William Shakespeare – Romeo und Julia (Buchzitat)

Nach dem Ich nun den ersten Aufzug aus Romeo und Julia für Buchkolumnes William-Shakespeare-Challenge gelesen habe, dachte ich mir, ich könnte ja meine Lieblingszitate aus dem Teil schon mal veröffentlichen.

Ich maß sein Inneres nach dem meinen ab,
Das in der Einsamkeit am regsten lebt,
Ging meiner Laune nach, ließ seine gehn.
(Benvolio zu Montague, 1. Aufzug, 1. Szene)

Sie schwor zu lieben ab, und dies Gelübd’
Ist Tod für den, der lebt, nur weil er liebt.
(Romeo zu Benvolio, 1. Aufzug, 1. Szene)

Dann lies im Buche seines Angesichts,
In das der Schönheit Griffel Wonne schrieb;
Betrachtet seiner Züge Lieblichkeit;
Wie jeglicher dem dem anderen Zierde leiht.
Was dunkel in dem holden Buch geblieben;
Das lies in seinem Aug’ am Rand geschrieben.
Und dieses Freiers ungebundner Stand,
Dies Buch der Liebe, braucht nur einen Band.
Der Fisch lebt in der See, und doppelt teuer
Wird äußres Schön’ als innrer Schönheit Schleier.
Das Buch glänzt allermeist im Aug’ der Welt;
Das goldne Lehr’ in goldnen Spangen hält.
So wirst du alles, was er hat, genießen,
Wenn du ihn hast, ohn’ etwas einzubüßen.
(Gräfin Capulet zu Julia, 1. Aufzug, 3. Szene)

Zu früh, befürcht ich; denn mein Herz erbangt
Und ahnet ein Verhängnis, welches, noch
Verborgen in den Sternen, heute nacht
Bei dieser Lustbarkeit den furchtbaren Zeitlauf
Beginnen und das Ziel des läst’gen Lebens,
Das meine Brust verschließt, mir kürzen wird
Durch irgendeinen Frevel frühen Todes.
(Romeo zu Benvolio, 1. Aufzug, 4. Szene)

So einz’ge Lieb’ aus großem Hass entbrannt!
Ich sah zu früh, den ich zu spät erkannt.
O Wunderwerk! ich fühle mich getrieben,
Den ärgsten Feind aufs zärtliche zu lieben.
(Julia zur Wärterin, 1. Aufzug, 5. Szene)

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