinung:
Da ich nach „Der letzte Weynfeldt“ unbedingt noch mehr von Martin Suter lesen wollte, habe ich sehr darüber gefreut, als ich auf dem Bücherflohmarkt dieses Buch gefunden habe. Vorweg direkt das Buch hat mir sehr gut gefallen, ich mag besonders den Erzählstil von Suter und die genaue Beschreibung der Charaktere mit all ihren Eigenschaften. Man kann sie sich so gut vorstellen, sei es Elvira, Thomas, Simone oder auch Konrad.
Irgendwie gelingt es Suter, dieses ernste Thema Alzheimer gekonnt in der Erzählung rüberzubringen, die Verknüpfung dabei mit einer Krimihandlung finde ich dabei sehr interessant. Wenn man sich dann das Leben des Hauptprotagonisten Konrad Lang betrachtet, kann er einen nur Leid tun.
Eine sehr schöne Erzählung, die einen traurig stimmt.

Buchinfo:
Martin Suter: Small World
Taschenbuch 323 Seiten
Diogenes 1999
ISBN-13:978-3257230888

Bewertung:

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